ITT Forschung um die Aspekte des Seins

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Anne Wagner, Christian Wagner, Olav Möhring
Mitwirkende:-
Jahr:2013

OT-Bedeutung: Erweiterung der Aspekt-Theorie auf Basis der Metaphysik, genaue Erklärung des Zusammenhangs der Aspekte, vor allem in Bezug auf die relevanten Grund-Aspekte eines Wesens wie Batodd, Lo-Uttan, Jo'Kor

Abschrift eines alten Briefes betreffend der Aspekte der Existenz eines Wesens

Werter Bruder im Geiste,

als einem Kundigem der grundlegenden Abhandlungen der hohen Gelehrten Ar'Nathan und Sephistikos erfrage ich dich um deinen Rat. Denn ich führte erst kürzlich umfassende Forschungsgespräche mit meinem Meister, die mir sicherlich inhaltlich verständlich waren, jedoch nicht eine mögliche Richtung der sich daraus ergebenden Möglichkeiten offenbarten. Daher mag deine Meinung zu meinen folgenden Gedanken dich womöglich zu einer Äußerung verleiten, wie du diese Thematik aus deiner Warte empfindest und ihr begegnen würdest.

Mein gnädiger Meister Ar'Kalun Myr erlaubte mir zuletzt Einsicht zu erhalten in die Metaphysik der Leere und andere Abhandlungen, was für mich einer große Wertschätzung meines Wissens und eines ständig wachsenden Intellekts sein mag. So war mir tatsächlich erlaubt, meinen Forschergeist in ein großes Projekt einzubringen, das diese Welt maßgeblich prägen wird.

Mit großer Demut verneige ich mich vor den Thesen von Ar'Nathan, der vor so langer Zeit bereits so viel weiter war und die grundlegenden Gesetze der Welt und Nichtwelt so trefflich in Worte fassen konnte. Etwas, das ich wohl niemals vermögen werde. Obwohl sich der große Hochgelehrte inzwischen ganz anderen Schwerpunkten widmet als der Erforschung der Aspekte der Existenz seines Wesens, sind eben dies die essentiellen Grundlagen ein relevanter Fokus für die Betrachtungen meines Lehrmeisters.

Entgegen der Beweggründe des genannten Meisters strebt mein Herr jedoch nicht an darüber zu sinnieren wie die Existenz eines Wesens in Erschütterung oder gar deren Gegenteiliges hervorgerufen werden kann. Vielmehr mag in der Examinatio der Aspekte der Existenz darüber sinniert werden wie die wechselseitigen Abhängigkeiten eben dieser auf eine den Elementen gefällige Art und Weise positiv beeinflusst werden können. Das Streben ein existentes Wesen, bereits schon auf einem Höhepunkt seiner Macht, in noch höhere Gefilde steigen zu lassen, ohne den Plan der Schöpfung in Frage zu stellen, scheint aus meinem Verständnis heraus das Ziel der aktuellen Forschung zu sein.

So unterscheidet sich bereits die Betrachtungsrichtung und eben auch die Reihenfolge bei der Analyse der Aspekte. Wichtigster Kern jedes lebenden und denkenden Wesens ist das Batodd, in dem grob gefasst sowohl Geist, Intelligenz und Emotionen verankert sind. Tumbere bezeichnen diesen essentiellen Teil oft auch als die Seele, eben weil es der Aspekt eines Lebewesens ist, der nach dem Ende wieder in den großen Kreislauf eingeht. Die Veränderung des Batodd, dessen Entfernung oder die Kappung von existierenden Bindungen jedweder Art sind daher Forschungsgebiete, gegen deren sich mein Meister Ar'Kalun Myr grundsätzlich vehement versperrt.

In stetiger Wechselwirkung und absoluter räumlicher Nähe des Batodd, wobei diesen Aspekten ohnehin keine physische Ausdehnung anzubeschreiben ist, also kann vielmehr weiterhin vom Kern der Existenz gesprochen werden, befindet sich das Lo-Uttan. Ar'Nathan beschrieb diesen Aspekt bereits sehr treffend, vielmehr ist das Lo-Uttan aber von essentieller Wichtigkeit für die Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und Nutzung jedweder elementarer Kräfte dieser Welt. Die meisten Wesen weisen hier eine sehr starke Präferenzprägung aus, die sich auch unmittelbar auf ihr Verhalten auswirkt, doch diese ist genauso wie die Kapazität und andere messbaren Daten weitläufig veränderbar. Das Lo-Uttan scheint der Schlüssel und die Grundlage zu immenser und unbeschreiblicher Macht zu sein, zumindest wenn diese die Kräfte der ersten Schöpfung zur Grundlage haben soll.

Bestätigend kann ich festhalten, dass Ar'Nathans These über das Jo'Kor auch heute noch nicht widerlegt ist. Es bildet eine schützende Hülle um den Kern aus Batodd und Lo-Uttan, die beeinflussend zu Durchdringen bei einem Wesen gewisser Macht beinahe unmöglich ist. Zugleich bildet diese Tendenz eines Geschöpfes zu einer bestimmten Gesinnung hin, man könnte auch sagen der freie Wille, eine feste Grenze für eine mögliche Ausweitung von Batodd und Lo-Uttan. Deren Ausprägung ist also tatsächlich auch von einer Veränderung des Jo'Kor abhängig, zumindest wenn von einer positiv-stärkenden die Rede ist.

Aktuelle Erwägung ist daher nun, und dies ist wohl auch von höchstem Interesse für die Forschung der höchsten Meisterin Nor'Na, wie elementare Kräfte von unbeschreiblicher Intensität in das Lo-Uttan geleitet werden können, obwohl das Jo'Kor eine Zuleitung über die verfügbare Kapazität hinaus nicht zulässt. Entsprechende Techniken sind durchaus experimentell erforscht, führten jedoch meist zu wenig hilfreichen Ergebnissen.

Tatsächlich liegt ob diesen Problems die derzeitige Überlegung die Kräfte über das Ankar in das Lo-Uttan zu leiten. Da dieses nämlich die anderen Aspekte des Seins als ätherisches Doppel abbildet, muss neben der Spiegelwirkung auch unweigerlich eine Verbindung mit Batodd und Lo-Uttan vorliegen, wie Ar'Nathan dies auch schon am Rande in seinen Aufzeichnungen erwähnte. Tatsächlich bestätigen dies auch Nebenwirkungen ganz anders gerichteter Forschungen um den Ankar, bei dem eine Auswirkung auf andere Aspekte gar nicht beabsichtigt war. Möglicherweise könnte so also der Jo'Kor umgangen werden, was sicherlich ein höchst gefährliches Unterfangen war, denn nicht ohne Grund war dieser die schützende Hülle um den inneren Kern eines Wesens.

Andere Aspekte wie der Doran, das Khaibit, Zhul oder Ka-Zhul mögen auch noch in irgendeiner Form mit den Erwägungen meines Meisters in Verbindung stehen, doch entschließt sich mir aktuell der relevante Zusammenhang noch nicht, weswegen ich diese vorerst außer Acht lasse. Obwohl ich erst kürzlich vernahm, dass ein Schüler sich mit der Thematik des Doran, als eindeutiges Identifikationsmerkmal eines Wesens in allen Sphären und jeder Zeit, auseinander setzte, dessen Meister die Überlegungen dazu jedoch als unbedeutend und wenig zielführend abgeschmettert hatte. Mir mag eben Solches hoffentlich nicht geschehen.

In offener Wertschätzung

Erudian, Bruderschaft der Ouai