ITT Die Fünfte Jahreszeit

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Urheber: Fabian Geuß

Mitwirkende Autoren:

Jahr: ???

Die Ära der Waffenmeister hatte einen fragilen Frieden zwischen den neuen großen Elementen geschaffen, und sämtliche Streitigkeiten wurden unter den Waffenmeistern in Shan Men Feyn und Shan Men Rey ausgekämpft. Jeder erkannte stets den Richtspruch der Arenen an und akzeptierte seine Strafe.

Doch schließlich war es Ar´Nathan Gilmfridds Streben nach mehr Stärke für die Leere, welche das undenkbare heraufbeschwor. Er zerschlug große Teile des Portalnetzes Aeris, welches er selbst geschaffen hatte und polarisierte es um, so dass es nun in die Sphäre der Negation führte. Der Schock für die Anhänger Aeris war gewaltig, denn nicht nur verloren die Anhänger Aeris dadurch sofort den Kontakt zu Tin Doriell, ihrer heiligen Stadt, auch starben etliche Diener der Luft, welche sich gerade in den Portalen befanden, während Reiseroute um Reiseroute an die Leere fiel. Dieser Prozess ging nicht schlagartig, sondern war, je nach Stärke des Portals, ein schleichende Fall an die Leere. Der Angriff war verhehrend und so forderten die Kinder der Luft das Gericht von Shan Men Feyn ein, um Ar´Nathans Frevel zu sühnen. Dieser sandte seine Lieblingsschülerin Ashiantalla in den Kampf, welche für ihn ebenfalls den Pakt der Neun unterzeichnet hatte. Doch gegen den halb von Wahnsinn getrieben Zorn Ar´Janka Mellesans konnte diese nicht bestehen. Es schien als habe eine stille Raserei alle Kinder der Luft erfüllt und der Zorn machte sie blind für jede Gefahr.

So fiel Ashiantalla im Kampf gegen ihre Konkurrentin und nicht einmal die Macht der Arena konnte den zerstückelten Leib der Leerepriesterin vor dem Tod bewahren. Aeris hatte gesiegt, Ar´Nathan war des Todes. Doch dieser hatte sich noch nie an Regeln gehalten und insgeheim war der Schlag nach den Portalen nicht einmal wirklich sein Plan gewesen. Ar´Nathan hatte die Portale umgeleitet um große Mengen der Essenz Aeris in die Sphäre der Leere umzuleiten, damit diese sich ausdehenen konnte. Die frei gewordenen Kraft aber warf er nun auf die Welt. Durch die bereits verfemten Portale strömte der Stillstand, geführt von den Nophobos in die Welt und griff um sich. Denn zu jeden Element hatten die Diener der Leere einen Filter geschaffen, welches jedes lebende Wesen die eine Eigenschaft des Elements vergessen ließ. So wurden das Streben der Erde, das Fließen des Wassers und das Wärmen des Feuers aus der Schöpfung gerissen, und obgleich die Macht der Kral Urien beständig eben jene Idee neu schöpfte, so riss die durch die Leere strömende Kraft auch jene Idee sogleich wieder fort. Als erste fiel die Erde, welche als langsamstes Element keine Möglichkeit hatte der Leere zu entgehen, und das Streben nach Wachstum erlosch, dann das Feuer, welches Terra brauchte um zu brennen, und die Wärme versiegte, und schließlich das Wasser, welches schlicht zu Eis erstarrte. Doch ohne die Einheit der Fünf erschlaffte auch Magicas Widerstand und die Welt stand still. Zum ersten Mal in der Geschichte Mitrasperas wurde es Winter.

Innerhalb einer Nacht und eines Tages hatte Ar´Nathan die Schöpfung beinahe im Alleingang bezwungen, so gewaltig war seine Macht geworden. Doch Aeris konnte er nicht binden, denn der Zorn über den Verlust der Portale trieb die Kinder der Luft an. Und selbst ohne das hunderttürmige Tin Doriell formierten sie den Widerstand. Ar´Janka Mellesan war eine der ersten, welche an der Seite der Rakhaíl in den Kampf zog, denn noch war nicht jedes Portal verloren. Einige wenige waren intakt und so hofften sie, zumindest ein letztes Mal Kontakt mit Tin Doriell aufnehmen zu können um Dort Hilfe zu finden.

Zwei der riesigen Portale waren ihr Ziel, heilige Orte der Aeris. An einen der Orte zog der Avatar der Luft selbst, gemeinsam mit den letzten loyalen Ulanen, welche noch nicht der Leere verfallen waren, und stellte sich in die Mitte des wunderschönen weißen Bogens. Sie trieben die Leere zurück und die Schlacht entbrannte. Die Nophobos, welche versuchten die Macht des Portals zu brechen wurden von den Heeren der Dienervölker gestoppt, bis auf einen. Den ersten und größten unter ihnen: Irsephail. Denn er wusste, er würde auf den Avatar der Luft treffen und wusste auch, dass sie es war, die fallen musste um den endgültigen Sieg der Leere einzuläuten.

So riss er sie, die schöne schlanke Personifikation der Luft, mit sich in das Portal, welches sich tobend hinter ihnen schloss... die Ulanen aber gaben nicht auf, bildeten einen schützenden Kreis um das Luftportal und kämpften, im festen Wissen, dass sie in den sicheren Tod gingen, denn die Macht ihrer Feinde war zu groß geworden und sie selbst ohne den Avatar nur in der Lage eine ltzte Geste des Trotzes zu vollbringen. So opferten sich die letzten 600 der treuen Ulanen in Aeris Namen.Denn dort, inmitten der wirbelnden Energien der Leere und der Luft entbrannte zwar der titanische Kampf zweier Wesenheiten, die sich durchaus an Macht ebenbürtig waren, doch schritt die Verfemung des Portals ohne die Gesänge des Avatars immer weiter voran, und so wurde die Macht des Avatars kleiner, während jene des Nophobos wuchs und wuchs. Schließlich sank der Avatar der Luft zu Boden, qualvoll nach seinem Element röchelnd, während der Nophobos sie in seine Klauen schloss... doch er tötete sie nicht. Er wartete. Denn wie auch die Portale, so bestand sie aus der reinen Essenz Aeris, aus ihrer bloßen Macht. Und mit jedem Atemzug sog sie die Leere ein, während Iresphail im wirbelnden zeitlosen Nichts der Portale seine dunklen Riten an ihr vollzog. Denn er hatte schon längst begriffen, dass die Leere ohne eine Kraft, die ihr diente, nur aus den Nophobos bestand, welche zwar gewaltig waren, doch gering an Zahl und immer wieder von der Masse des Feindes niedergerungen wurden. So erschuf er Anjesha Fey aus dem Leib des Avatars der Luft und füllte ihn mit der Macht der Leere. Die erste Viinshar war geboren. Doch was Irsephail entging: Die Verfemung der Portale war nicht vollständig. Ein kleiner Teil der Luft entkam ihm. Ein Abbild der Avatarin flüchtete in den letzten Rest ihres Elements und so kommt es, dass auch heute noch manche Siedler davon erzählen, sie hätten eine schlanke Frau gesehen, welche ihnen verzweifelt um Hilfe flehte, wenn sie durch die Portale reisen... Der Fall des Avatars der Luft aber brach auch den Widerstand der Ulanen, welche unter dem gewaltigen Bersten des Portals schlagartig all ihrer Essenz beraubt wurden. Die Phobosaar entstanden und die Schlacht um das "Greifentor" war verloren.

Doch zeitgleich führten die Diener der Luft einen Angriff auf das Portal von Shan Men Rey, welches ebenfalls einer der direkten Zugänge nach Tin Doriell war. Und dieser war erfolgreich. Zwar warf Irsephail der dort seine neue Schöpfung gegen Lhor´Nathiell sandte den Rakhaíl nieder, doch gelang es einer kleinen Gruppe um Ar´Janka Mellesan in das sterbende Portalsystem einzudringen und den Weg nach Tin Doriell ein letztes Mal zu finden.

Dort angekommen stellten sie fest, dass die meisten der Diener Aeris Tin´Doriell bereits verlassen hatten, mit Ausnahme des großen Ar´Janka Kor´Zul, welcher Mellesan empfing und ihre Worte hörte.

Doch weigerte er sich, selbst zu helfen, denn er konnte und wollte das Blut seines einstigen Schülers Ar´Nathan nicht vergießen. Allerdings wusste Kor´Zul um ein Geheimnis, welches nur er alleine hütete. Denn Eliar lo su Mar war nicht tot. Die erste aller hohen Nyamen hatte vor langer Zeit eine Erkenntnis gefunden, die allen anderen Herrschern voraus war. Sie musste Platz machen, wollten die Naldar und die anderen Völker jemals aus ihrem Schatten treten. So hatte sie inmitten des Portalnetzes einen Platz für sich geschaffen, wo sie schlief und der Welt entrückt wartete.

Der einzige, dem sie sich jemals anvertraut hatte, war Kor´Zul gewesen, dessen Hilfe sie benötigt hatte um jenen Ort zu erschaffen.

Kor´Zul war es auch, der Mellesan an die einstige Leitfigur des Aeriskultes verwies. Erneut bleib der Waffenmeisterin Aeris nichts übrig, als in das zerfallende Portalnetz einzudringen. Dort reiste sie mit Kor´Zul durch die brechenden Linien und bevor sie Eliars Ruhestätte erreichten trafen sie auf das Echo des Avatars der Luft. Voller Entsetzen und Zorn nahmen sie das geschundene Wesen mit sich und brachten es zu Eliar um ihr zu zeigen, was geschehen war.

Jener Moment, als Eliar lo su Mar des schwindenen Avatars angesichtig wurde, war auch jener, da sie beschloss zu kämpfen. Der Avatar blieb in jenem sicheren Raum, welcher eigentlich Eliars Zuflucht war und verließ ihn nur noch selten. Doch Eliar folgte Mellesan und gemeinsam versammelten sie eine kleine Gruppe Tapferer um sich um das Treiben der Leere zu stoppen.

Späher trugen ihnen zu, dass Ar´Nathan, welcher ebenfalls die Wandlung zum Nophobos durchschritten hatte, am Shan Men Feyn sein Ritual vollzog und das dortige Portal der Luft nutzte um die Leere in diese Welt zu entlassen. Dort hatte er seine drei Filter erbaut und raubte der Welt die Erinnerung an Wärme, den Fluss der Dinge und das Streben nach Wachstum.

Eliar aber zögerte nicht länger, denn bald schon würde die Kälte irreparablen Schaden angerichtet haben. Sie sammelte Ar´Janka Mellesan und die wenigen Getreuen, welche sich versammelt hatten und griffen Ar´Nathans Kultstätte an. Dieser hatte sich auf Widerstand vorbereitet, doch nicht einmal er rechnete mit einem Angriff durch die erste hohe Nyame Mitrasperas. Das Aufeinandertreffen der beiden Mächtigen hätte in die Legenden eingehen können, doch sollte niemand, der am Shan Men Fey focht überleben. Eliar und Ar´Nathan töteten sich gegenseitig, während Eliar das Tor mit all ihrer Macht verschloss und dem Nophobos mit ihrer letzten verbleibenden Macht den Kopf von den Schultern trennte. Ar´Janka Mellesan und die ihren fielen schließlich im Kampf gegen die anwesenden Viinshar und so endete der erste Winter Mitrasperas, doch Ar´Nathans Geist weilt noch immer in den Trümmern des von Eliar zerschlagenen Nophobos.