Symptom: Koma
Werter Meister,
ich danke Euch für das Rezept des Heiltrankes. Ganz nach Euren Anweisungen haben wir die Heiltränke unseren Patienten verabreicht und sie scheinen ohne große Nebenwirkungen aus dem Koma wieder erwacht zu sein. Manche von ihnen zeigen zwar noch Spuren von Müdigkeit und Kraftlosigkeit aber diese legen sich rasch. Ich vermute diese Unterschiedliche Auswirkung der Einzelnen, liegt an dem jeweiligen Grad des körperlichen Gesamtzustands. Ganz so wie ihr es mich einst gelehrt habt. Wir verabreichen unseren Patienten alle drei Stunden einen Heiltrank und bisher scheint noch keiner von ihnen zurück in das Koma gefallen zu sein, wer regelmässig diesen zu sich nahm. Allerdings haben wir einen unerfreulichen Nebeneffekt feststellen müssen. Anscheinend werden die meisten unsere Patienten nach zwei Tage des regelmässigen Einnehmens der Heiltränke nach diesen süchtig. Noch können wir die genauen Auswirkungen dieser Sucht nicht genau einschätzen, doch fürchte ich mittlerweile mit dem schlimmsten. Wenn ihr eine Möglichkeit wisst, wie wir diese Sucht verhindern können, so bitte ich Euch, mir diese mitzuteilen. In dankbarer Demut und Dankbarkeit
Euer Schüler
Mehellios Barran
Symptom: Kopfschmerzen
Hatte vier Fälle von schweren Kopfschmerzen vorliegen. Dem Ersten (im Folgenden Fall 1) habe ich folgendes Rezept zur Linderung gegeben: Zu zwei Zeiten am Tag solle er dreißig Minuten in Dunkelheit und Ruhe verbringen und dabei seinem Kopfe Kühlung verschaffen. Dem Zweiten (im Folgenden Fall 2) habe ich folgendes Rezept zur Linderung gegeben: Er solle sich ein gemeines Schmerzmittel, wie es auch bei anders gearteten Schmerzmitteln verwandt wird, geben lassen und dieses nach Bedarf verwenden. Dem Dritten (im Folgenden Fall 3) habe ich folgendes Rezept zur Linderung gegeben: Zu drei Zeiten am Tag solle er den Kopf in ein Behältnis mit kaltem Wasser tauchen und dort so lang es ihm möglich ist verweilen. Infolge dessen solle er den Kopf trocknen und die Schläfen mit einer Paste aus frischen Blutegeln bestreichen. Dem Vierten (im Folgenden Fall 4) habe ich folgendes Rezept zur Linderung gegeben: Er solle sich Blutegel an die Schläfen setzen, allerdings sollte dies sehr vorsichtig und unter Beobachtung geschehen. Als Ergebnis dieses Experiments notiere ich nun folgendes: Fall 1, Fall 2 und Fall 4 kamen nicht zurück. Dies notiere ich unter dem Erfolg, Linderung gebracht zu haben. Gleichzeitig aber auch unter dem Misserfolg, dass sie nicht zu mir zurückkehrten. Fall 3 kehrte mit fortwährendem Leiden zurück. Dies notiere ich unter dem Misserfolg, keine Linderung erbracht zu haben. Gleichzeitig aber auch unter dem Erfolg, dass er klagend zu mir zurückkehrte. Insgesamt kann das Experiment als fehlgeschlagen gelten.
Symptom: Kraftlosigkeit
Seit einigen Tagen bin ich ungewöhnlich kraftlos. Jede Aktivität wird eine Qual. Selbst das Aufstehen am Morgen kostet unglaublich viel Kraft. Bin heute Morgen zu diesem Quacksalber im Ort gegangen. Hat mich verdammt viel Geld gekostet, dieses kleine Fläschchen voll klarer Flüssigkeit. Wenn es nicht so bitter schmecken würde, könnte man meinen, es wäre Wasser. Ich hoffe nur, es hilft. Zweimal am Tag soll ich das Zeug einnehmen, meinte er. Werde gleich morgen damit anfangen. Jetzt werde ich erst einmal schlafen gehen.
Habe den heutigen Tag mit dem neuen Trank begonnen. Welch ein Gefühl! Es fließt so viel Kraft durch meinen Körper! Ich fühle mich, als könnte ich das ganze Feld an einem Tag umwälzen! Endlich wieder ein ertragreicher Tag!
...Die Wirkung hielt an bis nach dem Mittag. Plötzlich war die Schwäche wieder da. Die Hacke wog plötzlich wieder so schwer in meiner Hand... Zweimal darf ich den Trank nehmen, hat der Kerl gesagt. Also genug, um über den Rest des Tages zu kommen. Habe sofort davon getrunken. Wieder diese herrliche Kraft, die in meinem Körper pulsiert! Ich fühle mich, als wäre ich wieder jung und stark wie vor 10 Jahren!
Bindtag:
Heute Morgen wieder von dem Trank genommen. Ohne den würde ich gar nicht mehr aus dem Bett kommen. Die Arbeit bereitet richtig Freude. Seit Jahren quäle ich mich übers Feld, doch nun stehe ich bereits im Morgengrauen tief im Matsch auf dem Feld, mit der Hacke in der Hand. Heute ließ die Wirkung bereits vor Mittag nach. Vermutlich habe ich heute Morgen zu früh begonnen. Habe mich müde und kraftlos übers Mittagessen gequält. Ich muss ja sparsam mit dem guten Gebräu sein. Danach habe ich die zweite Ration eingenommen. Hat nur knapp bis zum Abend gereicht. Bin noch vor der Dunkelheit ins Bett.
Heute habe ich mir neuen Trank gekauft. Habe mir einen stärkeren Trank geben lassen. Der soll angeblich den ganzen Tag halten. Nachmittags überfiel mich wieder diese Schwäche. Habe ein wenig an dem Fläschchen für morgen genippt. Irgendwie muss der Tag doch zu Ende gebracht werden.
Wintstag:
Mein Weib hat bemerkt, dass die Dose mit den Ersparnissen fast leer ist. Hat geschimpft undmich aus dem Haus gejagt. Aber was soll ich denn tun? Ich brauche diesen Trank nun mal! Ohneihn kann ich nicht leben! Sie wird schon sehen! Mit dieser Kraft, die in mir wohnt, werde ich ihr die Kasse im Nu wieder gefüllt haben! Das Weib rief mir nach, ich hätte mich lieber an den alten Magier halten sollen. Er habe dem guten Jacob schließlich auch geholfen, dem es so gegangen war wie mir. Ich weiß gar nicht, wie sie das meint. Magier sind doch so teuer.
Symptom: Muedigkeit
Melapsu Manitari - Dem gemeinen Menschen bekannt als der Braune Bärenklee
Aussehen: 5-10 Zentimeter hoher Fuß, breiter flacher Schirm. Blütezeit: Sprießt von März bis November aus der Erde.
Wirkung: Erfrischende Wirkung gegen Müdigkeitserscheinungen nachgewiesen. Anwendung: Zwei der Kräuter trocknen und zu einem Tee aufkochen. Wirkt nur morgens, zwischen 6 und 9 Uhr. Danach verliert sich die Wirkung.
Symptom: Raserei
Es hat sich als sehr wirkungsvoll gezeigt, das bei einer Raserei ein einfacher Aderlass bei dem Patienten eine oftmals sehr stark lindernde Wirkungen hervorrief. Ich kann allerdings nichts sagen ob dies einen tieferen Zusammenhang hat den ich bis zu diesen Zeitpunkt noch nicht Verstanden habe, oder ob es einfach an einen durch den Blutverlust hervorgerufenen Kreislaufzusammenbruch liegt um dieses Symptom zu lindern.
Symptom: Schnupfen
Kokkinä Paschalia - Dem gemeinen Menschen bekannt als die Rote Syringa oder Rotes Baummoos bekannt.
Aussehen: dreiblättrige, fleischige Blüte der bis zu 50cm hohen Paschalia-Pflanze (hierzu Abhandlung Nr. 57)
Blütezeit: Das ganze Jahr durchgängig. Wirkung: In der Blüte allein konnte bisher keine Wirkung gefunden werden. In Kombination mit dem grünen Feenkraut [Prasinos Junitteros] (dazu Abhandlung Nr. 39) kann eine heilende Wirkung gegen den gemeinen Schnupfen nachgewiesen werden.
Anwendung: Die rote Syringa und das grüne Feenkraut in einem Verhältnis von eins zu eins mischen. Mit heißem, nicht kochendem Wasser übergießen. Die Dämpfe der Kräuter zwanzig Minuten gezielt einatmen (inhalieren). Diese Prozedur zwei mal täglich vollziehen.
Aufbewahrung: Die rote Syringa ist frisch wie getrocknet gleichermaßen wirksam. Aufbewahren lässt sie sich frisch einen bis zwei Tage in feuchter Umgebung, getrocknet hält sie sich in trockenem Behältnis bis zu fünf Wochen, bis die Wirkung deutlich abnimmt.
Symptom: Tod
Die Seuche breitet sich immer weiter aus und die Männer sterben einen langsamen qualvollen Tod. Tag und Nacht ist das Lager von ihren Schmerzensschreien erfüllt und schreckliche Alpträume scheinen sie zu plagen. Es zerrt an unser aller Nerven. Unsere Heiler geben ihr bestes und tun alles mögliche um die Krankheit in den Griff zu bekommen, doch fürchte ich das selbst die Macht der Linesti hier nicht mehr ausreichen wird. Bisher konnten sie nur das Leid lindern, es aber nicht beseitigen. Welch schlimme Stunde dies doch ist. Und dennoch werden wir nicht vor dem Feind weichen. Wir dürfen nicht. Mit jeden Tag den wir hier im Felde ausharren, können mehr und mehr Unschuldige Stadt verlassen und sich in Sicherheit bringen. Dochwohin sollen sie fliehen? Überall in diesen Land scheint Krieg zu herrschen. Die Männer erzählen sich das es nur eine Möglichkeit gibt den langsamen Qualvollen Tod der Seuche zu entkommen. Man müsste mir der Öligen Pestilenz einen Pakt eingehen. Welch schrecklicher Gedanke. Und welch schrecklicher Gedanke das getreue Kämpfer der Elemente solche Gedanken haben. Ist dies das Ende? Ist es schon soweit das wir an den Elementen Zweifeln? Natürlich sprechen die Männer nicht offen darüber, doch wenn ich in die Augen meiner Krieger blicke, dann kann ich den Funken des Zweifels in ihnen sehen. Andere erzählen wiederum Geschichten über einen sagenumwobenen Speer des Feuers, mit den man den Tod aus dem Körper herausbrennen kann. Doch nur wenn er zum Zeitpunkt des Todes eingesetzt würde. Doch auch dies sind nur Gerüchte. Noch nie habe ich von einer solchen Waffe gehört, ausser in Gerüchten beim Lagerfeuer. Nein niemand kann den Tod aufhalten. Am Ende kommt er zu uns allen und wir müssen ihn aufrecht begrüssen um unsere Ehre zu bewahren.
Symptom: Vergesslichkeit
Es kann daher als bewiesene Tatsache angesehen werden, das der Beschuldigte sich des Verbrechens schuldig gemacht hat. Es liegt nun bei dem Rat darüber zu urteilen, ob es als mildernde Umstände anzusehen ist, das der Beschuldigte an Palo augurum leidet. Da die Krankheit bereits in ihren letzten Stadium ist, kann man davon ausgehen, das er die Taten nicht mehr aus eigener Kraft wiederholen kann, da er als Magier als ausgebrannt gelten dürfte. Über den Tathergang selber sind sich die Gelehrten noch etwas uneinig, doch ist es so gut wie bewiesen, das der beschuldige seine Magie dazu einsetze, mindestens drei Opfern mittels der Kunst der Magieübertragung und Vergessens, sich selbst Linderung von der Krankheit zu verschaffen. Nach eigener Aussage, konnte der Beschuldigte sich somit zumindest zeitweise gegen das Vergessen zur wehr setzen, welche die Palo augurum in ihm hervorrief. Bis jetzt ist es noch unklar, ob eine solche Tat auch durch eine dritte Person vollzogen werden kann um den Infizierten Milderung des Leidens zu verschaffen. Doch ist es fraglich ob es moralisch Vertretbar ist, drei andere Personen mit dem vergessen zu schlagen um einer einzelnen zu helfen. Vor allen da noch unklar ist, ob es dabei nicht zu einer Infizierung mit der Palo augurum kommen kann.
Symptom: Wasserphobie
Patient 86 leidet weiterhin an seiner Krankheit, deren Ursprung wir noch nicht enträtselt haben. Der Juckreiz ist schlimmer geworden und wir mussten den Patienten teilweise fixieren, da er seine Haut Stellenweise bereits bis zum Fleisch aufgekratzt hat. Gegen die Fieber und Krämpfeanfälle sind wir derzeit noch relativ machtlos. Versuchen es mit den üblichen Mitteln, doch scheinen diese nur teilweise zu helfen. Die starke Phobie gegen Wasser ist für den Patienten besonders schlimm, da es sich bei ihm um einen Fischer aus dem Volk der Linesti handelt. Seine Angstzustände führen zu starken Depressionen und Panikattacken. Das schlimmste dabei ist, das sich die Phobie stark gegen seine eigene Persönlichkeit richtet. Bruder Phiedelios führt täglich eine intensive Gesprächstherapie um Patient 86 diese Angst zu nehmen. Leider scheint diese Therapie nur für kurze Zeit Früchte zu tragen. Doch Bruder Phiedelios ist nicht gewillt aufzugeben. Ich fürchte das er sich zu sehr an den Patienten bindet und das sein möglicher Tod ihn schwer mitnehmen wird. Ich werde ihm in Auge behalten und notfalls eingreifen. Die starken Komaanfälle konnten wir durch eine regelmäßige Einnahme von Heiltränken unter Kontrolle bekommen und somit unterdrücken. Allerdings zeigt der Patient erste Anzeichen von einen Suchtverhalten. Ich bin mir noch nicht so sicher ob dies ein weiteres Symptom der seltsamen Krankheit ist, oder ob es an der exzessiven Einnahme von Heiltränken liegt.