Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Sebastian Lutter |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | 20? |
Ritual der Pforten
So wisset nun dies: Die Pforte ist verschlossen, das Portal ist versiegelt, auf dass nicht jene, welche da dem Leben Hohn spotten und die Erste Schöpfung verachten, jemals durch dieses Tor schreiten mögen. Seiet dessen eingedenk , was geschehen mag, so ihr diese Pforte wieder öffnet: Denn gleichwohl ihr den Tunnel zu unserem geliebten Terra Ankor hernach nutzen möget, so sind auch dem ewiglichen Feind Tür und Tor geöffnet. Dereinst wurde aus eben diesem Grunde das Portal von mir geschlossen. Wenn ich dereinst nicht mehr bin, muss doch das Wissen, wie die Pforte wieder geöffnet werden mag, um jeden Preis erhalten bleiben. Denn wenn erst die Verfemten niedergeworfen wurden, muss dieses Land wieder jenen zugänglich gemacht werden, welche die Erste Schöpfung loben und preisen, und sie sollen auf Pfaden reisen, die sie schnell von einem Ort zum nächsten bringen mögen. Weit schneller jedenfalls, als würden sie auf anderen Wegen oberhalb und ausserhalb der Erde wandeln ... Darob schreibe ich diese Zeilen nieder, wie die Pforte Terras wieder geöffnet werden soll. Doch geht nicht fehl in eurem Tun! Niemand vermag zu sagen, was sich in dem Tunnel hinter dem Portal nun befinden mag und wer weiss, wie weit die Korruption durch den ewigen Feind darinnen im Laufe der Jahreszeiten bereits fortgeschritten ist. Seid also gewarnt ... Seid ihr euch aber sicher in eurem Streben danach, die alten Tunnel gen Terra Ankor wieder zugänglich zu machen, so seien dies die Schritte, die ihr getreulich meinen Anweisungen nacheinander befolgen müsst, um meine Versiegelung ganz und gar ungeschehen zu machen. Bevor ihr jedoch beginnt, sucht jene Kristalle, die nur von jenen gesehen werden können, welche sich das Volk der Magie nennen. Dies ist seit ewigen Zeiten so geschehen, auf dass jene zauberischen Energien des Steines - denn siehe, nichts anderes sind jene Kristalle und so sie auch durchflutet werden mögen von zauberischer Essenz, so sind sie doch aus der Erde gewachsen, aus der Erde geboren - uns unterstützen mögen bei unserem Bestreben. Setzt nun jene Kristalle sorgsam in die Pforte ein, auf dass sie darob bereit ist, das Ritual zu empfangen ... Sammelt in euch die Kraft Terras, des ewigen Felses, auf dass sie euch Schutz und Schild sein und Stärke verleihen möge in eurem Unterfangen. Sprecht Gebete oder meditiert, ein jeder auf seine Weise, auf dass ein jeder sich der Gegenwart unserer Herrin eingedenk werde. Ist dies getan, so sollt ihr eine Kette bilden, die da repräsentiert die Stärke Terras und jene ehernen Bande, welche das Portal verschliessen. Und tut dies auf folgende Weise: Die erste Person in der Kette soll liegen mit dem Gesicht nach unten, auf dass sie Terra zugewandt ist und mit dem gesamten Körper ihre Kraft verspüren möge; die nächste Person soll aber stehen auf allen vier Gliedmassen, um somit ein Teil Terras zu bleiben, aber auch ihre Energie weiterzugeben; die darauf folgende Person soll da knien und jene Person, die das Portal berührt, soll schlussendlich geraden Leibes und stolz und aufrecht dastehen angesichts der Macht Terras. Alle jene Personen sollen einen Kreis bilden und sich an den Händen fassen, auf dass die Kraft Terras durch alle strömen mag und diese Kette an beiden Seiten der Pforte endet. Und es sei offenbart, dass diese Aufgabe umso leichter vonstatten gehen mag, je mehr getreue Anhänger der ewiglichen Erde daran teilnehmen und sie da auch stark im Glauben sind ... So denn teilen sich die Aufgaben jener, die das Portal öffnen möchten, aber ein jeder soll Terra gefällige Taten vollbringen, als da wären: Eine Gruppe soll jenes Lied singen, das da lobet jene Stadt, die am Ende des Tunnels liegt. Einige aber sollen so fest sie es vermögen auf den Erdboden stampfen, um die unerschütterliche Stärke Terras zu demonstrieren. Einige sollen eine Anrufung vortragen, die da beschreibt das Ziel der Pforte. Wieder andere sollen Terra wohlgefällig sein und ihre Kraft beschwören, indem sie Pflanzen um das Portal einpflanzen und aus Lehm gefällige Skulpturen erschaffen. So dies geschieht und Terras gütiger Wille es gestattet und sie mit Wohlgefallen auf euer Tun und Treiben blickt, müssen sobald weitere Schritte vollzogen werden. Die Wächter der Pforte aber sollen jenen rituellen Kampf ausführen, der da überliefert ist aus grauer Vorzeit. Sie sollen damit zeigen, dass sie bereit sind, selbst dem Tode und der endgültigen Auslöschung ihres Seins ins Auge zu blicken, um den Willen Terras zu vollziehen. Ihre Hände seien aneinander gebunden und keine Waffen sollen sie führen, so wie es Brauch und Sitte war vom Anbeginn dieses Rituals ... Fürderhin sollen nun Gebete zu Ehren Terras vorgetragen werden; dies aber soll aus dem tiefsten Herzen jener geschehen, die sich Terra verbunden fühlen und sie sollen damit nicht enden, als bis dass die Pforte geöffnet worden ist. Am Ende des Offnungszeremoniells aber muss die Malaka’Re jene alten Worte sprechen, die sie beizeiten in ihrem Geiste vorfinden wird, so sie denn aufrichtig und tugendhaft ist in ihrem Bestreben, die Pforte zu öffnen gen Terra Ankor! Sie - und nur sie alleine - kann sodann die Tore aufstossen, die ich dereinst so sorgsam verschlossen habe ... Möge Terra ewiglich über euch wachen und all euer Tun beschützen!