Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Lena Weber, Sebastian Lutter |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | 2008 |
Welche Darstellung von Kräutern auf Liverollenspielen in Mitraspera verwendet wird, ist nicht festgelegt. Jedoch wurde auf den Großveranstaltungen das folgende praktikable System genutzt, das auf der Verwendung von "Play-Mais" beruht. Dieser ist einfach zu verteilen, 100% biologisch abbaubar, unbedenklich und sieht aus wie farbige Erdnussflips oder Styropor-Füllmaterial.
Grundregeln
- die Kräuter werden NIEMALS gegen echtes Grünzeug etc. ausgetauscht
- die Kräuter dürfen von jedem gefunden werden (ohne Fertigkeit)
- nur wer entsprechende Fähigkeiten hat, kann sie weiterverarbeiten (Alchemie)
- wer die Kräuter anwenden oder verarbeiten will, muss das bei einer SL anmelden
- der:die Spieler:in muss die Kräuter(Play-Mais) tatsächlich in seinem:ihrem Rezept verwenden.
- Tränke sollten NICHT getrunken werden! Wie allgemein bekannt von der Trankherstellung, sollte der gebraute Trank gegen etwas wirklich Bekömmliches ausgetauscht werden. Tränke, die nur (!) Playmais und Wasser enthalten, sind unbedenklich.
- an den Kräutern müssen tatsächliche Herstellungsschritte (zerkleinern, verbrennen, auflösen, whatever) ausführen werden, um bestimmte Wirkungen zu erhalten
- die Grundrezepturen werden nirgendwo veröffentlicht, sondern müssen ausprobiert werden
- Spezialrezepte können in Plots ausdrücklich genannt sein
- Kräuter, die beschädigt sind, werden von SLs als "welk" aus dem Spiel genommen
- Kräuter, die von Spieler:innen (Alchemisten) verarbeitet wurden, werden aus dem Spiel genommen
Detailbeschreibungen
Die folgende Tabelle stellt eine schnelle Übersicht darüber dar, was passiert, wenn man etwas bestimmtes mit der Pflanze/Kraut einer bestimmten Farbe tut, welche die korrekte Verarbeitung ist, um die Fähigkeit der Pflanze zu erhalten und welche Gefahren bestehen können.
Erklärungen zur Tabelle:
Fundort: Jedem Kraut wird ein bestimmter Ort zugeschrieben, wo dieses mit größerer Wahrscheinlichkeit zu finden ist; die Kräuter müssen nicht unbedingt dort verteilt werden.
Während der Verarbeitung der Kräuter durch Spieler:innen prüft die SL, ob diese unversehrt sind, ansonsten nimmt sie sie als "falsch behandelt" oder "welk" aus dem Spiel. Kräuter, die während einer Verarbeitung verbraucht werden, werden ebenfalls von einer SL aus dem Spiel genommen. Die Tatsache, dass jede:r die Kräuter sammeln darf, führt zu einem erhöhten Angebot. Deshalb werden die Kräuter als schlecht lagerbar dargestellt und bei Anzeichen unsachgemäßen Umgangs aus dem Verkehr gezogen. Dadurch wird verhindert, dass Kräuter doppelt verwendet werden, außerdem können die von der SL eingesammelten Kräuter wieder im Gelände verteilt werden (egal ob sie noch intakt sind oder nicht).
Die Kräuter befinden sich immer in dem Zustand, in dem der:die Spieler:in der SL das Kraut nach dem Pflücken zeigt. Sollte es also zum Beispiel zerfallen sein, weil er:sie es in der Hosentasche transportiert hat, ist die Pflanze vermutlich hin.
Die Spieler:innen werden ihre Forschung an den Kräutern vermutlich im Lager vollführen, die SL sollte von Zeit zu Zeit vorbeischauen und sich erkundigen, was die Spieler:innen mit den Pflanzen machen und ihnen die Wirkung schildern, die sie bisher erreicht haben. NUR wenn sie allerdings die richtige Zubereitungsform finden, entfaltet sich auch der unter Wirkung angegebene Effekt. Ansonsten treten meist die Effekte auf, die unter Gefahr genannt sind. Beim Verzehr einer ganzen, unbehandelten Pflanze tritt jeweils der Effekt auf, der unter Einnahme genannt ist.
Wirkung: Den Kräutern sind einzelne Wirkungen zugeschrieben, die sie aber NUR entfalten, wenn sie in einer bestimmten Art und Weise verarbeitet werden (siehe “Verarbeitung”). Diese Verarbeitungsart muss von den Spieler:innen im Spiel wirklich herausgefunden werden, sonst zeigt die Pflanze ihre Wirkung nicht. Bei der Wirkung selber ist darauf geachtet worden, dass keine der Wirkungen sich mit Wirkungen herkömmlicher Tränke aus dem Regelwerk überschneidet, da es sonst keinen Sinn für die Spieler:innen machen würde, dies speziellen Pflanzen zu sammeln.
Einnahme: Jedem Kraut ist ein Effekt zugeschrieben, den dieses unmittelbar entfaltet, wenn es als Ganzes eingenommen wird. Sollte ein:e Spieler:in mehrere Kräuter auf einmal nehmen, liegt die Entscheidung über den Effekt bei der SL, er sollte aber drastisch sein (z.B. Tod, Koma, Innere Blutungen)
Verarbeitung: Spieler:innen mit Alchemie können die Kräuter verarbeiten, ohne Alchemie ist es nicht möglich, die positiven Fähigkeiten der Kräuter zu nutzen. Wenn der:die Spieler:in z.B. viel überprüft, kleine Mengen abfüllt und nicht wie wild drauflos schüttet und mischt, kann er:sie immer weiter herausfinden, welche Verarbeitungsform möglicherweise die Richtige für die spezielle Pflanze ist. Sollte er:sie unvorsichtig vorgehen, sollte die SL ihn:sie mit den Nebenwirkungen/Gefahren konfrontieren. Das Herausfinden der richtigen Verarbeitung sollte nicht zu schnell passieren und einigen Aufwand bedeuten, allerdings kann der:die Spieler:in natürlich per Zufall auf die Richtige Verarbeitung stoßen
Um die richtige Verarbeitungsform zu finden, sind kleine Mengen ausreichend, um allerdings die richtige Wirkung zu bekommen, sollte die Verarbeitung der Pflanze mindestens 10 Minuten dauern und es sind mindestens 3 Pflanzen einer Farbe notwendig.
Gefahren: Jedes Kraut birgt eine gewisse Risiken bei der Behandlung, die auftreten können, wenn Spieler:innen (auch solche, die keine Alchemie besitzen) etwas Falsches oder Absurdes tun. Dieses Risiko dient auch dazu, der SL die Möglichkeit zu geben, den Spieler:innen Hinweise auf falsche Verarbeitung zu geben. Gefahren lassen sich nicht positiv einsetzen, da die Effekte nach SL- Entscheidung sehr zufällig auftreten (Bomben z.B. explodieren immer zu früh oder zu ungünstigen Zeiten).
Tabelle mit Kräutern
GRÜN - Giftpflanze | ROT - Stärkekraut | |
Fundort | Im Gras | auf Bäumen |
Einnahme | Vergesslichkeit, je nach Situation Übelkeit | Mann fühlt sich stark, verliert aber einen Lebenspunkt |
Verarbeitung | zu Pulver zerstoßen, dann in der Sonne trocknen (3 Stück, jeweils einzeln) | vierteln und auskochen, Feststoffe abschöpfen (3 Stück, jeweils einzeln) |
Wirkung | Gifte können besser erkannt (Stufe 1) bzw. identifiziert (Stufe 2) werden | Angenehm brennender Schnaps, man fühlt sich stark, schützt vor Verbluten wenn man ihn VORHER trinkt. (Zur Nachbehandlung ungeeignet!) |
Gefahr | Giftige Dämpfe (Übelkeit/Erbrechen) | Funkenflug, unkontrollierte Explosionen |
BLAU - Halluzinogen | BRAUN - Energiekraut | |
Fundort | an Steinen, zwischen Wurzeln | an Büschen/Bäumen |
Einnahme | Ecstasy- ähnliche Wirkung, danach EXTREME Übelkeit und Motivationslosigkeit | Sofortige, schmerzhafte, unkontrollierte Zuckungen |
Verarbeitung | kochen und destillieren (Dampf auffangen) (3 Stück, jeweils einzeln) | zerstoßen, zerreiben (Mörser), mindestens 10 Minuten (3 Stück, jeweils einzeln) |
Wirkung | Besondere Empfänglichkeit für Visionen, teilweise Astralsicht | Energiefluid;halbierte Braudauer (2-3 Portionen der Pflanze nötig!) |
Gefahr | Kurze Ohnmacht | leichte Übelkeit, man hört Stimmen, die einem was befehlen |
GELB - Heilpflanze | SCHWARZ - Todespilz | |
Fundort | an feuchten Orten | Wächst nur auf totem Fleisch oder verrottetem Material |
Einnahme | Sofortiger Harndrang / Übelkeit | Visionen vom eigenen Tod, Angstzustände |
Verarbeitung | aufweichen, einlegen, feste Stoffe abschöpfen (nicht in Alkohol) (3 Stück, jeweils einzeln) | In Alkohol auflösen (3 Stück, jeweils einzeln) |
Wirkung | Die Blutung aller Wunden wird mit einer einzigen Portion gestoppt, die Wunde wird gleichzeitig so desinfiziert, dass kein Wundbrand entstehen kann. Bei erhöhter Dosierung wertet es einen Heiltrank um eine Stufe auf (mindestens 5 Pflanzen nötig) | Reine Plotpflanze, die als Zutat benötigt wird (Bindemittel) |
Gefahr | Flächen- Atemnot, wie bei Ertrinken (durch Dämpfe) | Permanente Dejavu- Erfahrungen |
Besonderheit | keine | Wächst nur auf totem Fleisch oder verdorrten organischem Material |
WEISS – Verstärkerflanze | GRAU - Anbau-Plot-Pflanze | |
Fundort | Bei Laub oder Erde | Nur durch Anbau von Samen - Maiskörner |
Einnahme | Sofortige Blindheit (mindestens eine halbe Stunde) | Erhöht unkontrolliert das Aggressionspotential/ Übelkeit |
Verarbeitung | Raspeln, kleinschneiden, rösten (3 Stück, jeweils einzeln) | Verbrennen, Asche zerkleinern (3 Stück, jeweils einzeln) |
Wirkung | Wirkt wie ein Magie-spüren-Trank, kann andere Tränke verstärken (besonders magische) | Reine Plotpflanze, die als Zutat benötigt wird (Bindemittel) |
Gefahr | Schmerzlicher Brummton im Kopf | Kontakt ohne Handschuhe: Verbrennungen, leichtes Gift, das z.B. Fieber und Desorientierung hervorruft - kann durch Besprenkeln mit Aqua geweihtem Wasser abgemildert/verhindert werden. |
Besonderheit | Diese Pflanze kann nur mit besonderen Samen von den Spielern an speziellen Orten angebaut werden. In der Vergangenheit war das zum Beispiel mit Hilfe der Ouai oder in Höhlen (Dungeon) möglich. |