Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Christian Wagner, Ju Lorenz |
Mitwirkende: | - |
Jahr: | 2014 |
Aufzeichnung über die Erkenntnisse zur Bindung der Diener an die Bänder des Tages und der Nacht, zu Ehren des Gottschöpfers
Es zeigt sich, dass das Dienervolk nicht in jedem Punkt lernfähig und formbar ist. Der Meister ist wenig erfreut über die momentanen Fortschritte, die für die vielen investierten Takte geringer ausfallen, als ursprünglich erdacht. Sie lernen deutlich langsamer, als es eigentlich berechnet war. Ihre Fähigkeiten sind insgesamt als enttäuschend anzusehen, sodass die ersten Erfolge in deutlich mehr Takten erst zu erwarten sind. Dies wird den Meister über alle Maße erzürnen, sodass eine Nachjustierung hier als sinnvoll erscheint, weswegen die kommenden Reihen mit einem neuartigen Ritus vertraut gemacht werden sollen.
Um es den tumben Geschöpfen zu erleichtern, wurde beschlossen, dass man ihnen nicht zu viel zumuten kann, ohne ihre Nutzbarkeit einzuschränken. Sowohl die Länge als auch die Komplexität dürfen sich nur in einem äußerst geringen Rahmen bewegen, um einen möglichst großen Erfolg zu garantieren. Um dies zu gewährleisten wurden mehrere Ouai zu ihnen gesandt, um ihre Lebensweise und ihre Wünsche zu studieren. Es ist uns gelungen, einen Ritus zu finden, der sich leicht für unsere Zwecke nutzen lassen sollte. Man nimmt also etwas bereits Bekanntes und modifiziert es derlei, dass es für die eigene Sache nutzbar ist. Dies wird für uns alles komplizierter machen, aber wenn der Meister danach zufrieden ist, so sind wir es auch. Und unser aller Ziel muss es sein, die Edalphi mit den Bändern des Tages und der Nacht zu verbinden.
Zum Ritus
Er scheint alt und von Generation zu Generation überliefert zu sein. Jeder der Diener kennt ihn und nutzt den Ritus so gut wie jeden Tag, um sich selbst und seinen Willen zu stärken. Dass diese Stärkung natürlich in keinster Weise gegen die Befehle unseres Meisters bestehen kann, ist selbstredend. Dafür scheint sie auch nicht erdacht worden zu sein, denn nichts wäre vermessener als sich gegen die Herrlichkeit der Gottschöpfer selbst zu stellen und keinem der Dienervölker steht es zu, auch nur im entferntesten so etwas zu tun oder daran lange, unreine Gedanken zu verschwenden.
Dennoch war herauszufinden, dass der Zuwachs an geistiger und intentioneller Stärke nicht zu unterschätzen ist. Bemerkenswert, dass ein so beschränktes Volk solch einen Ritus ersinnen konnte. Dem Schöpfer der Edalphi gelang es, in seiner Schöpfung mehr Überraschungen zu verbergen, als bisher gedacht. Dennoch – die wenig zielführende und agile Art zu denken ist ärgerlich.
Der Vollständigkeit halber sei hier der Text des alten Ritus der Diener noch wiedergegeben, um einen Eindruck von diesem archaisch anmutendem Ritual zu vermitteln.
Ehre Euch, Rote Jademeister
Masal ta limbra Ignis
Licht der Mittagssonne
Tobender Wille
Seelenfunke
Tanzendes Leben
Mein Wille ist schwach und ich bedarf Eurer Wärme
Evata
Ehre Euch, Kristallfürsten
Masal ta limbra Aeris
Kalter Winteratem
Wirbelnder Geist
Lebenshauch
Muse der Schönheit
Mein Wille ist schwach und ich bedarf Eurer Leichtigkeit
Evata
Ehre Euch, Smaragdsänger
Masal ta limber Terra
Nährender Körper
Totenwächter
Bewahrer des Lebens
Hüter der Wahrheit
Mein Wille ist schwach und ich bedarf Eurer Stärke
Evata
Ehre Euch, Herren der Tiefe
Masal ta limber Aqua
Ewige Flut
Gnadenbringer
Heilendes Elixier
Schöpfer der Kunst
Mein Wille ist schwach und ich bedarf Eurer Gnade
Evata
Ehre Euch, Kinder des Goldenen Traums,
Masal ta limbra Magica
Waage der Mitte
Friedensbringerin
Essenz aller Existenz
Öffnung der Augen
Mein Wille ist schwach und ich bedarf Eurer Harmonie
Evata
Die Worte des neuen Ritus werden wir stark an diesen Banalitäten orientieren, um ihnen den Übergang und das Erlernen zu erleichtern. Für die Diener mögen die Worte von ähnlicher Bedeutung sein, wie ihre vorherigen, aber letztendlich dienen sie einem anderen Zweck und die in ihnen eingewebte Matrix bindet sie an die Bänder. Das große Ziel müssen wir immer vor Augen haben. Und selbst wenn wir ein paar weitere Diener opfern müssen, so ist ihr Leben dies wert und sie können stolz sein, ein Teil des großen Ganzen zu werden.
Anmerkung zu den Forschungen des Gottschöpfers
Wie sich herausstellte, gelingt es den Dienern insgesamt besser, wenn sie die dazu erlernten Bewegungen des alten Rituals durchführen können und dürfen. Da dies keinen Unterschied macht und die Magie auf gänzlich andere Weise gewoben wird, soll es uns einerlei sein.