ITT Briefe der Naldar

Aus Mythopedia

Brief - Mileas (Naldar)

Die Kraft der Winde trage meine Worte zu Dir, Lucia... ich weiß nicht wie ich diese Botschaft beginnen soll, bringt sie dir doch Schmerz und die Nachricht eines großen Verlustes. Dein geliebter Bruder Lucien hat die letzte Nacht nicht überlebt und all unsere heilerischen Fähigkeiten konnten ihn nicht retten. Wir bargen ihn vor einem Tag in einem sehr schlechten Zustand vom Schlachtfeld. Du bist stark und hast ein Recht darauf die Wahrheit über seinen Tod zu erfahren. Lass mich mit der Beschreibung ein paar Tage früher beginnen, damit du sehen kannst, dass dein Bruder, mein guter Freund, sein Leben ehrenvoll für uns alle und unser geliebtes Mitraspera gegeben hat. Wie du nur allzu gut weißt, sind wir nur mehr Wenige, die den letzten Schutzring um das westliche Siegel halten und wir werden täglich hart bedrängt. Das Schwarze Eis scheint immer stärker und mächtiger zu werden und die Zahl ihrer verderbten Krieger liegt im Unermesslichen. Wir haben unsere Stützpunkte verborgen und befestigt, doch alle wünschen sich die großen Zeiten unserer Krieger zurück , als wir noch auf den wundervollen Greifen aus der Luft kämpfen und siegen konnten. Jetzt müssen wir auf unsere Schnelligkeit und unser Wissen um die Landschaft vertrauen. Es sind einfach zu viele, als dass wir uns ihnen in einer offenen Feldschlacht stellen könnten. Wir haben begonnen die Lager des Schwarzen Eises auszukundschaften, um ihnen in ihrem Herzen zu schaden. Lucien und ich waren gemeinsam auf einer solchen Mission und fanden tatsächlich ein Lager, in dem mehrere Schwärme untergebracht waren. Ihre Rückzugspunkte zu kennen ist zwar eine wichtige Information, doch unsere Entdeckung wurde zu einer besonderen, weil auch mehrere Khor'Ottar im Lager anwesend waren. Dies ließ uns darauf schließen, dass sie etwas Großes planten, vielleicht einen Durchbruch durch unseren Schutzring, und sich auf eine weitere Vermehrung ihrer Anhänger vorbereiten. Zurück in unserem Lager wurde schnell entschieden, dass wir diese Gelegenheit nicht ungenutzt an uns vorbei gehen lassen konnten. Wir beschlossen das Schwarze Eis noch in dieser Nacht anzugreifen. Die Khor'Ottar waren unsere Hauptziele, da wir hofften, dass die Krieger des Schwarzen Eises ohne sie nicht mehr wiederkehren würden, nachdem wir sie getötet hatten. Ich will dir die blutigen Einzelheiten dieser Nacht ersparen, aber unsere Verluste waren sehr groß. Zu Beginn des Kampfes war dein Bruder noch bei mir, doch wir wurden getrennt und das einzige, was ich noch für ihn tun konnte, war, seinen verletzten Körper bis zu unserem Lager zu schleppen. So war er zumindest vor einer verderbten Wiedergeburt in den Reihen des Schwarzen Eises sicher. Unsere Heiler haben all ihr Können aufgewandt, doch es war zu spät, seine Verletzungen zu schwer. Der Leichnam deines Bruders wurde geschmückt, wie es der Brauch ist, alle alten Riten wurden vollzogen und ich habe die Stelle des nächsten Verwandten eingenommen. Ich denke, es war in deinem Sinne, dass er seine letzte Reise nicht ohne Geleit antritt. Wir halten immer noch unsere Stellung und nach diesem nächtlichen Angriff verhält sich das Schwarze Eis ungewöhnlich ruhig. Vielleicht haben auch sie die Neuankömmlinge bemerkt, die sich durch unser Land schleichen. Es ist ein großer Zug und sie haben sich bis jetzt aus allen Kämpfen heraus gehalten. Da sie friedlich zu sein scheinen, haben wir ihnen zwei Kundschafter entgegengeschickt, denn sie sollen nicht unvorbereitet auf das Schwarze Eis treffen. Wahrscheinlich werden sie bald bei euch ankommen... vielleicht sind sie es, die in der Prophezeiung erwähnt werden. Mitraspera wandelt sich und wir können nur weiterhin hoffen und dienen. In Gedanken spende ich dir Trost und weiß, dass du trotz dieser Nachricht weitermachen und stark sein wirst!

Eliar sei mit dir!

Mileas Sohn der Winde


Brief - Lucia (Naldar)

Welch schreckliche Nachricht auf dunklen Schwingen zu mir kam! Mileas, der du mir immer wie ein Bruder warst, nur du kannst verstehen, welch tiefen Schmerz ich fühle. Die Leere, die der Verlust Luiciens in meinem Herzen hinterlassen hat, wird sehr lange nicht gefüllt werden können. Ich versuche mich mit der alltäglichen Arbeit abzulenken. Ich lehre die Jüngeren die alten Legenden unseres Volkes und die Hoffnung auf bessere Zeiten. Während des Unterrichts überfiel mich der Gedanke, dass ein paar der Jungen, die mir mit so wachen Augen und begierig zu lernen gegenübersaßen, in wenigen Wochen zu euch geschickt werden sollen. Wie viele Opfer wird dieser ungleiche Kampf noch fordern? Die Seuche, die unser Land überzieht und sich das Schwarze Eis nennt, muss bald gestoppt werden, ansonsten sehe ich keine Zukunft - weder für uns, noch für Mitraspera. Die Fremden, von denen du schreibst, sind mittlerweile sehr nahe an das Siegel herangekommen und wir hoffen, dass sie sich am Kampf gegen den Feind beteiligen werden. Das Gleichgewicht muss wieder hergestellt werden und wir sind zu wenige, um den Elementen ihre alte Macht zurück zu geben. Ich achte darauf, dass unsere Leute ihre täglichen Pflichten und die alten Riten nicht vergessen. Es ist wichtiger denn je, unsere Verbindung mit dem Land aufrecht zu erhalten. Die Kräfte, die uns noch geblieben sind, müssen gestärkt und sinnvoll eingesetzt werden. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass für das westliche Siegel ein starker Führer und eine weise Hüterin gefunden werden. Die Fremden sind so zahlreich, sie müssen Mitraspera neues Leben geben!

Ich wache hier bis zu deiner Rückkehr,

Lucia von den Vestalinnen der Winde Eliars