ITT Träume über Meister Miron

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Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Lena Weber, Sophia Richartz
Mitwirkende:
Jahr:2013


erstes Traumsegment

Du öffnest die Augen, die Bahnen an weißem und goldenem Stoff um dich herum  verschwimmen an den Rändern. Lichtreflexe, geworfen von an Bändern hängenden  Kristallen erfüllen den Raum. Obwohl auf weiche Kissen gebettet schmerzt jeder  deiner Knochen. Der Stoff deines Gewandes ist federleicht und liegt doch bleischwer  auf deinen Gliedern und das atmen fällt dir schwer.

Eine schmale Gestalt tritt an deine Bettstatt heran. Als sie näher kommt greifst du  unter Schmerzen nach ihrer Hand. Jetzt wo sie nah genug heran getreten ist siehst  du dass es sich um eine junge Edalphi handelt.

“Helle Sterne und einen klaren Geist für dich an diesem Tag, Meister Miron.” sagt sie  mit einer sowohl ehrfurchtsvoller wie auch besorgter Stimme.  

“Helle Sterne auch für dich junge Freundin.” antwortest du auf ihren Gruß. Deine  Stimme ist dünn von Alter gezeichnet. Die junge Edalphi scheint besorgt. “Meister Miron, stimmt es was die anderen sagen? Wir sollen der nächsten  Generation nichts mehr von euch berichten wenn ihr von uns gegangen seid?  Welchen Sinn mag das wohl haben? Können wir nicht wenigstens euer Andenken  bewahren wenn ihr schon gehen müsst?”  

Ihre Augen schwimmen vor Tränen die noch nicht vergossen wurden. Du atmest tief  ein und setzt an zu sprechen.  

“Deine Kinder werden vergessen, wie deine Brüder und Schwestern außerhalb  dieser Mauern schon so viel aufgeben mussten. Aber nein weine nicht, euer Leben  ist ein gutes Leben. So wie mein Leben gut war. Es bringt nichts verschüttetes  Wasser wieder in den Kelch schütten zu wollen. Ich werde schlafen und ihr müsst  einen Weg finden zu Leben ohne die Hälfte der Zeit in die Vergangenheit zu blicken.”

Du drückst ihre Hand immer wieder während du sprichst.

“Ich werde in jedem meiner Träume für deine Kinder und Kindeskinder hoffen. Ich  wünschte ich könnte jetzt mehr für euch tun, ich wünschte meine Erinnerungen an  meine Gespräche mit Kariss wären klarer, aber ich war so jung. Die Grausamkeit der  Dinge, die er berichtete, verwirrte den Jungen, der ich war und ich vermag die  genauen Worte nicht mehr zu wiederholen. Mögen die Elemente mir vergeben  Jaleryn, es liegt nicht in meiner Macht euch jetzt zu helfen. Ich kann nur auf die  Prophezeiung vertrauen. Und wenn die Zeit nach der Zeit gekommen ist werde ich  einen Weg finden euch und der Frau die für mich wie eine Mutter war zu helfen aus  diesem Element unwürdigen Zustand zu entfliehen. Denn weder ein zu langes noch  ein zu kurzes Leben ist den Kindern und Kindeskindern der Quihen Assil würdig.  Aber bis dahin helft denen die euch nachfolgen zu leben. Erspar ihnen die Tränen  die du und deine Geschwister über das vergießen was verloren ist.”

Das lange Reden hat dich erschöpft. Nicht mehr lang schießt es dir durch den Kopf. “Aber wer wird sich um das Gefäß kümmern wenn wir vergessen? “ fragt die junge  Frau besorgt.

“Ah'tian wird es aufbewahren solange sie kann. Und sie wird einen würdigen  Nachfolger finden wenn es an der Zeit ist. Habe keine Sorge ich vertraue meine Seele voller Vertrauen in ihre Hände. Möge Terra mir verzeihen, dass ich mir ein wenig  mehr Zeit erschleiche bevor ich zu ihrem Schoß zurück kehre.”

Du küsst ihre Hand die du immer noch in deinen Händen hältst. “Lebe voll und ohne  Reue Jaleryn, und schicke Ah'tian herein wenn du gehst... “

Zweites Traumsegment.

Nichts ist greifbar. Dann auf einmal hast du Augen die sehen können, Hände die  fühlen, Ohren die hören. Du schaust an dir herab und siehst schwarze Roben, der  Raum in dem du dich befindest ist karg und hat keine Fenster. Regale über Regale  mit Kisten und Büchern sind alles was du siehst. Doch du nimmst ein Lichtreflex aus  deinen Augenwinkel wahr. An der Wand ein Spiegel der dazu dient das Licht der  einen Kerze die den Raum erhellt zu vervielfachen. Du eilst dort hin, es fällt dir  schwer als ob dein Körper nicht dein eigener ist. Und du hast Recht, natürlich hast du  recht du Narr, das Gesicht das dir aus dem Spiegel entgegen schaut ist nicht dein  eigenes. Ein schwarzgekleideter Ouai schaut dir entgegen. Dann auf einmal verlierst  du den Halt. Keine Finger mehr zum fühlen, keine Ohren zum hören. Für einen  Moment siehst du nichts. Das Gefühl, das dich erfüllt, ist als ob du zwischen Traum  und Wirklichkeit wandelst. Vor deinen Augen steht das Gesicht, das du im Spiegel  gesehen hast. Und eine Stimme ,die sowohl wie die junge Stimme deiner Träume  klingt als auch wie jene, die von Alter gebrochen war, ruft aus:

“Er ist es der mich gefangen hält. Kinder der Kinder der Kinder aller derer die  ich kannte, schreiten durch das Tor das den Feind bewacht und findet mich!”