ITT Der große Feldherr

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
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Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:20?

Der große Feldherr

Stumm schritt der große Feldherr an den Säulen des verfallenen Ignis Schreines vorbei. Seine Hand strich sacht über die alten Gemäuer und seine Gedanken weilten in einer anderen Zeit. Einer Zeit in der einst Götter auf der Welt wandelten. Eine Zeit, über deren Ereignisse nur noch Sagen bekannt sind und über deren Helden heute nur noch in den ältesten Mythen gesprochen wird. Helden, deren Konflikte und Gefahren denen der Gegenwart nicht so fern scheinen. Einst waren es die Alten, welche etwas hinterlassen wollten und die Welt an den Abgrund geführt hatten. Jetzt waren es nicht mehr die allmächtigen Herrscher alter Zeit sondern die einfachen Sterblichen, welche mit ihrem Schicksal rangen - sich gegen Vorherbestimmung auflehnten und doch nichts waren als winzige Sandkörner im großen Uhrwerk der Schöpfung. Sein Blick fiel auf den Boten, welcher etwas abseits knieend auf eine Reaktion von ihm wartete. Es war also geschehen, wie das Orakel es vorhergesagt hatte: An'nai war tot, Doerchgardt gefallen. Sein Plan war von Erfolg gekrönt und die Elemente erneut auf dem Vormarsch, geführt von seinem alten Freund und Mentor Paolo Armatio, der sich auf die Suche nach dem letzten Siegel begeben hatte. Voller Überzeugung und Vertrauen den Elementen folgend, welche die Öffnung des Ratio-Siegels forderten. Wenn ihn seine Sinne in der Nacht vor der Niederlage Doerchgardts nicht getrogen hatten, war es den Siedlern auch gelungen, dem Silbernen Wagen seine letzten Geheimnisse zu entlocken und kannten nun die Position des letzten Wegpunktes auf dem langen Pfad zum Siegel der Ratio. Diese Entwicklung war abzusehen gewesen; seine eigene Zeit an eben jenem Wegpunkt endete. Er ließ seinen Blick über das Eherne Tor schweifen, heute nicht mehr als eine von kleinen Wäldchen durchzogene Wiesenlandschaft auf der die Ruinen uralter Kultstätten als Zeitzeugen einer anderen Welt irgendwie fehl am Platz wirkten. Vor ihm lag die alte Gerichtsstätte von Shan Meng-Feyn, zu der auch der Ignis Schrein gehörte. Einst hatten die Alten Herrscher hier versucht in Frieden und Einigkeit mit einander zu leben; Zweifler und Eiserne - Anhänger der Verfemten sowie der sakralen Elemente - waren bemüht gewesen, ihre unvereinbaren Ansichten aller Belange nicht in einem alles umfassenden Krieg enden zu lassen. Doch waren sie gescheitert, Shan Meng-Feyn nur ein weiteres Zugeständnis an die Fehlbarkeit vergangener Götter. Doch der eigentliche Grund, weshalb er seit fast zwei Jahren an diesem Ort nach den Überresten der Zeit vor dem Weltenbrand forschen ließ lag hinter ihm. Ein fast unscheinbarer Tempel der Sonne, der Goldene Wagen. In ihm waren die letzten Geheimnisse der Eisernen verborgen gewesen. Jene Geheimnissen, welche dem Ehernen Tor seinen Namen gegeben hatten. Hier hatten die elementtreuen Anhänger des Pakts der Neun, dessen Aufgabe die Konstruktion des ersten Siegels und die Unterwerfung der Ratio einst gewesen war, beschlossen den Ort eben jenes Siegels zu verbergen und nur jenen, welche sich als ihre wahren Erben bewiesen einst den Zugang erneut zu gewähren. Der Bote wartete immer noch. Er würde selbst noch in Stunden oder Tagen dort knieend warten - ungeachtet seiner eigenen Vergänglichkeit und der Fehlbarkeit seines Leibes. Ein nützliches Werkzeug, dachte Argus und entließ den Boten mit einem Wink. Es war an der Zeit aufzubrechen. Er hatte gefunden was er gesucht hatte. Leicht verzogen sich seine Mundwinkel bei dem Gedanken, dass dieser Ort für ihn keine Geheimnisse mehr barg. Nur noch den Tod für jene, die nach ihm kommen sollten...