ITT Die Feuerfratzen

Aus Mythopedia

Die Feuerfratzen

Man sagt es begab sich vor sehr langer Zeit, dass ein Aru und ein Puk auf einer Wiese sich trafen. Sie sahen sich an und beschlossen zu zweit, die Welt zu bereisen und Weisheit zu finden. Doch schon am nächsten Tag starb das Puk und das Aru lief ängstlich nach Hause. Zur selben Zeit aber saß auf einer Wiese nicht fern eine Lim Lao und sang vor sich hin, wie es Lim Laos immer tun wenn sie gerade gefressen haben. Und hinter zwei Büschen saß ein Mormoffel und lauschte ihrem Gesang, denn es liebte die krächzende Stimme sehr. So schlief das Mormoffel ein und träumte von einem großen Chor aus ähnlichen Stimmen und merkte nicht, dass die Lim Lao es im Schlaf biss und in den nächstenWochen langsam verspeiste. Und eben genau als das Puk starb, das Aru nach Hause eilte und das Mormoffel von der Lim Lao gebissen wurde saß der Avatar von Ignis auf einem Hügel und sinnierte über den Sinn der Welt und die Vergänglichkeit des Seins.

Vor ihm tanzte ein Hephaesticon im Wind. Das war ein altes Geschöpf, das heute niemand mehr kennt, denn sie sind schon sehr lange ausgestorben. Wie schade! Sie waren muntere Wesen, sehr flink aber auch wankelmütig. Und manchmal wusste man erst woran man war wenn es schon wieder weg war, oh ja! Schließlich sagte der Avatar zum Hephaesticon: ”Heda, Hephaesticon. Was spukst du hier so wild herum, bleibste nicht einen Moment einmal stehen und bist niemals am selben Fleck ein zweites Mal? Du bist ein seltsames Geschöpf Aquas. Du spendest niemandem Leben sondern jagst den ganzen Tag ohne Unterlass, auch wenn dein Hunger gestillt ist. Und du bist nicht beständig sondern lebst nur ein paar Tage bevor du vergehst!”

Durch den Spruch gekränkt erwiederte das Hephaesticon stolz: ”Wer bist DU, dass du mir sagst wie ich bin? Ich bin wie ich bin und das ist meine Natur. Also sei du wer du bist und lass mich in Ruh!U¨ nd der Avatar befolgte den Rat des Hephaesticons, aber nur den ersten. Er packte das Geschöpf und sprach: ¨Aha! Zorning also auch, und leicht gereizt? Dann nenn ich dich ab heute MEIN Eigentum, Feuerfratze!¨

Und er riss sich ein Bündel Haare aus, entzündete sie und steckte sie an den Kopf des Hephaesticons. Der ganze Leib des Tieres wurde durchgerüttelt und als es wieder gerade aus denken konnte, fand es sich ein paar handbreit über dem Boden schwebend. Sein langes Haar brannte lichterloh und sein Fell hatte sich rötlich verfärbt. Auch schien sein Kopf unförmit angeschwollen zu sein während der Rest seines Körpers fast winzig und zerschrumpelt war. Das zuletzt hielt es für eine gute Eigenschaft des neuen Körpers. Denn endlich hatte sein großes Ego darin auch Platz. Und seit diesem Tag durchstreifen die Nachkommen der ersten Feuerfratze, die niemals zahlreich sein sollten, die Wälder Mitrasperas und tun was sie gerade wollen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.