ITT Die Legende von Hinieth

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Sophia Richartz, Lena Weber, Stefan Max
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:20?

Die Legende von Hinieth

Mein Name ist Rana'Soritt aus dem Volke der Akata, Geschichtsschreiberin von Siniata hal Tripian, der Nyame des Ostens. Ich berichte etwas von der Zeit, als die ersten offenen Auseinandersetzungen gegen die Zweifler und ihre Verfemten mit Gewalt geführt wurden. Die Ratio war gesiegelt, die Tivar Khar'assil waren schon lange nicht mehr gesehen worden. In ganz Mitraspera kämpften den Elementen treue Herrscher und Völker gegen die Zweite Schöpfung. Es gab Siege und Niederlagen auf beiden Seiten. Doch je weiter die Kriege schritten, desto deutlicher wurde, dass die Verfemten an Anhängern gewannen, genauso wie an Stärke. Zwar waren die Kämpfe noch ausgeglichen, aber merkte man im Laufe der Jahre, dass die Verfemten besser waren. Wie konnte es auch anders sein, sie waren dazu erschaffen worden besser zu sein.

Siniata kämpfte mit ihren Stärken gegen die Verfemten im südlichen Teil des Ostens, während ihr Archon den nördlichen Teil anführte. Wo nur Kommandos geführt werden mussten, wies die Nyame des Ostens ihre Hochämter an die Truppen zu führen und kümmerte sich damit um einen größeren Teil des Landes, als es ihr möglich gewesen wäre, wenn sie es alleine getan hätte. Die fünf Männer, die die Hochämter innehatten, genossen Siniatas Vertrauen in hohem Maße. Sie waren ihre Augen, Ohren, Stimme und Arm, wo sie es selbst nicht hätte sein können. Die Fünf dienten je einem Element. Dies führte dazu, dass die sonst den Elementen und der Nyame loyalen Männer die Eigenheiten ihres Elementes und die Regeln und Sitten ihres Volkes hochhielten, so wie es sich gehörte. Doch waren sie sich dadurch in einigen Kleinigkeiten nicht einig. Sie verhielten sich untereinander höflich und respektvoll, von Freundschaft konnte man aber nicht sprechen, denn sie alle gierten nach der Aufmerksamkeit von Siniata, die eine Ca'jel war und dadurch ein hohes Ansehen genoss.

Siniata erkannte die kleinen Zwiste zwischen ihren Hohen, doch sie hielt sie nicht für weiter beachtenswert im Angesicht des Krieges. Denn Diskussionen zwischen einzelnen Völkern waren nichts Ungewöhnliches. So lange ihre eigenen Ziele nicht den Zielen des Reiches oder der Elemente zuwider liefen, ließ sie die Männer gewähren. Einige Bewohner des Ostens beobachteten diese Entscheidung mit Misstrauen, doch man ließ die Nyame und ihre Hohen gewähren, denn es gab keinen direkten Grund anzuklagen. Die Männer hatten niemals gegen Regeln verstoßen, auch wenn sie sie teilweise etwas zu ihren Gunsten bogen.

Dann kamen jene verhängnisvollen Tage, die einen großen Verlust für uns bedeuten würden. Wieder einmal wurde das östliche Reich bedroht. Doch nicht von einem riesigen Heer, sondern von Krankheiten und Vergessen. Siniata schickte die Hochämter diesmal nicht fort, ihr sann es danach gemeinsam mit ihnen zuzuschlagen. Sie kamen zu dem Ort, an dem die Elemente stark waren, einem Heiligtum des östlichen Reiches. Auch ihre Tochter, die schon reich an Jahren war, nahm Siniata mit zu diesem Ort, der von ihrem Archon und den Truppen geschützt werden sollte. Vier der Hohen kamen. Doch der Shi'Ouai blieb fern. Sie warteten eine Zeit, doch sie hatten nicht viel davon um sie verstreichen zu lassen. Sie wollten mit Magie bekämpfen, was ihnen keine andere Gewalt ermöglichte.

Siniata bedauerte zutiefst, dass derjenige, auf dessen Hilfe sie am meisten gehofft hatte, fernblieb. Denn er war von den fünf Männern der einzige Magiewirker. Doch das behütete ihn nicht vor den geschickten Fingern und dem verhüllten Lächeln jener Frauen, die sich später als Vinshaar herausstellen sollten. Sie hielten den Shy'Quay davon ab zu gehen, indem sie ihn umgarnten und auch den Boten, der nach ihm schickte, gar nicht erst zu ihm kommen liesen. Der Mann überhörte die Rufe seines Elementes, er merkte nicht wie sein Element ihn sanft in Richtung der Nyame treiben wollte. Er war zu sehr damit beschäftigt sich werben zu lassen, mit Schmeicheleien und dem Ruf danach, dass er von sich und seinen großen Taten berichten solle. Später sollte der Shy'Quai erfahren, dass diese Frauen Dienerinnen der Leere waren. Siniata bat ihre Tochter darum den Platz des Shy'Quai einzunehmen. Sie sagte zu, noch ehe ihre Mutter ihren Wunsch ganz vorgetragen hatte. Und so begann der Kampf, der auf einer anderen Ebene der bekannten Welt ausgetragen wurde. Was dort geschah vermag nur der Bericht des Sanyean'To zu erzählen, da außer Ihm niemand lebend aus dem Ritual zurückkehrte. Wir wurden schon erwartet. Ich wunderte mich. Die Leere wusste was wir vorhatten. Sie wusste wo wir auftauchen würden. Sie wussten, dass wir ohne unseren Shy'Quai kommen würden. Sie verhöhnten unsere Nyame. Sie scholten ihr Vertrauen in Hochämter anstatt in fähige Magiewirker. Die Töchter der Leere prophezeiten uns Schwäche gegen sie. Sie sagten, jeder von uns würde Vergessen werden. Unsere Herrin formte die Macht der Elemente um zu zerstören. Der Kampf begann. Ich sah nicht was jeder Einzelne von uns tat. Ich weiß, dass wir unser Bestes gaben. Doch wir fielen nacheinander. Ob sie Anhänger der Leere wurden oder auf der Ebene verschwanden vermag ich nicht zu sagen. Ich sah keinen von ihnen wieder. Ich blieb am Leben. Ich beschützte unsere Nyame. Auch die Tochter der Nyame blieb am Leben. Sie bewegte sich leicht. Sie war eine von ihnen. Sie hatte ihre Mutter betrogen. Nun spann sie mich in ein Netz. Sie lies mich zusehen wie Siniata zu einer der ihren wurde. Ich war wie zu Stein erstarrt, als die Nyame ihre Macht verlor. In diesem Moment wurde die Welt erschüttert. Ich fiel zurück in die bekannte Welt. Ich vermag mich kaum zu bewegen. Ich habe gefehlt. Ich habe nicht getan, was ich schwor zu tun. Die Strafe dafür ist gerechtfertigt. Doch ich kann noch sagen, dass der Fall von Siniata hal Tripian kein Zufall war. Er war begründet in den Intrigen der Leere. Aber er war auch begründet im Fehlen des Shy'Quai. Er hat überhört was die Elemente und ihre weltliche Macht zu sagen versucht hatten. Der Bericht des Sanyean'To endete hier. Aus den Erzählungen heraus wurde er vom Archon gerichtet. Aber auch der Shy'Quai hatte gefehlt. Er wurde ebenfalls gerichtet und nahm an, was ihm auferlegt wurde. Er legte alle Würden nieder und verschwand, ohne das jemals bekannt wurde wohin er gehen musste. Es gibt jedoch Berichte darüber, dass ein Mann, dessen Beschreibung auf ihn passt, gesehen wurde, wie er in das Geschehen einer Schlacht zu Gunsten der Elemente eingriff. Sie nennen ihn Hinieth. Auch der Shy'Quai von damals wurde so genannt.