ITT Der Abendstern und die Erweckten

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Stefan Max
Mitwirkende:
Jahr:2019

Irrsinn! Blanker Irrsinn!

Ich kann nicht in Worte fassen, wie kleinlich, wie närrisch mir die Entscheidung der Gottschöpferin vorkommt. Der Abendstern wurde bereits achtmal in den Kämpfen um die äußeren Gebiete getötet.  Jedesmal konnten wir eine Assimilation des Neches'Re verhindern, aber sein geistiger Zustand beginnt rapide zu degenerieren. Die Technologie, seinen Leib zu regenerieren funktioniert tadellos, doch sein Geist zersplittert bei jeder neuen Auferstehung ein klein wenig mehr, obgleich er versucht mir einzureden, dass alles in Ordnung sei. Doch jedes Ersuchen Jevahis', die Tivar Khar'assil aus dem Schlaf in die Schlacht zu rufen wurde abgelehnt. Ob die hohe Nyame überhaupt sieht, wie schlecht der Krieg geht?

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Wir sind am Ende der regulären Truppen angekommen. Die Lona- und Akatagarden wurden am gestrigen Tage in den Ebenen von Itturath zerschlagen, die Greifenreiter der Herrin Sturmherz wurden zurückgedrängt und der Horst von Simmarcanth ist vollständig an den Feind gefallen.

Jevahis sieht schlecht aus. Immer öfter spricht er mit der großen Typhe, die ebenfalls zunehmend verhärmt und dunkel aussieht.

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Ich weiß nicht, ob ich hingerichtet werde. Wahrscheinlich fällt schon längst niemandem mehr auf, was wir im verbotenen Viertel am Tempel der Schande tun. Ich stahl das Protoahnmark der Senneptica aus dem Haus des Hohen Bundes, wo es seit dem Verbot der Genese unter Verschluss lag. Die Politiker sind alle geflohen. Ich hörte davon, dass ein ganzer Konvoi der Narren bei den Halephischen Wäldern erwischt wurde. Sie sollen alle tot sein.

Wahrscheinlich interessiert niemanden mehr die Tat einer einzelnen Naldar. Ich bringe das Ahnmark zu Typhe und Jevahis… seltsam, wie die Standesunterschiede im Krieg fallen. Vor Monden war ich noch eine Tänzerin, eine Naldar in hellen Flammen stehend voll der Liebe in Mariêns Harem. Heute bin ich… ich weiß es nicht… eine Spionin? Eine Kriegerin?

Der Abendstern lehrt mich mit dem Schwert und der Schocklanze zu kämpfen. Unter seiner Führung bekomme ich endlich wieder das Gefühl, so etwas wie Macht zu besitzen über die Tage die da kommen.

Das Ahnmark hab ich ihm gegeben. Er dankte mir und dann bat er mich… er bat mich zu gehen. Kein Befehl… eine echte Bitte, wie unter Gefährten.

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Oh die Schreie! Ich kann sie nicht vergessen. Was immer Jevahis und Typhe im Tempel der Schande taten, es hörte sich grausam an. Sie baten mich zu tanzen und ich tat es… rief einen Namen, den ich nicht kannte. Daryvenn cen Dennaveth… und sie kam… es kam. Und mit diesem Ding ein Wille zum Krieg, wie ich ihn niemals davor oder danach spürte. Sie fingen das Ding ein, zwangen es in das unvollkommene Ahnmark und verschmolzen es… ich wurde ohnmächtig, doch sie müssen danach weitergemacht haben… immer weiter. Noch mindestens drei dieser Wesen müssen sie beschworen haben aus den Tiefen der Ebenen. Ich fürchte mich vor dem, was sie erzeugen.

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Das Ahnmark war nach dem Ritual instabil. Ich darf der hohen Nyame nichts verraten, daher meide ich ihre Nähe, auch wenn sie dieser Tage ohnehin niemals bei uns wäre…

Typhe flucht oft… früher hat sie nie geflucht. Sie hat eine Tochter mit ihrem Gatten, der Stadt, gezeugt. Schon vor zwei Zyklen, doch jetzt ist sie ausgewachsen und… ich denke die Herrin Typhe hat vor, ihrer Tochter das Ahnmark einzupflanzen… die arme Nec'Ledea… ich würde es tragen… ich würde… aber ich traue mich nicht, es anzubieten.

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Nec'Ledea existiert nicht mehr. Stattdessen ist da nur noch ein Titel: Daia'Gelan.

Typhe und Metrilleas erschaffen derweil ohne Unterlass aus dem Ahnmark und dem Leib ihrer ehemaligen Tochter Körper… sie verwenden die alten Schleimlösungen aus den Außenbezirken um eine Armee zu erschaffen, doch all die Wesen sind unbelebt…

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Sie leben! Jevahis hat es getan, gegen jede Wahrscheinlichkeit hat er den Orden erneut in die Welt gezwungen. Ich weiß nicht, was er im Schandtempel tat, er hat mich erneut hinfort -gebeten, doch ich hörte ihn kämpfen und überall ist goldenes Blut. Er wurde angegriffen, weil die Königinnen des Seins nicht dulden wollten, was er vorhatte, hat er mir erzählt. Sein Leib hatte keinen Kratzer, stattdessen sind nunmehr Gedanken und Sein in den aus dem Ahnmark und Nec'Ledea geschaffenen Wesen. Echte Tivar Khar'assil. Sie wandeln unter uns und beginnen den Kampf gegen das Schwarze Eis aufzunehmen.

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Sieg! Wir haben die Außenbezirke der Stadt zurückerobert. Es war unglaublich. Die Leiber, die Geister darin… sie sind unermüdlich, unbeschreiblich… wir können gewinnen. Mit ihnen können wir gewinnen. Die Erweckten haben eine Legion des Schwarzen Eises in weniger als neun Takten zerschlagen.

Im Ostbezirk zündeten wir die Weiße Flamme. Der Vormarsch ist gestoppt, auch wenn uns aus dem nördlichen Verwaltungsbezirk die Nachricht erreicht hat, dass Na'Corin a'Tiena'res gefallen ist. Ich kann nicht aufhören zu weinen… meine Mitray'Kor… meine geliebte Herrin…

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Die große Esthaer musste aus dem nördlichen Verwaltungsbezirk fliehen. Wir erschaffen mehr Erweckte… Methraton Thul hält und ist mittlerweile die letzte Bastion inmitten einer See aus Essenz. Wir kämpfen Tag und Nacht, doch wir werden nicht brechen! Sturmherz berichtet, dass der östliche Verwaltungsbezirk gefallen ist.

Es spielt keine Rolle, Jevahis hält stand. Und wir an seiner Seite!

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Etwas ist geschehen… wir können keine Erweckten mehr erzeugen… Jevahis ruft sie, doch sie hören nicht länger. Er verflucht die goldenen Königinnen des Seins, schreit seinen Hass auf sie nieder und hat furchtbar an der Herrin Magica gefrevelt mit seinen Worten. Dann war er bei der Hohen Nyame, sie haben lange gesprochen, ganz ruhig. Beide scheinen sich mittlerweile sehr zu hassen, von ihrem vertrauten Band ist nichts mehr übrig.

Als er zurückkam, sagte der Abendstern, dass wir nur noch ein wenig aushalten müssen. Er gab mir sein Synnarcanschwert und lächelte mich an, voller Vertrauen… dann gab er mir das Kommando über die Erweckten, sagte, dass ich mehr wäre als sie und entsandte mich in die südliche Vorstadt. Sturmherz wird den Norden halten… Jevahis selbst… er sagte, ich könne ihm nicht folgen, er würde weggehen. Falls dies meine letzten Worte sind, die ich niederschreibe, wisse Mitraspera, ich bin stets deine treue Dienerin gewesen und am Ende war ich mehr, als nur die Razash'Dai, die zur Freude einer hohen Nyame tanzt. Ich war eine Kriegerin unter dem Kommando des Abendsterns!