Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Sophia Richartz |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | Jahr |
Mein lieber Schüler Jian'Troock ,
Ich hoffe, dass Deine Reise den Hoffnungen Deines Herrn Abarchas entsprechend lehrreich und gleichermaßen Deinen Hoffnungen entsprechend erlebnisreich verläuft.
Da ich nicht abzuschätzen vermag, wann dieser Validar Dich erreicht, kann es sein, dass mein folgender Reisevorschlag vielleicht etwas spät zu Dir kommt, sodass Du, um ihm zu folgen, einen Umweg würdest in Kauf nehmen müssen. Doch ist der Ort, den ich Dir zum Besuch empfehlen will, jeden Umweg wert.
As'Shan ist mit Sicherheit einer der Orte mit der bewegtesten Geschichte, die es auf unserem geliebten Heimatkontinent Mitraspera überhaupt gibt. Auch wenn die alte Stadt heutzutage natürlich hauptsächlich für Shan'Meng-Feyn bekannt ist, so ist sie doch schon in der Vergangenheit Schauplatz gewaltiger Umwälzungen gewesen. Als Hort der Eisernen geschleift durch die Armee der Zweifler, Schauplatz gewaltiger Schlachten und heute Gerichtsstätte aller alten und neuen Mächte dieser Welt.
Wenn Du die Stätte besuchst, dann geh nur als Erstes zum Tempel des Goldenen Wagens , einer der ältesten Tempel der ewigen Quihen Assil , die es überhaupt gibt, und der wohl prächtigste noch dazu. Die Roten Jademeister und die Herren der Tiefe werden dort ebenso wie die Kinder des goldenen Traums verehrt, denn man sagt, der Ort des Heiligtums, sei eben jener, an dem die Weltenkinder unser Land vor mehr als 3000 Zyklen verließen.
Im Licht der ursprünglichen Elemente werden dort seit jeher große Dinge erfunden und faszinierende Entdeckungen gemacht. Er ist ein Hort des Wissens, der Gelehrsamkeit und des Fortschritts, der Deine junge Seele begeistern wird. Die Priester, welche die Stätte pflegen und hüten nennen sich selbst die Chronisten, und sind Sternleser, Wissensbewahrer und Erforscher.
Meister Gaheris von den sieben Ebenen, aus dem Volk der Eliondar, steht dem Tempel als oberster Chronist vor. Vielleicht lasest Du schon von ihm, in den Schriften des Konvents. Erwähne ruhig meinen Namen, und mit ein wenig Glück wird er Dich empfangen, so das Du Dich selbst von seiner Weisheit und Genialität überzeugen kannst, den dieser Eliondar ist seit jeher einer der größten Geister unter den Eisernen, und obgleich aus einem der jungen Völker, an Macht und Erhabenheit den Hohen der Alten ebenbürtig.
Selbst in der Zeit des großen Zweifels, in der der Weg unserer Welt in die Zukunft ungewiss war, stand Gaheris fest zu den Quihen Assil. Er war es auch, der nach dem Sieg über die Urzweifler der Ratio durch die größten unserer Herrscher, den Auftrag erhielt, das Siegel gegen den Zugriff Leichtsinniger zu bewahren. Doch diese Geschichte soll Gaheris Dir wohl besser selbst erzählen, denn aus meiner Feder mag es Dir wohl wie das romantische Gefasel eines alten Mannes erscheinen, der das Vergangene stets leuchtender sieht, als es wirklich gewesen ist. Ich selbst besuchte früher gern den Tempel des goldenen Wagens, sowie auch den Tempel des silbernen Wagens, weit im Süden, den Du gewiss gut kennst. Dieser ist zu dem erst genannten wie ein Gegenstück, oder besser ein vervollständigender Teil. Denn dort werden zwar auch die Kinder des goldenen Traums verehrt, jedoch ansonsten die Kristallfürsten und die Smaragdsänger gepriesen, so dass die beiden Tempel zusammen das größte Heiligtum aller Quihen Assil bilden.
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du Meister Gaheris in jedem Fall meine Grüße ausrichten würdest. Vielleicht kann er Dir auch berichten, wie sein großes Meisterwerk, gewissermaßen die Verschmelzung des Goldenen Wagens mit allen Chronisten, dem Land und den Stätten in Ashan zu einem gewaltigen Gesamtgewirk verläuft. Dieses Werk ist etwas, das selbst mich, Deinen alten Meister, noch neugierig zustimmen in der Lage ist.
Ich wäre dankbar für alles, was Du mir darüber erzählen könntest, wenn wir uns wiedersehen.
Mögen die Elemente mit Dir sein, und das Glück Dich auf Deinen Reisen Begleiten.
Dein alter Meister
Ti'Jokatl