Dienervolkkomplex: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Dienervolkbefehl ist der prominente Teil des Komplexes und viele denken, dass sich dieser darin erschöpft. Aber nicht nur, dass dieser Aspekt in der Spielrealität einen relativ kleinen Anteil hat, der Dienervolkbefehl lässt sich auch verhältnismäßig leicht beeinflussen oder blockieren.
Der Dienervolkbefehl ist der prominente Teil des Komplexes und viele denken, dass sich dieser darin erschöpft. Aber nicht nur, dass dieser Aspekt in der Spielrealität einen relativ kleinen Anteil hat, der Dienervolkbefehl lässt sich auch verhältnismäßig leicht beeinflussen oder blockieren.


Das [[Jo'kor|Jo'Kor]] von Alten Herrscher:innen oder auch mächtiger Erben ist oft stark ausgedehnt und reicht dadurch weit über die Grenzen des [[Aspekte des Seins|Kahat]] hinaus. Begegnen sich zwei [[Alte Herrscher]]:innen, so empfinden sie schon auf eine gewisse Distanz den Kontakt ihrer beiden [[Aspekte des Seins|Jo'Kor]]. Dies ist ein intensives Erlebnis. Ob es intensiv positiv oder negativ wahrgenommen wird, hängt davon ab, wie die AH zueinanderstehen. Dieser Umstand führt nun dazu, dass bei der Begegnung zweier Wesen, bei denen das eine [[Jo'kor|Jo'Kor]] vergrößert und das andere nur in der Größe des [[Kahat]] vorliegt, das größere Jo'Kor bei der Ermittlung einer Macht-Hierarchie gewinnt. Insbesondere in Situationen eines direkten Befehls prallt der Wille des jeweiligen Jo'Kor mit dem des anderen aneinander, wobei sich in der Regel der des mächtigeren Jo'Kor durchsetzt. Bedingt durch diesen Unterschied und die Veranlagung des Dienervolkreflexes (siehe nächster Abschnitt) ist das [[Elementarvölker|Elementarvolk]]-Mitglied schnell bereit, sich dem Befehl des deutlich mächtigeren Jo'Kor hinzugeben.
Das [[Jo'kor|Jo'Kor]] von Alten Herrscher:innen oder auch mächtiger Erben ist oft stark ausgedehnt und reicht dadurch weit über die Grenzen des [[Aspekte des Seins|Kahat]] hinaus. Begegnen sich zwei [[Alte Herrscher]]:innen, so empfinden sie schon auf eine gewisse Distanz den Kontakt ihrer beiden [[Aspekte des Seins|Jo'Kor]]. Dies ist ein intensives Erlebnis. Ob es intensiv positiv oder negativ wahrgenommen wird, hängt davon ab, wie die AH zueinanderstehen. Dieser Umstand führt nun dazu, dass bei der Begegnung zweier Wesen, bei denen das eine [[Jo'kor|Jo'Kor]] vergrößert und das andere nur in der Größe des [[Kahat]] vorliegt, das größere [[Jo'kor|Jo'Kor]] bei der Ermittlung einer Macht-Hierarchie gewinnt. Insbesondere in Situationen eines direkten Befehls prallt der Wille des jeweiligen Jo'Kor mit dem des anderen aneinander, wobei sich in der Regel der des mächtigeren Jo'Kor durchsetzt. Bedingt durch diesen Unterschied und die Veranlagung des Dienervolkreflexes (siehe nächster Abschnitt) ist das [[Elementarvölker|Elementarvolk]]-Mitglied schnell bereit, sich dem Befehl des deutlich mächtigeren Jo'Kor hinzugeben.


Dieser Teil des Dienervolkkomplexes lässt sich durch [[Artefakte]] und Rituale beeinflussen, wenn man ungefähr verstanden hat, wie er funktioniert. Allerdings kann man ihn bisher nicht vollständig entfernen. Bisher war es nur möglich, eine Übertragung dieser Veranlagung in Befehlssituationen auf andere Individuen zu realisieren oder durch vergleichbare Beeinflussungen des Jo'Kor anderer Natur ([[Makel des Zweifels]]) zu ersetzen. Das ersatzlose Entfernen des Dienervolkbefehls ist aktuell nicht möglich. Dieser kann lediglich zeitweise unterdrückt oder an andere Wesen übertragen werden.
Dieser Teil des Dienervolkkomplexes lässt sich durch [[Artefakte]] und Rituale beeinflussen, wenn man ungefähr verstanden hat, wie er funktioniert. Allerdings kann man ihn bisher nicht vollständig entfernen. Bisher war es nur möglich, eine Übertragung dieser Veranlagung in Befehlssituationen auf andere Individuen zu realisieren oder durch vergleichbare Beeinflussungen des Jo'Kor anderer Natur ([[Makel des Zweifels]]) zu ersetzen. Das ersatzlose Entfernen des Dienervolkbefehls ist aktuell nicht möglich. Dieser kann lediglich zeitweise unterdrückt oder an andere Wesen übertragen werden.
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Für die Zuordnung ist wichtig zu wissen, dass sich die Struktur des Dienervolkbefehls vor allem im Jo'Kor befindet, allerdings gut versteckt und verborgen, weil die AH verständlicherweise nicht wollten, dass man diesen einfach abschaltet oder umgeht. Der Dienervolkreflex ist mit einer Schnittstelle im Jo'Kor tief im [[Batodd]] des Wesens verwurzelt, hier vor allem die Grund-Konditionierung eines EVC und die Erfahrungen, die dieser in seinem Leben gemacht hat. Die meisten Teile davon sind durch Analysen nicht zu erkunden, aber natürlich in Gesprächen zu erkennen. Die Sperre ist im Jo'Kor und in einer Anbindung an das Kahat implementiert. Hier kann man am ehesten eine Koppelung erkennen, die anders strukturiert ist als die bei einem AH-Erben. Denn während ein EVC diese von sich aus nicht lösen kann, vermag es der Erbe, aus dieser Koppelung herauszuwachsen und die Sperre aus eigener Kraft zu durchbrechen.
Für die Zuordnung ist wichtig zu wissen, dass sich die Struktur des Dienervolkbefehls vor allem im Jo'Kor befindet, allerdings gut versteckt und verborgen, weil die AH verständlicherweise nicht wollten, dass man diesen einfach abschaltet oder umgeht. Der Dienervolkreflex ist mit einer Schnittstelle im Jo'Kor tief im [[Batodd]] des Wesens verwurzelt, hier vor allem die Grund-Konditionierung eines EVC und die Erfahrungen, die dieser in seinem Leben gemacht hat. Die meisten Teile davon sind durch Analysen nicht zu erkunden, aber natürlich in Gesprächen zu erkennen. Die Sperre ist im Jo'Kor und in einer Anbindung an das Kahat implementiert. Hier kann man am ehesten eine Koppelung erkennen, die anders strukturiert ist als die bei einem AH-Erben. Denn während ein EVC diese von sich aus nicht lösen kann, vermag es der Erbe, aus dieser Koppelung herauszuwachsen und die Sperre aus eigener Kraft zu durchbrechen.


Die meisten Analysemöglichkeiten ergeben sich durch Experimente mit Plots um das Thema Dienervolkreflex. Beispielsweise gab es am APL auf dem ConQuest 2017 zwei Plots, die sich mit dem Dienervolkbefehl befassen, aber auch der Metaplotstrang um die [[Kinder der Freiheit]] bzw. Ergebnisse aus dem Plot [[Zeitalter der Sterblichen]] greifen dieses Thema auf.
Die meisten Analysemöglichkeiten ergeben sich durch Experimente mit Plots um das Thema Dienervolkreflex. Beispielsweise gab es am APL auf dem ConQuest 2017 zwei Plots, die sich mit dem Dienervolkbefehl befassen, aber auch der Metaplotstrang um die [[Kinder der Freiheit]] bzw. Ergebnisse aus dem Plot [[Zeitalter der Sterblichen]] [[greifen]] dieses Thema auf.


===Das Spiel===
===Das Spiel===

Version vom 1. Juni 2021, 11:16 Uhr

Spielwelt(en):Spielweltname
Urheber:innen:Stefan Max, Christian Wagner
Mitwirkende:Alexandra Saar, Anne-Christin Wagner, Franziska Huber, Stefan Koran, Lena Weber
Jahr:Jahr

Das Konzept

Der Dienervolkkomplex setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen, die man aspekttheoretisch und auch in der Art und Weise der Darstellung gut unterscheiden kann. Diese sind wie folgt:

  • Dienervolkbefehl
  • Dienervolkreflex

Der Dienervolkbefehl

Der Dienervolkbefehl ist der prominente Teil des Komplexes und viele denken, dass sich dieser darin erschöpft. Aber nicht nur, dass dieser Aspekt in der Spielrealität einen relativ kleinen Anteil hat, der Dienervolkbefehl lässt sich auch verhältnismäßig leicht beeinflussen oder blockieren.

Das Jo'Kor von Alten Herrscher:innen oder auch mächtiger Erben ist oft stark ausgedehnt und reicht dadurch weit über die Grenzen des Kahat hinaus. Begegnen sich zwei Alte Herrscher:innen, so empfinden sie schon auf eine gewisse Distanz den Kontakt ihrer beiden Jo'Kor. Dies ist ein intensives Erlebnis. Ob es intensiv positiv oder negativ wahrgenommen wird, hängt davon ab, wie die AH zueinanderstehen. Dieser Umstand führt nun dazu, dass bei der Begegnung zweier Wesen, bei denen das eine Jo'Kor vergrößert und das andere nur in der Größe des Kahat vorliegt, das größere Jo'Kor bei der Ermittlung einer Macht-Hierarchie gewinnt. Insbesondere in Situationen eines direkten Befehls prallt der Wille des jeweiligen Jo'Kor mit dem des anderen aneinander, wobei sich in der Regel der des mächtigeren Jo'Kor durchsetzt. Bedingt durch diesen Unterschied und die Veranlagung des Dienervolkreflexes (siehe nächster Abschnitt) ist das Elementarvolk-Mitglied schnell bereit, sich dem Befehl des deutlich mächtigeren Jo'Kor hinzugeben.

Dieser Teil des Dienervolkkomplexes lässt sich durch Artefakte und Rituale beeinflussen, wenn man ungefähr verstanden hat, wie er funktioniert. Allerdings kann man ihn bisher nicht vollständig entfernen. Bisher war es nur möglich, eine Übertragung dieser Veranlagung in Befehlssituationen auf andere Individuen zu realisieren oder durch vergleichbare Beeinflussungen des Jo'Kor anderer Natur (Makel des Zweifels) zu ersetzen. Das ersatzlose Entfernen des Dienervolkbefehls ist aktuell nicht möglich. Dieser kann lediglich zeitweise unterdrückt oder an andere Wesen übertragen werden.

Wird ein Wesen temporär vom Dienervolkbefehl befreit, so erlebt es das erste Mal in seiner Existenz ein Gefühl für normale Hierarchien. Nach wie vor empfindet es beim Kontakt mit anderen Wesen unterbewusst den Abgleich der Macht der Jo'Kor, während zugleich auch noch der Dienervolkreflex aktiv ist. Allerdings wird bei einem ausgesprochenen Befehl des:r AH oder Erben kein starker Zwang mehr ausgeübt, der den Willen des Wesens unterdrückt und ihm dabei keine Wahl mehr lässt. Vielmehr vermag es sich bewusst und willentlich damit auseinander zu setzen, also zu entscheiden, welche Konsequenzen es hätte, diesen Befehl nicht zu erfüllen. Abhängig vom Individuum gibt es für den Charakter nun einen großen sozialen Bereich (Respekt, Loyalität, Herrschaftskonzepte etc.), den er vollkommen neu lernen muss – Probleme sind vorprogrammiert. Außerdem erleben einige Figuren diese ersten Erfahrungen auch als Schockmoment ihrer Existenz, da die neue, plötzliche Freiheit womöglich auch als beängstigend und überwältigend wahrgenommen wird.

Dienervolkreflex

Der Dienervolkreflex ist für das tagtägliche Miteinander der Elementarvolkcharaktere (EVC) viel relevanter, wenn auch die Wirkung nicht gleichermaßen plakativ genutzt werden kann. Es bezeichnet die Disposition eines jeden EVC, die Wünsche eines:r Alten Herrscher:in (oder einer vergleichbar mächtigen Figur) zu erfüllen. Dazu ist es nicht nötig, dass direkte Befehle ausgesprochen werden, oder tatsächlich ein Zweikampf zweier Jo'Kor ausgefochten wird. Auch ein EVC, der niemals einem:r Alten Herrscher:in begegnet ist, verspürt den Wunsch zu gefallen, den anderen glücklich zu machen und eine allgemeine emotionale Zugewandtheit.

Diese durch den im Ahnmark befindlichen Bauplan angeborene Neigung führt nicht zu blindem Gehorsam und Sklaventum der EVC gegenüber jedem:r Alten Herrscher:in, aber daraus entsteht schnell eine starke Konditionierung. Der EVC spürt den Wunsch zu gefallen, der:die Herrscher:in äußert Wünsche und der EVC erfüllt diese. Der Reflex belohnt dies mit einem Gefühl von Sinnhaftigkeit und Befriedigung (‚Ich habe einen Sinn in meinem Leben, ich habe eine wichtige Aufgabe'). Zu wissen, wo der eigene Platz im Leben und in der Welt ist, befriedigt ein Grundbedürfnis fast aller Wesen. Dies erfordert also nicht, dass der:die Herrscher:in dem EVC überschwänglich dankt (oder auch nur angemessen), sondern würde auch bei Gleichgültigkeit des:r AH funktionieren.

Um es deutlicher zu benennen: Dieser Prozess ist eine Konditionierung, also Verstärkung. Diese Konditionierung führt zu einer starken emotionalen Bindung an den:die Herrscher:in und an die Position, die die EVC in ihrem Leben erfüllen. Diese emotionale Bindung kann definitiv gebrochen oder verändert werden, aber das ist bei weitem kein einfacher, sondern vielmehr ein langwieriger Prozess. So wie man Individuen neue Verhaltensweisen beibringen kann, oder auch so, wie ein Erwachsener sich seine Routinen, die er liebgewonnen hat, abgewöhnen kann, weil sie schädlich sind, kann auch der EVC das Erfüllen der Wünsche der AH wieder aufgeben. Aber es ist am besten zu vergleichen mit einer Sucht (z.B. Zigaretten). Rein rational hat man verstanden, was das Problem ist, man weiß auch, dass es schädlich oder schlecht ist und evtl. auch dazu führen kann, sich in gefährliche Situationen zu begeben, aber dennoch ist der Wunsch und die Gewohnheit da. Hier muss jeder EVC willentlich stark an sich arbeiten und idealerweise Situationen trainieren, in denen er in Versuchung geführt wird oder alternative Strategien etablieren, die ihn davon abhalten, automatisch das zu machen, was Personen von einem wünschen, die man womöglich auch sehr schätzt. Hierbei muss herausgefunden werden, ob die Zuneigung zu einem AH/Erben ‚echt' ist, oder nur durch den Reflex etabliert wurde.

Wichtig: Es gibt aktuell KEINE Möglichkeit, den Dienervolkreflex durch Rituale, Artefakte oder andere Möglichkeiten aus einem EVC zu entfernen. Einige langfristige Plots werden hier in den nächsten Jahren spielfördernde Möglichkeiten offenbaren.

Jo'Kor-Sperre

Die Jo'Kor der meisten Elementvölker sind über die jeweiligen Ahnmarke von ihren Erschaffern mit einer Sperre ausgestattet worden, die diese in ihrer Ausdehnung an die Größe des Kahat binden und damit die Völker in ihrer Entwicklung hemmen und begrenzen. Damit geht auch eine Begrenzung der Entwicklung von Lo-Uttan und Batodd einher.

Dabei ist zwar zu beobachten, dass die meisten AH stark vergrößerte Jo'Kor haben, aber auch die Erben sind da mittlerweile oft nicht so weit von entfernt. Das Tragen eines Hochamts führt für gewöhnlich zu einem Anwachsen des Jo'Kors, aber auch andere Spielercharaktere können ein größeres, vom Kahat entkoppeltes, Jo'Kor haben. Wir sprechen hier meist davon, dass ein:e Erb:in die Macht des „Alten Blutes“ geweckt hat und in Mitraspera angekommen ist. Die EVC sind dazu nicht in der Lage. Dies stärkt einerseits das Mächteungleichgewicht, was für den Dienervolkbefehl wertvoll ist, und zum anderen verhindert es die Anwendung eines Dienervolkbefehls auf Dritte. Also zwingt das begrenzte Jo'Kor die EVC nicht grundsätzlich zum Befolgen von Befehlen, aber verhindert das Ausüben von Macht gegenüber anderen. Eine Vorsichtsmaßnahme, die sich nach Völkern wie den Shir'Tanaar als notwendig gezeigt hat.

Eine Weitung des Jo'Kor durch Aufbrechen der Jo'Kor-Sperre ist durchaus möglich, war bisher aber stets mit Nebenwirkungen verbunden. Denn dabei sind die Gefahren durch außer Kontrolle geratene Elementarvölker zu bedenken. Zudem ist die Weitung des Jo'Kor potentiell sehr gefährlich, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass diese Änderung dauerhafter Natur ist. Sollte für einen Zeitraum von z.B. drei Monaten die Sperre aufgehoben werden, der EVC in der Zwischenzeit an einer Weitung seines Lo-Uttan (willentlich oder unwillentlich) arbeiten und dann bildet sich das Jo'Kor zurück, wäre dies ein oft tödlicher Prozess für den EVC, weil die Kräfte so stark in ihm komprimiert werden würden, bis eine Detonation seines Lo-Uttans stattfindet und den EVC von innen zerbersten lässt.

Analyse des Dienervolkkomplexes

Nach wie vor ist es sehr schwierig bis fast schon unmöglich, die Geheimnisse des Dienervolkkomplexes durch magische Analysen zu erkunden. Hier gelten die Anregungen für die Analyse der Aspekte des Seins, die ebenfalls vorgeben, dass diese Untersuchungen ein Rätsel mit vielen Puzzleteilchen unter Konsultation vieler Expert:innen sein soll.

Für die Zuordnung ist wichtig zu wissen, dass sich die Struktur des Dienervolkbefehls vor allem im Jo'Kor befindet, allerdings gut versteckt und verborgen, weil die AH verständlicherweise nicht wollten, dass man diesen einfach abschaltet oder umgeht. Der Dienervolkreflex ist mit einer Schnittstelle im Jo'Kor tief im Batodd des Wesens verwurzelt, hier vor allem die Grund-Konditionierung eines EVC und die Erfahrungen, die dieser in seinem Leben gemacht hat. Die meisten Teile davon sind durch Analysen nicht zu erkunden, aber natürlich in Gesprächen zu erkennen. Die Sperre ist im Jo'Kor und in einer Anbindung an das Kahat implementiert. Hier kann man am ehesten eine Koppelung erkennen, die anders strukturiert ist als die bei einem AH-Erben. Denn während ein EVC diese von sich aus nicht lösen kann, vermag es der Erbe, aus dieser Koppelung herauszuwachsen und die Sperre aus eigener Kraft zu durchbrechen.

Die meisten Analysemöglichkeiten ergeben sich durch Experimente mit Plots um das Thema Dienervolkreflex. Beispielsweise gab es am APL auf dem ConQuest 2017 zwei Plots, die sich mit dem Dienervolkbefehl befassen, aber auch der Metaplotstrang um die Kinder der Freiheit bzw. Ergebnisse aus dem Plot Zeitalter der Sterblichen greifen dieses Thema auf.

Das Spiel

Als Elementarvolkcharakter ist es nicht immer ganz einfach, die theoretischen Beschreibungen des Dienervolkkomplex-Konzeptes ins Spiel zu übertragen, daher hier einige Hinweise, wie es umgesetzt werden kann. (ursprünglich von Lena Weber, weitergeführt von Carolin Weidler)

Im Spiel äußert sich das so, dass bestimmte Charaktere Wünsche/Befehle/Bitten äußern können, die die Elementarvolk-Spieler:innen unbedingt erfüllen möchten. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit Unterwürfigkeit zu tun, jedoch durchaus damit einen Wunsch/Bitte/Befehl schlicht nicht abschlagen zu können.

Im Spiel bereits eingesetzte Bitten sind erfahrungsgemäß häufig zwischenmenschlicher Natur, können jedoch auch abweichen.

Beispiele: Hilf mir, mich und meine Leute vor den Verfemten zu schützen / Ich würde mich gerne setzen / Beende erst das Gespräch mit mir, bevor du dich den Rufen von XY zuwendest / Mache dir keine Sorgen mehr um mich / etc...

Dabei gelten jedoch Bedingungen:

  • Leib und Leben des Befohlenen werden nicht gefährdet
  • Es widerspricht nicht der gesetzten Aufgabe des Volkes (zB Lehrer:in vs. Krieger:in)
  • Es widerspricht nicht der gesetzten Aufgabe des Charakters (zB Kämpfer:in vs. Heiler:in)
  • Der Wunsch ist für den Charakter umsetzbar (zB Wasser oder Stuhl in erreichbarer Nähe)

Diese Regeln sind als OT-Schutzmechanismus vor Missbrauch gedacht. Damit keinem:r Elementarvolkspieler:in befohlen werden kann, in den Tod zu gehen - womöglich noch mit einer unbedachten Bemerkung. Der Hintergrund ist, dass der Lebenswille stärker als (fast) jeder Befehl ist. Es mag Einzelfälle geben, wo es durchaus klappt (dann aber nicht gegen den Willen des:der Tribespieler:in), aber ein direkter Befehl, der einen Dienervolkcharakter tötet, wird immer sehr schwer durchzusetzen sein, weil zuerst der Überlebenswille gebrochen werden muss. Es sollte trotzdem mit einem solchen Befehl gespielt werden - Verunsicherung, Verzweiflung, Wut - aber immer in der OT-Sicherheit, dass das Überleben des Charakters nicht durch einen Befehl gefährdet wird.

Wer kann Befehle geben?

Nur solche Personen, deren Jo'Kor deutlich vergrößert ist, können den Dienervolkbefehl verwenden. Beim Reflex sind die Grenzen etwas weicher und irgendwann wird es auch schwierig herauszufinden, ob eine Handlung durch den Dienervolkreflex hervorgerufen wurde oder ob der EVC einfach nett ist.

In absteigender Reihenfolge der Macht können folgende Personen den Dienervolkkomplex zu ihren Gunsten nutzen:

  • Wirkliche Alte Herrscher:innen (sehr wenige)
  • Freunde und Vertraute des eigenen Charakters, weil man ihnen wertvoll sein will (hier wohl nur der Reflex)

widerstreitende Befehle

Sollten widersprüchliche Befehle von verschiedenen Nachfahren ausgesprochen werden (z.B. “Warte hier auf mich” - kurz danach “Komm mit mir mit”), wird der:die Angehörige des Elementarvolks dem Befehl folgen, den der “höherrangige” Nachfahre ausgesprochen hat. Je näher die “Ränge” beieinander liegen, desto unangenehmer wird es, den anderen Befehl zu ignorieren, bei gleichrangigen Befehlen kommt es zu starker innerlicher Spannung und sogar körperlichen Schmerzen, weil der Dienervolkangehörige eigentlich beiden Befehlen Folge leisten will.

Daher ist es zum Beispiel auch nicht möglich, einen gerade ausgesprochenen Befehl einfach zu überschreiben.

Möglichkeiten und Freiheiten im Spiel

Absichtlich gegebene Befehle sind relativ selten und eigentlich immer sehr deutlich als solche dargestellt. (Oft durch Formulierungen wie “Bei dem Blut der Alten Herrscher, das durch meine Adern fließt, befehle ich dir...”). Oft ist es aber so, dass jemand, der die nötige Macht dazu hat, versehentlich eine Formulierung benutzt, die den Dienerreflex aktiviert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit einem solchen unbeabsichtigten Befehl umzugehen.

Natürlich kann man dem Wunsch folgen, so wie er gemeint ist.

Kleinere Wünsche kann man auch ignorieren, da sie sowieso kaum jemand mitbekommt. Tatsächlich braucht es auch eine gewisse Sensibilisierung, jeden "versehentlichen Befehl" zu erkennen. Es ist nicht schlimm, wenn man einen übersieht oder OT beschließt, es nicht mitbekommen zu haben. Dann war auch der Charakter gerade unaufmerksam.

Es ist aber auch möglich, ihn umzuinterpretieren. Entweder tatsächlich inhaltlich - je nachdem wie es formuliert ist - oder zeitlich. Meist wird keine zeitliche Angabe gemacht. (zB “Bleib hier” - man bleibt zwei Minuten da und geht dann wieder; oder auch “Geh da und da hin” - kann man auch übermorgen machen...)

Man kann den Spieler auch darauf aufmerksam machen, dass er gerade einen Befehl ausgesprochen hat (das geht von “wenn du möchtest” bis zu “wenn das dein Wunsch ist, Mitray'Kor, dann mache ich das natürlich”). Meist wird er dann relativiert oder zurückgenommen, manchmal aber auch bestätigt. (Dann ist Ignorieren natürlich keine Option mehr.)

Bei einem deutlichen und eindeutig absichtlichen Befehl ist OT-Ignorieren natürlich nicht möglich. Je nachdem, was der Befehl besagt und wie der Charakter dazu steht, kannst man dem Befehl freudig oder widerwillig folgen, vielleicht auch nach Schlupflöchern in der Formulierung suchen. Es ist auch möglich, sich einem Befehl bewusst zu widersetzen - das erzeugt allerdings Unwohlsein bis hin zu heftigen Gewissensbissen und körperlichen Schmerzen, je nach “Befehlskraft”. Und es sollte in jedem Fall im Spiel deutlich erkennbar sein, dass dies eine bewusste und aktive Anstrengung ist.

Wenn hingegen ein Befehl befolgt wird, fühlt der EVC sich wohl und gut, weil er dadurch Aufmerksamkeit und Anerkennung des Befehlsgebers bzw. das Gefühl eines Sinns im Leben bekommt (oben genannte Konditionierung).