Brief von Keevan Deon II
Mein hochgeschätzter Bruder im Geiste,
mit Freuden höre ich deinen Bericht, dass es dir offenbar gut geht. So du dich nur mit Leichtgläubigkeit und ähnlichem herumschlagen musst, muss es dir wahrlich gut gehen. Ich vermisse diese friedlichen Tage, in denen unser schlimmster Feind Ignoranz war. Unsere Lage stabilisiert sich langsam, wenn doch auch nicht behaupten kann, sie habe sich verbessert. Der Himmel klart langsam auf. Wir haben einen guten Nachschub an Körpern, da der Feind sich seiner Leichen entledigen muss, da sie sonst Krankheiten bei seinen Truppen auslösen. Wie einige unserer Forscher herausgefunden haben, reagieren die Lebenden auf verrottendes Fleisch äußerst empfindlich. Erinnere dich an letztes Jahr, als einige unserer Willenlosen plötzlich um sich bissen. Die Diener der Öligen Pestilenz konnte bei den gebissenen hohe Anfälligkeit für Krankheiten feststellen, sowie einen interessanten Nebeneffekt, welcher die Gebissenen sogar töten kann. Wir sind noch ganz am Anfang unserer Beobachtungen, doch scheint es, als ob Unsere Ewige Herrin uns wieder einmal die Schwäche der Alten Elemente aufzeigt.
Terras Fluch trifft nicht nur uns, sondern ihre eigenen Truppen. Solches erfreut mein Herz und zeigt mir wieder einmal die Widersinnigkeit der Existenz Terras. Was ich sagen will ist simpel. Ich will es dir an einfachem Beispiel aufzeigen. Ignis Flamme verbrennt auch seine Truppen, so es entfacht würde. Doch würde das Schwarze Eis jemals seine eigenen Truppen mit schwarzem Eis einfrieren? Natürlich nicht, welch ein Widerspruch! Genau so verhält es sich mit uns und, es schmerzt mich, den Namen im selben Atemzug aussprechen zu müssen, Terra. Terra schadet den Ihren und uns, wir jedoch wünschen nur den Frieden in Ewigkeit. Für alle, die Ihren Segen empfangen wollen. Die Truppen der Leere sind allgegenwärtig, mein Freund, jedes Mal wenn ich eine Seele verliere spüre ich ihren verderblichen Einfluss, diesen ewigen Sog. Wenn mir die Viinshar auch einige Zeit nicht offen begegnet sind, so glaube ich nicht, dass sie sich irgendetwas entgehen lassen würden, was sie in sich aufsaugen könnten. Als verdienter Kriegsveteran hat man dir sicher alle Ehren zukommen lassen, doch in der Ausübung deines Amtes derart Aufsehen zu erregen, kann nicht leicht gewesen sein. Ich bin froh, dass es dir so gut geht und dass du deine wohlverdienten Ehren auskosten kannst. Denn, wie mein Beichtvater stets zu sagen pflegte, eine Stimme in der Heimat kann mehr bewirken als hundert Schwerter mehr vor dem Feinde. Sprich für uns, Ealhwine. Vor der Garde, vor den Menschen und sag ihnen, dass Argus zwar die Kraft von 3 Männern hat, aber nicht so groß ist, wie wenn man sie aufeinander stellen würde. Sag ihnen, dass wir unseren Boden verteidigen, unsere Heimat, sag ihnen, dass jeder Brief, jeder Gedanke, jedes Gebet daheim unseren Mut hier stärkt.
Mit größter Erschöpfung, doch Glücklich, der Königin dienen zu dürfen
Dein treuer Keevanfehl