Mein geliebtes Kind,
immer noch nicht kann ich sagen, was das größere Verbrechen ist: Jenes, das ich zu verhindern suchte, oder jenes, dass ich an dir verübt habe. Viele werden sagen Ersteres, und dennoch birst mein Herz immer noch beinahe bei der Erinnerung, als wolle sie mir sagen, dass es Zweiteres war.
Ich war deine Mutter, und so war es an mir, dir das Leben zu schenken. Und doch musste ich es dir, kaum warst du geboren, wieder nehmen. Zu schrecklich der Gedanke, dass deine zerbrechliche, reine Seele dieser Abscheulichkeit anheimfallen könnte. Die Welt, in die du geboren wurdest, ist schon lange zerfurcht von unsagbarer Grausamkeit, hervorgerufen durch jene, die einst, wie wir waren und sich dann doch so unsagbar versündigt haben. Ich musste dich bewahren davor, einem Wesen anheimzufallen, das mich so hintergangen hat, mir selbst dein Geschwister genommen hat, nur um sich an mir zu rächen.
Ich hoffe du würdest verstehen, dass ich so handeln musste, dass dein Leben in dieser Welt nicht andauern konnte. Dass deine Seele wieder einkehren musste und die Seele des Landes, obwohl ich dich doch so sehr herbeigesehnt hatte. Nicht ich habe dich getötet - die Welt hat mich zu ihrem schändlichen Werkzeug gemacht.
Doch ich werde dich rächen - ich werde das Übel von dieser Welt tilgen, das dich mir genommen hat, das diese Welt verdirbt.
Ruhe sanft, mein geliebtes Kind, ruhe sanft.