ITT Paolo Armatios Tagebuch I - IV

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
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Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:Jahr

Paolo Armatios Tagebuch I-IV

Teil I

Neu - Prathanperk , den 15. September 509

Heute kam der Trupp, den ich zur Erkundung in den Norden geschickt hatte zurück. Ich saß gerade in der Kommandantur und regelte den lästigen Papierkram mit der trawonischen Krone, als Seargant Hemrich hastigen Schrittes den Raum betrat. Ohne zu salutieren begann er wild auf mich einzureden. Ich befahl ihm, sich ersteinmal zu mäßigen und bot ihm einem Platz gegenüber meines wuchtigen Ebenholzschreibtisches an. Er berichtete, dass die Expedition zurück gekehrt sei und der Anführer selbiger auf einer Bahre getragen würde. Von den zehn Mann seien nur 4 zurück gekehrt - ohne Rüstung, ohne Waffen und halbverhungert. Fileas Strongbow selbst habe einen merkwürdigen länglichen Kropf an seinem Rücken und eine leicht rötlich verfärbte Haut. Die Elemente mögen meinem ersten Mat und besten Freund beistehen! Die Gefährten seien an Gesicht und Körper mit wiederlichen, eiternden Brandwunden versehrt. Er habe sie zunächst am Tor zurück gelassen, um mich zu fragen, was zu tun sei. Ich gab ihm die Anweisung, die Ankömmlinge zunächst ins Haus der Heiler zu bringen und sie dort festzusetzen, bis sich Medicus Berengad ein Bild von der Lage gemacht hätte. Alle Neuigkeiten sollten mir unverzüglich berichtet werden.

Neu Pratanperk , den 20. September 509

Ich wache schweissnass aus meinen Träumen auf. Brandgeruch kiegt in der Luft. Hastig ziehe

ich mir etwas über und renne auf den Hof. Das Haus der Heiler steht in Flammen, die Bewohner rennen wie aufgescheuchte Hühner herum, unfähig etwas gegen das Feuer zu unternehmen. Schnell organisiere ich eine Eimerkette, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern. Die Löscharbeiten dauern bis in die frühen Morgenstunden. War zu erschöpft, um noch Nachforschungen anzustellen. Erschöpft sinke ich in mein Bett und heisse den Herrn der Träume willkommen.

Neu Pratanperk , den 22. September 509

War wohl ein Fehler. Habe schreckliche Alpträume gehabt. Tanzende, vernichtende Flammen von merkwürdiger Farbe. In den Flammen Symbole, alte Symbole. Erschreckend und von großer Macht. Seltsame Wesen tanzen in den Flammen und laben sich an den Todesschreien ihrer Opfer, eines davon war ich. Ich werde mit die Symbole aufzeichnen, und einen Gelehrten um Rat fragen. Das Haus der Heiler ist bis auf die Grundfesten abgebrannt. Die Gefährten der Expedition sind tot, Medicus Berengard liegt schwer verletzt in seinem Bett und scheint im Fieberwahn gefangen zu sein. Er murmelt seltsame Worte, die keiner verstehen kann. Ich werde mit der Befragung also noch etwas warten müssen. Von Fileas Strongbow fehlt jede Spur, vielleicht ist er auch verbrannt. Ich muss wohl sein Haus durchsuchen lassen. Merkwürdig, sein Haus war total lehrgeräumt. Nur die wenigsten seiner Habseligkeiten sind dort noch zu finden und niemand hat ihn entkommen sehen. Er muss sich wohl das Chaos während des Feuers zunutze gemacht haben um zu verschwinden. Merkwürdig, das sieht im wirklich gar nicht ähnlich..... Das Schicksal meint es scheinbar nicht gut mit uns. Habe mir vorsichtshalber den Talisman umgehängt, den mir der Schamane des nahegelegenen Eingeborenenstammes überlassen hat.

Neu Pratanperk , den 30. September 509

Habe angeordnet, ein neues Haus der Heiler zu bauen, diesmal aus Stein. Nicht einmal der greise Gelehrte Polaris kennt diese Symbole. Wo bleibt nur der gottverdammte Priester. Ich habe ihn doch schon vor einem halben Jahr angefordert. Vielleicht wüsste der was damit anzufangen. Der Zustand des Medicus ist immer noch kritisch. Hoffentlich werden wir ihn nicht verlieren. Diese Priester sind nie da wenn man sie braucht, Herrgott nochmal.

Teil II

Irgendwann im Sommer 510...

Nun ist es also soweit. Die Zeit ist nicht mehr fern, in der wir den Spuren der Verschollenen folgen und dem Feind, wie auch immer er beschaffen sein mag, endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen werden. Wir haben nicht vergessen, was er uns und unseren Männern angetan hat. Er wird den Brand unserer Siedlung und den Tod meiner besten Männer teuer bezahlen! Doch die Unsicherheit gegen einen Feind kämpfen zu müssen, über den ich so wenig weiß nagt unaufhörlich an meinem Geist. Die Hilfe der Elemente soll uns stets begleiten und uns ein Licht auf dem ungewissen, dunklen Pfad sein, den das Schicksal für uns ausersehen hat. Nur wenig ist uns bekannt, doch möchte ich es hier noch einmal festhalten: Endlich sind die Texte entziffert, die unsere Expedition vom Zweiten Siegel zurück gebracht hat U dank der Ouai natürlich! Die Bedeutung des von uns entdeckten Opferaltars ist nun dem Dunkel der Geschichte entrissen. Es scheinen sich damals grauenerregende Szenen von gnadenloser Grausamkeit abgespielt zu haben bei denen tausende ihr Blut gaben. ”Das Blut der Opfer ist nicht umsonst geflossen, sondern hat der Erschaffung einer Kraft gedient, die alles Bisherige in den Schatten stellte.“ So antwortete einer der Ältesten der Ouai, doch es sei nicht sicher, dass die Vorkommnisse heute etwas mit dieser Macht von einst zu tun hatten. ”Mitraspera wird wieder erwachen.“ - so lautete eine der prophetisch klingenden Inschriften. Mitraspera, der alte Name Mythodeas, ein Name voller Verheißung und Geheimnisse aus einem anderen Zeitalter... Der Hafen von Neu Prahtanperk bringt jeden Tag neue Abenteurer nach Mythodea. Ich sehe in Gesichter, die vor Zuversicht sprühen, in den Augen kann ich Abenteuerlust, Mut, Neugier und große Stärke erkennen. Je mehr dieser tapferen Männer und Frauen ich sehe, desto stärker wird meine Hoffnung. Zusammen werden wir uns auf den Weg zu zweiten Siegel begeben, zusammen werden wir allen Angriffen widerstehen, zusammen werden wir die Feinde, wie auch immer sie beschaffen sein mögen, aufspüren, ihre Schwächen herausfinden und sie schließlich für all die Gräuel bestrafen, die sie heute und vor uralter Zeit begangen haben. Oh Elemente Mythodeas, steht uns bei, lasst uns das Siegel brechen, gebt uns die Kraft alle Feinde auszulöschen und das Land zu Reichtum, Blüte und Glück zu führen. Lasst uns durch Euren Ratschluss einen zweiten Archon finden, der seine Truppen in die Schlacht führen wird und eine zweite Nyame erwählen, die uns den Segen eurer unendlichen Kraft zusprechen wird. Mögen die, die sich für würdig erachten, Eure Prüfungen annehmen und sie dank der Kraft ihres Herzens und der Macht, die in der Gemeinschaft liegt, bewältigen, auf dass sie ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen können!

Teil III

Irgendwann im Frühjahr vor dem westlichen Siegel

Ich bin zurück von der Zusammenkunft, welche die Achenaren dieses Jahr in Trawonien ausgerichtet haben. Es war sehr Interessant, all die Hochgestellten Persönlichkeiten zu treffen. Leider war König Dragan nicht anwesend, da er bei seinen Truppen an der Front verweilen musste. Er hat aber eine sehr kompetente und charmante Vertreterin geschickt. Ihre Hoheit Prinzessin Magdalena, seine Schwester. Auch sein erster Ritter war anwesend. Beide Nyamen waren auch da, leider konnte ich nur eine treffen. Aber das Gespräch mit der Nyame des Östlichen Siegels empfand ich als sehr fruchtbar. Es gibt noch so viel Verwaltungsarbeit und ich hoffe, dass Sie und ihre Gesandtschaft uns dabei helfen können. Rückblickend haben wir viel erreicht. Außer die Herrschaften für Mythodea zu interessieren auf das Sie Truppen und Gesandtschaften schicken, habe ich viel mit den Achenaren verhandelt, die ein reges Interesse an Mythodea haben und mit einigen Ihrer Truppen uns um den Kampf beim Siegel des Westens zu unterstützen. Ich denke Sie werden eine Bereicherung im Neutralen Lager sein. Des Weiteren habe ich das Münzrecht für unser schönes Land erreicht. Auf der Heimfahrt nach Mythodea werde ich eine Münzpräge mitnehmen. Wir werden bald eine eigene Währung unser Eigen nennen können. Es wird drei Arten von Münzen geben. Die Kupfermünze, das Silberstück, und die Golddublone. Der Wechselkurs wird 25 zu 1 sein. Auch habe ich mit einem Vertreter des Großen Heeres gesprochen, die eventuell die Garnison der Stadt übernehmen. Die entgültigen Verhandlungen werden abgeschlossen, wenn sie einen neuen Heerkönig gewählt haben. Die Elemente sind mit uns und alle Voraussetzungen das Westliche Siegel zu befreien stehen gut. Wir werden Siegen!

Paolo Armatio

Teil IV

Kurz vor dem westlichen Siegel

Wir sind fast da... In der Ferne kann ich das Siegel schon sehen. Doch welch ein beschwerlicher Weg liegt hinter uns! Nachdem der Imperator des Schwarzen Eises durch das Nördliche Siegel geflohen ist sind wir von Porto Maria aus Richtung Südwesten aufgebrochen. Unterwegs trafen wir immer wieder auf stark befestigte Lager und Festungen des ”Schwarzen Eises“. Anfangs konnten wir diese Brutstätten des Antielements noch umgehen, doch je weiter wir nach Süden vordrangen, umso häufiger und unüberwindlicher wurden die Bollwerke und Stellungen des Imperators. Und dann kam der Tag an dem es nicht weiter ging. Wir waren umzingelt U jeder Pass besetzt und befestigt, jede Furt bewacht und gesichert. Zweifel fuhr in die Herzen jener, welche bereit waren ihr Leben für die Elemente zu geben. Doch wieder einmal standen die wahren Herrscher Mythodeas auf unserer Seite... Wir fanden Spuren, schwer zu entdecken und kaum zu lesen U doch mit Sicherheit von Wesen die nicht Teil der Armee des Feindes waren! Und dann trafen wir sie, obwohl ich eher glaube, dass sie es waren die sich uns zu erkennen gaben: Das Volk der Naldar. Stolze und unbeugsame Leute, voll Anmut und Schönheit. Den Elementen treu ergeben, trotzten Sie dem schwarzem Eis so gut wie sie es in ihrer geringen Anzahl vermochten. Nachdem wir in ihr Lager zu Verhandlungen geladen wurden, stellte ich erstaunt fest, das kaum Krieger die Frauen und Kinder, Alten und Verwundeten begleiteten. Auf meine Nachfrage hin erklärten sie mir, dass fast alle Krieger einen Verteidigungsring am Westlichen Siegel hielten. Dieses Siegel zu verteidigen sei ihre heilige Aufgabe, auch wenn sie nur gering an Zahl seien. Trotz der Gefahr boten sich zwei Waldläufer an, uns auf geheimen Wegen am Schwarzen Eis vorbei, zum Siegel zu führen. Und so zogen wir Wochen lang durch verborgene Gebirgspässe, von Finsternis erfüllten Höhlen und Schluchten welche uns alle Schaudern ließen. Hier sind wir nun, knapp eine Seemeile von unserer nächsten Aufgabe entfernt. Mir ist durchaus bewusst wie leicht sich unsere Situation in eine Todesfalle verwandeln kann, da im Moment nur noch wenige Naldar den letzten Verteidigungsring halten. Die Avatare sind nur eine Tagesreise hinter uns, doch wir müssen uns sputen und sind daher voraus geeilt. Denn wer das Siegel beherrscht, beherrscht das Land. Dies ist das Risiko wert. Eingekreist vom Feind, der sich erstaunlicher Weise noch nicht in die Nähe des Siegels getraut hat, wirkt die ganze Situation, als säßen wir mitten im Auge des Sturm...