Noreen Brandbringer

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Kathrin Kohlmann, Stefan Max, Julia Reichenbacher, Christian Wagner
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:2009

Noreen Brandbringer ist die Tochter eines Wagners, der nach einem Brand seines Geschäftes ein Schiff zusammen mit seiner Tochter bestieg und nach Mitraspera reiste. Dort allerdings traf die volle Wucht der Härte einer neuen Welt Noreen und ihr Vater, der in das Herzogtum Calor zog, verarmte vollends. So musste er Noreen, um sie vor dem Hungertod zu schützen in die Priesterschaft der Ignis geben. Noreen war eine grundgute, liebenswerte Seele und durchlief schnell und erfolgreich die Ränge der Priesterschaft, bis zu jenem Tag, da sie zu den Hohen Maiden (der Priesterschaft des gesamten Ostens) berufen wurde.

Bereits ihr erster Auftrag führte sie zusammen mit der I. Archontengarde nach Assansol. Und im Kampf gegen den Untod verlor Noreen ihre Unschuld. Das unfassbare Gemetzel, in welchem Noreens linke Gesichtshälfte von der Macht des Nechathon berührt wurde, brannte jeden Zweifel an der Grausamkeit des Feindes in ihr aus und inmitten des Schlachtfeldes traf sie eine Entscheidung: Überleben um jeden Preis. Sie ergriff das Schwert eines gefallenen Archontengardisten und nahm mit völlig entstelltem Gesicht den Kampf gegen die Feinde der ersten Schöpfung auf.

Als schließlich das Untote Fleisch obsiegte, war Noreen unter den wenigen Überlebenden. Danach war sie nicht mehr dieselbe. Ignis Aspekte von Zorn, Opferbereitschaft und Hass waren tief in ihre Seele eingeschrieben worden und sie selbst hatte nicht bemerkt, dass das Element des Feuers ihr seine Freundschaft geschenkt hatte.

Als Noreen in das Reich zurückkehrte wurde sie schnell für ihren unbedingten Glauben und ihre Nähe zu dem feurigen Element zu einer Respektsperson. Eine Zeit lang übernahm sie das Orakel des Ostens und lebte danach in der Hauptstadt, um den Tempel der Ignis zu hüten.

Als die Ratio Ardor attackierte war es Noreen, die ein ganzes Stadtviertel anzünden ließ und Kraft ihres Glaubens die Flammen erhielt, um den Feind zu einem unfassbaren Preis zurückzuwerfen.

Nach dieser, für sie erschreckenden Erfahrung, wozu sie fähig ist, brach Noreen zu den Akata auf und suchte Klarheit in ihrem Glauben inmitten des gerade von Shai ksun Arets Todesfluch getroffenen Volkes. Dort begegnete sie Merth'yar, der ihr anbot sie zu leiten und zu führen. Nach anfänglichem Zögern war Noreen allerdings bereit dem Alten Herrscher zuzuhören und er unterrichtet sie in den Wegen der Ignis und wollte sie unterweisen eine wahre Feuertänzerin zu werden. Sie war jedoch von seinem Weg noch nicht gänzlich überzeugt, kehrte zwischenzeitlich in das Feuersiegel zurück, um dort den Posten der Questra Aedi (der Tempelherrin Kalderahs) anzutreten und den durch Kerewesch und Varamon stärker gewordenen Aquaglauben einzudämmen. Erst als sie von Agenten aus Khal'Hatra mit einem Schmuckstück aus Amit manipuliert wird, welches das Gefühl der Rache in ihr auslöste, brach sie mit dem Siegel ihrer Heimat. Ihr Kontakt mit Merth'yar und ihre Positionierung für die Rache und wider die Liebe führte zu einem unlösbaren Konflikt mit der Religion des Ostens, weswegen sie aus Enttäuschung wieder zurück ins Reich der Rache floh.

In Khal'Hatra angekommen nahm Noreen den von Merth'yar sofort angebotenen Posten einer Flamme der Rache an und nahm, da sie als Menschenfrau weit disziplinierter war als die feurigen Razash'Dai, die Position der Sittenhüterin und Wächterin über die Regeln Khal'Hatras ein. In der Zeit, die kam wurde Noreen intensiv mit Khal'Hatra konfrontiert und erkannte sowohl die widerwärtigen, wie auch die positiven Seiten als das, was sie waren. Sie erkannte, dass es letztlich keinen fundamentalen Unterschied zum Ostreich gab, außer dass Khal'Hatra ehrlicher in seiner Auslebung der Licht- und Schattenseiten war. Als der Schmuck aus Amit langsam seine Macht verlor, begann Noreen zu zweifeln und fühlte sich immer mehr isoliert und einsam in einer Welt, die für sie als Ostbürgerin eigentlich nicht wirklich gemacht war. Es war eine Eliari, die von den restlichen Aschetänzerinnen den Auftrag erhalten hatte, Noreen bei Laune zu halten, die ihr schließlich ein neues Schmuckstück aus Amit brachte, welches mit Freude und Leidenschaft geladen war. Noreens Seele, geschunden und nach einem Ausweg suchend, nahm die neuen Gefühle sofort an und sie wurde glücklich. Natürlich bemerkte Noreen, dass das Amit sie manipulierte, doch einsam und verlassen am Rande der Welt war ihr dies egal.

Sie begann mit dem Amit zu experimentieren und ließ sich immer neue Kombinationen bringen um fremde Gefühle zu erforschen, wobei im Lauf der Zeit eine seltsame Form der Abhängigkeit daraus erwuchs.

Noreen war nach dem Amit und fremden Gefühlen süchtig geworden. Ihre eigenen wahren Gefühle, die eine Mischung aus Reue, Sehnsucht nach dem Ost-Reich und Wut auf jene, die ihr nicht geben konnten, was sie brauchte, obwohl sie dem Reich alles gab, waren, hatte sie erfolgreich verdrängt.

Derart gewappnet zog sie, als sie davon hörte, dass Ostbürger am Rande Khal'Hatras gesehen worden waren zu dem Palast der Achame, um gegebenenfalls zu überprüfen was dort vor sich ging und vielleicht noch ein letztes Mal die Hand nach dem Reich auszustrecken. Doch wurde Noreen dort sofort von den Ewigen Schwertern unter Valas gefangen genommen und mit dem Tode bedroht. Durch die Hilfe einer Ostbürgerin (Tertia Tulipan) entkam Noreen der Gefangenschaft und floh, ein weiteres Mal tief enttäuscht, nach Tin'Hadrath.

Obgleich sie Merth'yar anflehte, ihn auf seiner letzten Reise begleiten zu dürfen, lehnte dieser aufgrund ihres Versagens im Palast der Achame ab und so blieb Noreen hilflos zurück, als der Mitray'Kor seinen letzten Weg antrat. Obgleich die meisten Aschetänzerinnen den Fall des Erwählten an das Untote Fleisch nicht glauben wollen, konnte Noreen sofort verstehen, was geschehen war. Jener Moment war es, wo sie es auf sich nahm, endgültig keine Reue mehr zu kennen. Ihr Hass auf jene, die den wahren Weg der Ignis nicht verstanden nahm Überhand und sie pilgerte zum Vulkan Abrecoth um dort ihr Leben der Ignis selbst zu weihen und alle Menschlichkeit zurückzulassen. Sie band ihr Doran an den Berg und ging eine Batoddbindung mit der Mutter des Phradamos-Parasiten ein. Als Noreen zurückkehrte, war sie machtvoll jenseits aller Vorstellungen.

Ihre Muskeln zuckten von der unterdrückten Macht des Berges und in ihren Adern floss das Blut der Erde selbst. Sie sammelte die ruchlosesten Verbrecher:innen und Krieger:innen aus dem Jadekrieg um sich, welche verblieben waren und erschuf aus diesen die Garde des Vulkans. Allesamt Kriegsverbrecher und Kindermörder, folgten sie Noreen willig und diese überzeugte den Rat der Aschetänzerinnen, dass ein Schlag zum Zerschmettern der Rebellion nötig war, um Khal'Hatra zu schützen.

Noreen zog gegen die Palaststädte der Rebellion und wählte sich den Junagân Shir Nasthran zum General. Während die rebellischen Aschetänzerinnen Nea und Hanniavelle rasch nach Verbündeten riefen, formierten die beiden ihre Armee und führten diese in den Sieg über die Rebelle:innen nach einer dreitägigen Schlacht, in deren Verlauf Noreen schwer verwundet wurde. Sie zog sich zurück, um in der Nähe des Abrecoth im Gebet an die Herrin Ignis ihren bisherigen Weg in Frage zu stellen und ersuchte das Feuer um einen Fingerzeig ob ihres weiteren Strebens. Dabei wurde sie von einer eigentlich als diplomatisch angekündigten Gesandtschaft der Rebell:innen hinterrücks überrascht und innerhalb des Ignis-Heiligtums abgestochen und verbrannte vor den Augen der Attentäter:innen zu Asche.

Allerdings besiegelte das Ereignis nicht ihren Tod, sondern nur ihr Bündnis mit dem Vulkan Abrecoth und seinem Streben nach feuriger Rache. Mit der Macht Ignis und der Kontrolle über die Mutter des Phradamos Parasiten erschuf er ihren Leib erneut und sandte sie in die Schlacht wider die Rebelle:innen. Seit diesem Tag gab es bis auf ihren Leib keine menschlichen Züge mehr an ihr. Lediglich die Erinnerungen an das furchtbare Leid und die Ungerechtigkeit, die man ihr hat zuteil werden lassen, brannten wie ein Feuer der Rache in ihrer dem Feuer versprochenen Seele. Sie war nun ein Geschöpf Ignis, vergleichbar mit einem Elementar, aber mit der Macht des Abrecoth und dem des Phradamos Parasiten in einen Körper gepresst, der noch ansatzweise an ihre sterbliche Vergangenheit erinnerte.

Und so war sie den Rebelle:innen eine unerbittliche und unbeugsame Gegnerin. Jedwedes Bestreben, auch ihrer einstigen Freunde und Verbündete, vermochte sie nicht mehr zu erreichen. Und auch wenn sie sich noch ihrer Vergangenheit als Noreen Brandbrigner erinnerte, so kannte sie heute nur noch die Erfüllung der Tugenden Rache, Kampf und Zorn. Bisher war es niemandem gelungen sie aufzuhalten und mit ihr die letzte Bastion der Loyalisten des alten Khal'Hatra zu zerschlagen.