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''In einer klaren, kühlen Winternacht, so sagt man, sei jener [[Neches'Re]] geboren worden, der die Tugenden seines Amtes mehr in sich vereinte, als jemals ein Mann zuvor. Seine Eltern entstammten einem edlen Geschlecht; sein Vater war reich und weise und seine Mutter liebevoll und gütig. Im Glauben an die erste Schöpfung erzogen sie ihn und der tiefe Glaube an die [[Elemente]] prägten sein Leben von Kindsbeinen an. In jungen Jahren erlernte er den Kampf mit dem Schwert und wurde schnell einer der besten Krieger, die [[Mitraspera]] jemals gesehen hatte. Sein Schicksal als erster Ritter eines Siegels schien vorbestimmt, so als hätten die Elemente ihn von Anfang an auserkoren, das Land zu prägen.'' | {{Inhalt|Mitraspera|Imke Ludwig, Olav Möhring|weitere Autor:innen|Jahr}}''In einer klaren, kühlen Winternacht, so sagt man, sei jener [[Neches'Re]] geboren worden, der die Tugenden seines Amtes mehr in sich vereinte, als jemals ein Mann zuvor. Seine Eltern entstammten einem edlen Geschlecht; sein Vater war reich und weise und seine Mutter liebevoll und gütig. Im Glauben an die erste Schöpfung erzogen sie ihn und der tiefe Glaube an die [[Elemente]] prägten sein Leben von Kindsbeinen an. In jungen Jahren erlernte er den Kampf mit dem Schwert und wurde schnell einer der besten Krieger, die [[Mitraspera]] jemals gesehen hatte. Sein Schicksal als erster Ritter eines Siegels schien vorbestimmt, so als hätten die Elemente ihn von Anfang an auserkoren, das Land zu prägen.'' | ||
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''Ein Unwetter fegte über das Land und schwemmte den Schmutz aus den Gassen der Stadt. Es war eine eisige Nacht und jeder, der bei Verstand war, hatte seine Türen und Läden geschlossen, um die Wärme des Feuers im Innern gefangen zu halten. Die Straßen der Stadt waren ausgestorben, die Fackeln längst erloschen. Nur jene, welche ihren Mann an den Krieg verloren hatte und nun | ''Ein Unwetter fegte über das Land und schwemmte den Schmutz aus den Gassen der Stadt. Es war eine eisige Nacht und jeder, der bei Verstand war, hatte seine Türen und Läden geschlossen, um die Wärme des Feuers im Innern gefangen zu halten. Die Straßen der Stadt waren ausgestorben, die Fackeln längst erloschen. Nur jene, welche ihren Mann an den Krieg verloren hatte und nun nichts mehr besaß, als das Leben, das sie unter ihrem Herzen trug, kauerte auf dem kalten Stein am Rande der inneren Stadtmauer. Im Sommer war man noch gütig zu ihr gewesen, hatte ihr den Teil der Ernte überlassen, den man selbst micht mehr zu sich nehmen wollte, weil man im Überfluss lebte. Doch als der ewige Kreislauf den Winter forderte, blieben die Türen fest verschlossen und niemand wollte sich mehr an die junge Frau erinnern, die einst mit ihrem Mann Seite an Seite mit ihnen gelebt hatte.Und während tausend kleiner Tropfen hart auf den Boden fielen und die Luft mit einem beständigen Rauschen erfüllten, vernahm niemand die Schmerzen der jungen Mutter, die in dieser Stunde ihrem ersten Kind das Leben schenkte.'' | ||
Aktuelle Version vom 23. Mai 2021, 19:08 Uhr
Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Imke Ludwig, Olav Möhring |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | Jahr |
In einer klaren, kühlen Winternacht, so sagt man, sei jener Neches'Re geboren worden, der die Tugenden seines Amtes mehr in sich vereinte, als jemals ein Mann zuvor. Seine Eltern entstammten einem edlen Geschlecht; sein Vater war reich und weise und seine Mutter liebevoll und gütig. Im Glauben an die erste Schöpfung erzogen sie ihn und der tiefe Glaube an die Elemente prägten sein Leben von Kindsbeinen an. In jungen Jahren erlernte er den Kampf mit dem Schwert und wurde schnell einer der besten Krieger, die Mitraspera jemals gesehen hatte. Sein Schicksal als erster Ritter eines Siegels schien vorbestimmt, so als hätten die Elemente ihn von Anfang an auserkoren, das Land zu prägen.
Doch heute möchte ich euch von jenem Jevahis berichten, wie ich ihn gekannt habe; möchte euch die Wahrheit über die Geschichte seiner Geburt und seines Lebens erzählen, bevor sich für mich der letzte Tag dem Ende neigt. Ich bin Alana Abendstern, Schwester des Jevahis und dies ist seine Geschichte.
Ein Unwetter fegte über das Land und schwemmte den Schmutz aus den Gassen der Stadt. Es war eine eisige Nacht und jeder, der bei Verstand war, hatte seine Türen und Läden geschlossen, um die Wärme des Feuers im Innern gefangen zu halten. Die Straßen der Stadt waren ausgestorben, die Fackeln längst erloschen. Nur jene, welche ihren Mann an den Krieg verloren hatte und nun nichts mehr besaß, als das Leben, das sie unter ihrem Herzen trug, kauerte auf dem kalten Stein am Rande der inneren Stadtmauer. Im Sommer war man noch gütig zu ihr gewesen, hatte ihr den Teil der Ernte überlassen, den man selbst micht mehr zu sich nehmen wollte, weil man im Überfluss lebte. Doch als der ewige Kreislauf den Winter forderte, blieben die Türen fest verschlossen und niemand wollte sich mehr an die junge Frau erinnern, die einst mit ihrem Mann Seite an Seite mit ihnen gelebt hatte.Und während tausend kleiner Tropfen hart auf den Boden fielen und die Luft mit einem beständigen Rauschen erfüllten, vernahm niemand die Schmerzen der jungen Mutter, die in dieser Stunde ihrem ersten Kind das Leben schenkte.
Jevahis wuchs heran und lernte schnell, dass er auf sich selbst gestellt war. Der Glaube an die Elemente war für ihn so wenig wichtig, wie der Krieg, den die Geschwister mit den Verfemten stritten. Alles, was er wollte, war Überleben. Sein Weg führte ihn durch das Land, rastlos und heimatlos und nur selten kehrte er zu seiner Mutter und mir zurück. Er redete niemals viel; was er erlebte, blieb stets sein Geheimnis, ebenso wie er die Kupferstücke beschaffte, mit denen wir überleben konnten.Erst als die Kunde die Siegel durchstreifte, dass eine schöne Frau erwählt worden war, Herrscherin des Gegensatzes zu sein und das Land des Westens mit ihren Geschicken zu leiten, vernahmen wir die Geschichten von Jevahis Abendstern - jenem tapferen Krieger, der für Aqua stritt, dessen Schwert und Mut die Nyame durch ihre Prüfungen geleitet hatten. Man sprach von dem ersten Ritter des Westens, welchen sie Neches'Re nannten, und seinem Schwur, mit dem er sein Leben seiner Herrin versprach. Und so betrat Jevahis Abendstern unter den wachsamen Augen der Elemente die Welt und prägte ihre Geschichte, wie es kein Neches'Re vor ihm getan hatte.