Ein Reisebericht
Endlich wieder fester Boden unter den Füßen! Nach einer langen und gefährlichen Überfahrt, die nicht alle von uns gesund überstanden, sind wir auf dem neuen Kontinent angekommen. Wir, das ist eine bunte Mischung von Abenteurern, so genannten Helden und fahrendem Volk , welche die Heimat hinter sich gelassen haben, weil die Versprechungen von Paolo Armatio zu verführerisch waren. Ich weiß nicht wie oft ich mich auf der Überfahrt fragte, warum ich mich auf diese Reise begeben habe - die Aussicht auf neues, fruchtbares Land und die große Freiheit, jeder wird sein eigener Herr sein und wir führen ein Leben weit weg von den Problemen der Mittellande... Dies alles musste ich mir vor Augen halten, wenn ich von der Seekrankheit heimgesucht über der Reling hing und mir die tosende See als eine süße Rettung aus meiner misslichen Lage erschien. Doch all das Elend, das schlechte Essen und die Enge auf den Schiffen ist vergessen seitdem ich den ersten Schritt auf das neue Land getan habe. Vom lebendigen Hafen Porto Maria schlugen wir mit den neuen Siedlern einen Weg in Richtung Südwesten ein, der zu einem Ort namens ”Westliches Siegel“ führt. Die Küste ist dicht bewachsen und erinnerte manch einen an die Landschaften der alten Heimat. Doch ein jeder spürte vom ersten Moment an, dass dieses Land von einer uralten Macht durchströmt wird, die sich jedem erschließt, der nur einen kurzen Augenblick inne hält und versucht das Land zu spüren. Wir kamen durch die Größe unserer Reisegruppe und das ganze Gepäck nur langsam voran und ich konnte von einem der Mannen Paolos in Erfahrung bringen, dass in Mythodea fünf Elemente in Verbindung miteinander am Werke sind. Zu den uns bekannten Erde, Feuer, Luft und Wasser kommt die Magie hinzu, die alle anderen Elemente verbindet und von jedem im selben Maße genutzt werden kann wie die restlichen. Wir müssen die Elemente achten, denn sie sind der Schlüssel zum Verständnis des Landes. Sie sind das Land. Nachdem Porto Maria außer Sicht war, bewegten wir uns über verschlungene und verborgene Pfade. Wie sich heraus stellte, war diese Vorsichtsmaßnahme von Nöten, da die gesamte Gegend zwischen den bereits neu besiedelten Gebieten von einer Macht namens ”Das Schwarze Eis“ besetzt ist. Es scheinen gut organisierte Krieger zu sein, die sich einem Anti-Element verschrieben haben. Wie man hört gab es ihm letzten Jahr verlustreiche Kämpfe. Ich möchte mich nicht mit ihnen anlegen. Vielleicht können wir Zwischenfälle vermeiden, bis wir unser Lager errichtet haben. In der Nähe des westlichen Siegels fühlte ich mich mehr und mehr beobachtet. Die lauten Kommandos der Truppen des Schwarzen Eis verklangen und wir betraten eine Zone, die unnatürlich still zu sein schien. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, denn wie sich herausstellte waren wir seid einiger Zeit von den Naldar beobachtet worden. Ein uns wohlgesonnenes Volk- oder besser gesagt ein uns nicht feindlich gestimmtes, das mit dem Schwarzen Eis um das westliche Siegel kämpft. Sie haben sich dem Element Luft verschrieben und gehören zu den ursprünglichen Bewohnern Mythodeas. Mir scheint, dass bis zur Erfüllung meiner Träume vom beschaulichen Leben auf dem neuen Kontinent noch einiges an Arbeit und höchstwahrscheinlich auch Blutvergießen auf uns wartet. Die Naldar sind nur gering an der Zahl und haben das Westliche Siegel bis jetzt so gut verteidigt wie ihnen möglich war. Wir werden sie unterstützen müssen, denn der Weg ins innere des Landes ist vom Siegel versperrt.