ITT Die Legende vom Henker von Doerchgardt

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Stefan Max
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:Jahr

Dies sind die letzten Worte, welche ich niederschreibe, mein Name ist Alletrea, und ich bin alles was geblieben ist von dem was einst die ewigen Schwerter waren. Ich bin die letzte Tochter der Tugend. Während meine Feder dies schreibt spüre ich, wie der Hauch der Elemente meinen Leib verlässt, doch es ist geschehen. Die Thul'Heen sind nicht mehr und für ewig werden die Archonten sich ihres Frevels erinnern, denn heute habe ich das letzte Schwert Almahandir als Opfer gebracht.a Doch schreiben will ich nicht vom Verrat oder dem großen Schlaf oder allem, was wir verloren haben, denn es würde mein Herz entzwei reißen. In einer Welt ohne die Tivar Khar'assil, ohne Orphaliots Lachen und Athariots Stolz, ohne Jevahis Wehmut und Almahandras Sanftmut will ich nicht länger leben, denn sie haben den Weg zur Verdammnis selbst gewählt. So höre, wer auch immer du sein magst, von Minalea Wolkensang, meiner Tochter, denn auch wenn es viele andere Geschichten gibt, welche ich einst aufgezeichnet hätte, nun, da das Ende naht, will ich nur jene in Sicherheit wissen, welche mir am wichtigsten ist. Minalea war vergönnt, was mir nie gegeben war. Sie war ein ewiges Schwert, von Orphaliot geprüft und der Almahandra beschworen, von Jevahis unterwiesen und im Kampf geschärft. Minalea war schön, tapfer und die Tochter, die sich jede Mutter wünscht. Nur eines zehrte an ihr, denn niemals sollte sie so hoch im Ruhme stehen wie ihre Freundin Lho'Honora, die man auch den Himmelszorn nannte. Der Wettstreit der beiden war aus Freundschaft geboren und doch nicht ausgeglichen, denn Lho'Honora war im Kampf geboren, eines jener Kinder, welche Almahandir in der Schlacht der fünf Opfer gerettet hatte. Sie war sein Liebling, hatte die Halle hinter den Toren entdeckt und die Portale bereist. So war Minalea stets nur die Zweite, ewig dazu verdammt ihre Freundin nicht überflügeln zu können, bis zu jenem Tag, da der Henker sich erhob.

In der verfemten Feste Doerchgardt erwuchs ein Übel, welches wir so noch niemals sahen. Niemand wusste, woher er kam, oder wer er war. Der Henker. Seine Gestalt war die eines Adligen der Untoten, doch gab es keine Geschichte von seinem Leben und nur eine von seinem Unleben. Er vergoss unser Blut. In Garwans Namen reiste er umher und stellte die hohen der Reiche zum Kampf und nach und nach fielen sie alle, bis selbst wir widerwilligen Respekt vor ihm empfanden und wie gerne hätten wir Jevahis oder Orphaliot oder Athariot gebeten den Feind zu stellen, doch Athariot war bereits gefallen im Kampf um den Norden und das was geblieben war hatte das schwarze Eis sich genommen, während sein Vater in Trauer darniedersaß und wir den Almahandir nicht stören wollten. So blieb es an Jevahis allein, den Kampf des Ordens zu führen und der Henker wütete weiter. Am Ende drohte er gar die Neches'Re des Südens zu töten und Lho'Honora und Minalea wurde ausgesandt, das Monster auf ewig zur Ruhe zu betten. Meine Tochter fürchtete die Reise, denn sie bangte darum, erneut hinter ihrer Freundin zurückzustehen, welche schon die Klinge mit dem Archon des Herren Aqua gekreuzt hatte. So ging sie eines Nächtens, während sie beide gen Doerchgardt reisten, einsam auf einen windumtosten Felsen und kniete nieder zu Aeris im Gebet. Sie flehte um ihre Gunst, nur dieses eine Mal und Aeris hörte die Tränen meiner Tochter fallen, die die leise flüsterte und um Vergebung für ihr neidisches Herz bat. Die Herrin des Windes sandte eine Dienerin, Alaphee gennant, welche zu Minalea reiste, schnell wie der Wind und fragte, weshalb sie weine. Minalea sprach von ihrem Kummer und das gütige Luftwesen erkannte, dass Lho'Honora, welche der Luft liebstes Kind war erneut alle überflügeln würde, wenn es nicht helfen würde. Bis heute kann ich mir nicht erklären, weshalb Alaphee meiner Tochter half, doch berichtet wurde davon, dass das Luftwesen meiner Tochter Dinge auftrug, die sie zu tun habe, um den Henker zu richten und Minalea durchreiste das Land, ließ Lho'Honora zurück, welche alleine ihren Weg aufnahmE Minalea jedoch fand was sie suchte, eine Waffe die der Göttin dienen würde, welche all die Traurigkeit und all die Kampfeslust ausdrücken wusste, die Minalea verspürte. In einer windumtosten Nacht feierten die drei Hochzeit. Der Sturmschnitter, so der Name der Waffe, meine Tochter und Alaphee wurden eins. Sie wurden zur Waffe, welche das Leben des Schlächters beenden sollte. Und dennoch wäre all der Ruhm beinahe nicht Minalea zugefallen, sondern Lho'Honora, welche Doerchgardt weit schneller erreicht hatte und sich mit den Söhnen und Töchtern der Naldar bereit machte den Henker zu stürzen, oder selbst zu fallen. Jener nämlich hatte etliche der edelsten des Untoten Fleisches um sich versammelt und harrte des Angriffs. Lho'Honora also führte die Naldar heran, und die Schlacht entbrannte, während Minalea noch lief wie der Wind um dieses eine Mal nicht zu spät zu kommen. Der Kampf tobte und Lho'Honora focht sich ihren Weg zu dem Schlächter, während um sie herum die Diener Aeris in Scharen zu schwarzer Asche wurden, waren sie doch nichts denn Diener, nicht geschaffen um das Werk der Elemente wahrlich gut zu tun. Doch rissen sie etliche Krieger des Feindes mit sich in den Tod und bald wehte der Wind die Asche der Untoten hierhin, jene der Naldar dorthin und inmitten all dessen traf Aeris Kind auf ihren hünenhaften Gegner. Doch in jenem Moment, da sie des Feindes angesichtig wurde, da erkannte Lho'Honora, das dies ihr letzter Kampf sein würde und sie vielleicht den Schlächter mit sich in ihr Grab reißen konnte, doch leben würde sie nicht. Und dennoch kämpfte sie, die sie alles war, was Aeris von einer Frau wollte gegen ihren Feind, welcher gerüstet ward in Nosgorioth und schweren Stahl, während sie nichts denn ihr leichtes Kleid trug. So fochten die beiden, Vorkämpfer ihrer Macht und teilten das Schlachtfeld, so als gäbe es nur sie. Doch mit jedem Hieb, welcher klangvoll ertönte, so sagten die Naldar, wurde ersichtlicher, dass die zarte Lho'Honora ihrem Feind nicht gewachsen war. Schließlich warf ein brutaler Hieb des Henkers die Kriegerin nieder und sie stürzte. Dies war die Schlacht wie sie sich meiner Tochter darbot, welche anlief, so schnell sie konnte und ihrer Freundin beisprang. Der nächste Hieb traf auf den Sturmschnitter und Donnergrollen ertönte als des Untodes Macht auf Aeris Toben traf. Minalea focht, wie nie zuvor in ihrem Leben und nie wieder danach, denn sie sollte jenen Kampf nicht überleben und es sollte für immer der Höhepunkt des Lebens meiner Tochter bleiben den Henker von Doerchgardt bezwungen zu haben. Denn als die Sonne sank und sich beide Seiten vom Feld der Ehre schleppten, da führte Lho'Honora den zerschlagenen Körper meiner Tochter mit sich, doch der Leib des Untoten lag ausgestreckt auf den Feldern der Doerchmark, in seiner Brust der Sturmschnitter auf ewig verloren, und doch den Geist des Henkers auf ewig gebannt. So flehe ich dich, der du dies ließt. Bewahre die Geschichte der Minalea Wolkensang, welche stolz und mutig starb in einer Welt, die besser war. Möge der Segen der Fünf euch leiten, auch wenn das letzte ewige Schwert gebrochen ist.