Auszug aus dem Tagebuch einer Arzthelferin
....Heute kamen zwei Fremde in die Heilstätte, beide in schwarze Roben gehüllt und die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Eine der beiden sprach mich an, ihre Stimme war sehr gebieterisch und forsch, sie wollte zum Doktor und das ohne umschweife. Trotz ihrer forschen Art blieb ich freundlich und bat sie einen Moment zu warten, damit ich dem Doktor bescheid geben konnte, schliesslich versorgte er gerade einen Patienten. Ich klopfte vorsichtig an die Tür des Behandlungsraumes, doch wie aus dem nichts stand die gross gewachsene Frau hinter mir und schub mich zur Seite und stürmte hinein, dicht gefolgt von der zweiten Gestalt, die bisher nichts gesagt hatte. Möglicherweise benötigt diese Gestalt die Hilfe des Doktors, vielleicht litt er oder sie an einer Erkrankung des Geistes und da der Doktor ein Speziallist auf diesem Gebiet ist kommen sie zu uns. Bei Erkrankungen des Geistes sollte man schnell mit der Therapie anfangen und so wie die Gestalt sich verhält ist sie schon längere Zeit erkrankt. Der Doktor sah zu erst mich mit feurigen Augen an dann wanderte sein Blick zu der verhüllten Frau und er wurde ganz ehrfürchtig. Er dreht sich zu seinem Patienten um und bat vielmals um Entschuldigung und bat mich den älteren Herren nach draußen zu begleiten, sowie die Tür zu schliessen. Ich entschuldigte mich ebenfalls vielmals bei unserem Patienten für die Unannehmlichkeiten und bot ihm die Möglichkeit morgen die Behandlung fortzusetzen, ohne dafür aufkommen zu müssen. Entgegen dem Versprechen als Arzthelferin den Behandlungen nicht zu lauschen, musste ich unbedingt wissen was dort drinnen vor sich ging. Ich ging also in die Abstellkammer neben dem Behandlungsraum und presste mein Ohr an die Wand. Leider konnte ich nicht viel von dem verstehen was die Frau sagte da sie sehr leise ja schon fast flüsternd sprach, zu meiner Verwunderung hörte ich vom Doktor kein Wort obwohl er von Natur aus ein lautes Organ hat. Die Sprachfetzen die ich von der Frau mitbekommen habe sind:
....für mehrere Monate.....keiner darf etwas erfahren.......solange es dauert....von Anfang bis Ende......
.......Infektion bis Genesung............
Viel mehr konnte ich leider nicht verstehen. Das Gespräch neigte sich zum Ende, da der Doktor nun das Wort ergriff, jedoch versicherte er der Frau nur das er alles zu ihrer Zufriedenheit ausführen würde. Schnell huschte ich wieder ins Vorzimmer und tat so als würde ich Akten sortieren als sich die Tür des Behandlungszimmers öffnete und die grosse Frau heraus stürmte, sowie sie auch rein gestürmt ist, jedoch ging sie ohne ihren Begleiter. Ich ging zum Doktor um zu erfahren was das gerade war und vor allem wer die beiden sind. Doch als ich das Zimmer betrat sah ich einen käsebleichen Doktor auf seinem Behandlungsstuhl sitzen und die immer noch vermummte Gestalt in der Ecke des Raumes stehen. Ich sprach den Doktor, doch es dauerte eine Weile bis er registrierte das ich mich im Raum befand und ihn ansprach, also wiederholte ich meine Frage doch als Antwort kam nur ein herrisches "Mich wird dieser Student der Heilkunde einige Monate bei der Arbeit begleiten, der Rest geht Sie nichts an". Ich wollte mich bei dem Studenten vorstellen und seinen oder ihren Name erfragen da schnauzte der Doktor mich wieder an, ich solle keine Fragen stellen sondern wieder an die Arbeit gehen, Da war er wieder den Doktor so wie ich ihn kenne......