Tanaar: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mythopedia
K (Minigendern)
K (Die LinkTitles-Erweiterung hat automatisch Links zu anderen Seiten hinzugefügt (<a rel="nofollow" class="external free" href="https://github.com/bovender/LinkTitles">https://github.com/bovender/LinkTitles</a>).)
Zeile 18: Zeile 18:
Die Tanaar sind ein zutiefst gespaltenes Volk: weibliche Tanaar kennen keine echte Lebensspanne, sondern sind nahezu unsterblich, solange sie nicht verhungern oder durch Gewalt getötet werden. Allerdings kennen sie die “große Sehnsucht”. Einen Zustand, welcher dazu führt, dass sie melancholisch werden und sich schließlich selbst töten, indem sie ins Meer laufen und sich ertränken.
Die Tanaar sind ein zutiefst gespaltenes Volk: weibliche Tanaar kennen keine echte Lebensspanne, sondern sind nahezu unsterblich, solange sie nicht verhungern oder durch Gewalt getötet werden. Allerdings kennen sie die “große Sehnsucht”. Einen Zustand, welcher dazu führt, dass sie melancholisch werden und sich schließlich selbst töten, indem sie ins Meer laufen und sich ertränken.


Männliche Tanaar sind durch einen Fluch der Erde auf etwa 100 Jahre Lebensspanne begrenzt. Dabei werden männliche Tanaar immer mehr zu einem goldenen Holz, bis sie schließlich völlig ausholzen und Wurzeln schlagen. Jenes goldene Holz wird dann im Laufe der Jahrhundert schneeweiß und ist sehr leicht und zaubermächtig.  
Männliche Tanaar sind durch einen Fluch der Erde auf etwa 100 Jahre Lebensspanne begrenzt. Dabei werden männliche Tanaar immer mehr zu einem goldenen Holz, bis sie schließlich völlig ausholzen und Wurzeln schlagen. Jenes [[goldene]] Holz wird dann im Laufe der Jahrhundert schneeweiß und ist sehr leicht und zaubermächtig.  


Alle Tanaar haben die Fähigkeit sphärisch zu werden. Die Frauen sind als Magiewirkerinnen geboren und zeichnen sich durch einen kalten, berechnenden Verstand aus. Die Männer (welche die Fähigkeit die Sphäre zu wechseln weit besser einsetzen können) sind schnell und haben Reflexe, die ihresgleichen suchen. Alle Tanaar haben einen extrem leichten Knochenbau und sind anfällig für Knochenbrüche.
Alle Tanaar haben die Fähigkeit sphärisch zu werden. Die Frauen sind als Magiewirkerinnen geboren und zeichnen sich durch einen kalten, berechnenden Verstand aus. Die Männer (welche die Fähigkeit die Sphäre zu wechseln weit besser einsetzen können) sind schnell und haben Reflexe, die ihresgleichen suchen. Alle Tanaar haben einen extrem leichten Knochenbau und sind anfällig für Knochenbrüche.
Zeile 27: Zeile 27:


==Geschichte==
==Geschichte==
Die Tanaar lebten seit jeher auf einer Inselgruppe, welches sie das Blut-Archipel nannten. Diese Inselgruppe beheimatete neben den Tanaar auch ein sich schnell reproduzierendes [[Terra]]-Volk namens Ky'Bari. Dieses bot den Tanaar eine optimale Nahrungsgrundlage, was schließlich zur Versklavung des Volkes führte. Diese Versklavung war es auch, die den männlichen Tanaar (welche hauptsächlich die Gewalt gegen die Ky'Bari übernahmen) den Harzblutfluch einbrachte. Dieser wurde, so glauben die Tanaar, von einem finsteren Gott namens Schlammherz (siehe dazu: “Religion”) gesprochen und ist die Strafe für die Unterwerfung der Ky'Bari. Er sorgt dafür, dass sich alle männlichen Tanaar bereits in jungen Jahren langsam in goldenes Holz verwandeln. Dieser Prozess setzt sich solange fort, bis die männlichen Tanaar sich nicht mehr bewegen können und schließlich völlig zu einem goldenen Baum werden. Obgleich der Fluch die Tanaar traf, lebten sie in Ermangelung anderer Möglichkeiten weiter von den Ky'Bari und hielten diese als Sklav:innen. Über Jahrhunderte, in welchen sich eine Gesellschaft aus Blutsippen unter der Führung eines Königshauses herausbildete, war das Archipel im Gleichgewicht.
Die Tanaar lebten seit jeher auf einer Inselgruppe, welches sie das [[Blut-Archipel]] nannten. Diese Inselgruppe beheimatete neben den Tanaar auch ein sich schnell reproduzierendes [[Terra]]-Volk namens Ky'Bari. Dieses bot den Tanaar eine optimale Nahrungsgrundlage, was schließlich zur Versklavung des Volkes führte. Diese Versklavung war es auch, die den männlichen Tanaar (welche hauptsächlich die Gewalt gegen die Ky'Bari übernahmen) den Harzblutfluch einbrachte. Dieser wurde, so glauben die Tanaar, von einem finsteren Gott namens Schlammherz (siehe dazu: “Religion”) gesprochen und ist die Strafe für die Unterwerfung der Ky'Bari. Er sorgt dafür, dass sich alle männlichen Tanaar bereits in jungen Jahren langsam in goldenes Holz verwandeln. Dieser Prozess setzt sich solange fort, bis die männlichen Tanaar sich nicht mehr bewegen können und schließlich völlig zu einem goldenen Baum werden. Obgleich der Fluch die Tanaar traf, lebten sie in Ermangelung anderer Möglichkeiten weiter von den Ky'Bari und hielten diese als Sklav:innen. Über Jahrhunderte, in welchen sich eine Gesellschaft aus Blutsippen unter der Führung eines Königshauses herausbildete, war das Archipel im Gleichgewicht.


Doch vor etwa 600 Jahren (gemessen am Zeitpunkt, da unser Setting spielt) kam es zum Konflikt zwischen dem Königshaus Ra'Timah, welches immer mehr Sippen versklavte, und dem mächtigsten der anderen Häuser.  
Doch vor etwa 600 Jahren (gemessen am Zeitpunkt, da unser Setting spielt) kam es zum Konflikt zwischen dem Königshaus Ra'Timah, welches immer mehr Sippen versklavte, und dem mächtigsten der anderen Häuser.  
Zeile 34: Zeile 34:


Auf dem Höhepunkt des Krieges besiegte Ashranea, die Blutmutter der As'Catra- Sippe, die alte Königin und trank ihr Blut. So wurde sie zur neuen Königin. Doch die sterbende Herrscherin ließ in ihrem letzten Befehl ein furchtbares Massaker an den Ky'Bari anrichten. Neun von zehn Ky'Bari fanden in jenen Tagen den Tod und so verurteilte der Krieg zwischen den Sippen die Tanaar zum Aussterben.  
Auf dem Höhepunkt des Krieges besiegte Ashranea, die Blutmutter der As'Catra- Sippe, die alte Königin und trank ihr Blut. So wurde sie zur neuen Königin. Doch die sterbende Herrscherin ließ in ihrem letzten Befehl ein furchtbares Massaker an den Ky'Bari anrichten. Neun von zehn Ky'Bari fanden in jenen Tagen den Tod und so verurteilte der Krieg zwischen den Sippen die Tanaar zum Aussterben.  
Über die nächsten 600 Jahre war der Niedergang nicht aufzuhalten. Schwächere Sippen wurden ausgerottet, um ihr Blut zu trinken, doch die Tanaar hatten längst nicht die schnelle Fortpflanzungsrate der Ky'Bari. Nachdem das Volk auf beinahe ein Viertel seiner Größe geschrumpft war und dennoch kaum noch Ky'Bari da waren, beschloss die Königin Ashranea, ihre älteste Tochter Asamandra auf eine diplomatische Mission zu entsenden und das einzig andere Volk um Hilfe zu bitten, welches die Tanaar kannten: die [[Aeuiathan]]. Diese amphibischen Lebewesen hatten kaltes, blaues Blut und waren für die Tanaar giftig, so dass tatsächlich eine Koexistenz möglich war. Eine machtvolle Aeiuthan namens [[Lhamaria de la Ron]] hörte den Ruf der Tanaar und schenkte dem sterbenden Volk, welches Aqua auf seine Art verehrte, die Gnade des Meeres. Sie lehrte die Tanaar den Schiffsbau, auf dass sie das Festland erreichen konnten. Doch was als Nächstes geschah, war für die grundsätzlich friedfertigen Aeiuthan nicht abzusehen. Die Tanaar fielen im aus Jahrhunderten der Zurückhaltung geschürten Blutdurst über die Küsten her. Das dort lebende Volk der [[Calisteron]] war völlig hilflos gegen die angreifenden Tanaar und hatte trotz seiner Nähe zu [[Ignis]] keine Chance, die sphärischen Krieger:innen, welche die Calisteron als Gespenster von außerhalb Mitrasperas ansahen, aufzuhalten. Der Gespensterkrieg dauerte fast 100 Jahre und forderte eine unfassbare Zahl an Todesopfern unter den Calisteron, bis diese endlich zum Gegenschlag ausholten. Die Calisteron schmiedeten die [[Aschekrone]] und jener Gegenstand wendete das Geschick des Krieges. Gemeinsam mit einem Heer aus Lavagolemiden und im Bündnis mit zwei Aerisvölkern ([[Rakh'hail|Rakh'hail]] und [[Aemori]]) griffen die Calisteron das Blut-Archipel an und errangen eine Reihe von herausragenden Siegen. Dies war vor allem der Heldengestalt [[Daroth]]<nowiki/>s (der einzige Doppel-[[Mitray'Kor]], den [[Mitraspera]] jemals kannte - für Leidenschaft und Liebe) zu verdanken, der die Königin der Tanaar im Zweikampf besiegte, und erkannte, wie man die Fähigkeit der Tanaar sphärisch zu werden unterbinden konnte: indem man Feuergeister erschuf, die im Tanz die Tanaar in sinnlose Raserei versetzen konnten. Jener Feldzug war erfolgreich und die Tanaar wurden von Daroth an den Rand der Ausrottung getrieben. Dann jedoch erdachte [[Asamandra]] einen Waffe für den Gegenschlag. Ein Lied, welches sie die Eisrosenserenade nannte, und dem sie die Gefühle von Wettstreit, Egoismus und Stolz eingeben wollte, damit jeder, der es hörte, davon erfüllt sein würde. So wollte sie die Allianz der drei angreifenden Völker zerbrechen und den Calisteron, deren große Stärke ihre Einigkeit war, die Grundlage ihrer Siege nehmen.
Über die nächsten 600 Jahre war der [[Niedergang]] nicht aufzuhalten. Schwächere Sippen wurden ausgerottet, um ihr Blut zu trinken, doch die Tanaar hatten längst nicht die schnelle Fortpflanzungsrate der Ky'Bari. Nachdem das Volk auf beinahe ein Viertel seiner Größe geschrumpft war und dennoch kaum noch Ky'Bari da waren, beschloss die Königin Ashranea, ihre älteste Tochter Asamandra auf eine diplomatische Mission zu entsenden und das einzig andere Volk um Hilfe zu bitten, welches die Tanaar kannten: die [[Aeuiathan]]. Diese amphibischen Lebewesen hatten kaltes, blaues Blut und waren für die Tanaar giftig, so dass tatsächlich eine Koexistenz möglich war. Eine machtvolle Aeiuthan namens [[Lhamaria de la Ron]] hörte den Ruf der Tanaar und schenkte dem sterbenden Volk, welches Aqua auf seine Art verehrte, die Gnade des Meeres. Sie lehrte die Tanaar den Schiffsbau, auf dass sie das Festland erreichen konnten. Doch was als Nächstes geschah, war für die grundsätzlich friedfertigen Aeiuthan nicht abzusehen. Die Tanaar fielen im aus Jahrhunderten der Zurückhaltung geschürten Blutdurst über die Küsten her. Das dort lebende Volk der [[Calisteron]] war völlig hilflos gegen die angreifenden Tanaar und hatte trotz seiner Nähe zu [[Ignis]] keine Chance, die sphärischen Krieger:innen, welche die Calisteron als Gespenster von außerhalb Mitrasperas ansahen, aufzuhalten. Der Gespensterkrieg dauerte fast 100 Jahre und forderte eine unfassbare Zahl an Todesopfern unter den Calisteron, bis diese endlich zum Gegenschlag ausholten. Die Calisteron schmiedeten die [[Aschekrone]] und jener Gegenstand wendete das Geschick des Krieges. Gemeinsam mit einem Heer aus Lavagolemiden und im Bündnis mit zwei Aerisvölkern ([[Rakh'hail|Rakh'hail]] und [[Aemori]]) griffen die Calisteron das Blut-Archipel an und errangen eine Reihe von herausragenden Siegen. Dies war vor allem der Heldengestalt [[Daroth]]<nowiki/>s (der einzige Doppel-[[Mitray'Kor]], den [[Mitraspera]] jemals kannte - für Leidenschaft und Liebe) zu verdanken, der die Königin der Tanaar im Zweikampf besiegte, und erkannte, wie man die Fähigkeit der Tanaar sphärisch zu werden unterbinden konnte: indem man Feuergeister erschuf, die im Tanz die Tanaar in sinnlose Raserei versetzen konnten. Jener Feldzug war erfolgreich und die Tanaar wurden von Daroth an den Rand der Ausrottung getrieben. Dann jedoch erdachte [[Asamandra]] einen Waffe für den Gegenschlag. Ein Lied, welches sie die Eisrosenserenade nannte, und dem sie die Gefühle von Wettstreit, Egoismus und Stolz eingeben wollte, damit jeder, der es hörte, davon erfüllt sein würde. So wollte sie die Allianz der drei angreifenden Völker zerbrechen und den Calisteron, deren große Stärke ihre Einigkeit war, die Grundlage ihrer Siege nehmen.


==Die Ascheherren und der Gespensterkrieg==
==Die Ascheherren und der Gespensterkrieg==

Version vom 1. Juni 2021, 16:47 Uhr

Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Anja Schröder, Stefan Max
Mitwirkende:
Jahr:

Das Volk - eine Zusammenfassung

  • Die Tanaar sind ein Volk der Alten Herrscher:innen
  • Zeitliche Einordnung der Spielszenen: im “Mittelalter” der Alten Herrscher:innen, vor den großen Erfindungen oder der Erschaffung der Dienervölker
  • Die ihnen zugeordneten Elemente sind Aeris (und Aqua)
  • Gewitter und Regenwetter gelten bei den Tanaar als gutes Vorzeichen bzw. als guter Zeitpunkt für Unternehmungen
  • Sie sind in starken Familien- bzw. Sippenverbänden organisiert
  • Verwandtschaft ist alles
  • Familien mit vielen Kindern stehen gesellschaftlich höher als kinderarme Familien
  • Sie sind eine räuberische Hochkultur, die sehr auf Stärke und Sieg ausgerichtet ist
  • Sie leben vom Blut anderer
  • Die Männer sind Krieger, Frauen die Magiewirkerinnen
  • Seit sie ihr Atoll mit Hilfe der Aeuiathan (einem alten Herrschervolk des Wassers) verlassen konnten, fielen sie räuberisch über die anderen Völker (vor allem die Calisteron, einem Volk des Feuers) Mitrasperas her
  • In einem verlustreichen Feldzug gegen drei andere Völker der Alten Herrscher:innen (ein Feuervolk, zwei Aerisvölker) wurde das Volk nahezu ausgerottet

Körperbau und Biologie

Die Tanaar sind ein zutiefst gespaltenes Volk: weibliche Tanaar kennen keine echte Lebensspanne, sondern sind nahezu unsterblich, solange sie nicht verhungern oder durch Gewalt getötet werden. Allerdings kennen sie die “große Sehnsucht”. Einen Zustand, welcher dazu führt, dass sie melancholisch werden und sich schließlich selbst töten, indem sie ins Meer laufen und sich ertränken.

Männliche Tanaar sind durch einen Fluch der Erde auf etwa 100 Jahre Lebensspanne begrenzt. Dabei werden männliche Tanaar immer mehr zu einem goldenen Holz, bis sie schließlich völlig ausholzen und Wurzeln schlagen. Jenes goldene Holz wird dann im Laufe der Jahrhundert schneeweiß und ist sehr leicht und zaubermächtig.

Alle Tanaar haben die Fähigkeit sphärisch zu werden. Die Frauen sind als Magiewirkerinnen geboren und zeichnen sich durch einen kalten, berechnenden Verstand aus. Die Männer (welche die Fähigkeit die Sphäre zu wechseln weit besser einsetzen können) sind schnell und haben Reflexe, die ihresgleichen suchen. Alle Tanaar haben einen extrem leichten Knochenbau und sind anfällig für Knochenbrüche.

Die Tanaar pflanzen sich wie Säugetiere fort. Allerdings ist es unter den Tanaarfrauen üblich, ihre Kinder von Sklavinnen (unterworfenen Tanaarfrauen, üblicherweise aus Sippenmischungen) austragen zu lassen (dazu mehr unter “Kultur”).

Die Tanaar pflanzen sich nahezu ausschließlich in der eigenen Blutsippe fort. Sie sind kaum bis gar nicht von den Auswirkungen inzestuöser Fortpflanzung betroffen. Alle Jahrhunderte allerdings kommt es zu einer Spontanmutation, die entweder ein Universalgenie hervorbringt, oder eine grauenhafte Mutation. Beide Sonderfälle tragen den Namen Nachtbrut und werden als Gesandte von Blutvater verehrt (mehr zu Blutvater unter “Religion”).

Geschichte

Die Tanaar lebten seit jeher auf einer Inselgruppe, welches sie das Blut-Archipel nannten. Diese Inselgruppe beheimatete neben den Tanaar auch ein sich schnell reproduzierendes Terra-Volk namens Ky'Bari. Dieses bot den Tanaar eine optimale Nahrungsgrundlage, was schließlich zur Versklavung des Volkes führte. Diese Versklavung war es auch, die den männlichen Tanaar (welche hauptsächlich die Gewalt gegen die Ky'Bari übernahmen) den Harzblutfluch einbrachte. Dieser wurde, so glauben die Tanaar, von einem finsteren Gott namens Schlammherz (siehe dazu: “Religion”) gesprochen und ist die Strafe für die Unterwerfung der Ky'Bari. Er sorgt dafür, dass sich alle männlichen Tanaar bereits in jungen Jahren langsam in goldenes Holz verwandeln. Dieser Prozess setzt sich solange fort, bis die männlichen Tanaar sich nicht mehr bewegen können und schließlich völlig zu einem goldenen Baum werden. Obgleich der Fluch die Tanaar traf, lebten sie in Ermangelung anderer Möglichkeiten weiter von den Ky'Bari und hielten diese als Sklav:innen. Über Jahrhunderte, in welchen sich eine Gesellschaft aus Blutsippen unter der Führung eines Königshauses herausbildete, war das Archipel im Gleichgewicht.

Doch vor etwa 600 Jahren (gemessen am Zeitpunkt, da unser Setting spielt) kam es zum Konflikt zwischen dem Königshaus Ra'Timah, welches immer mehr Sippen versklavte, und dem mächtigsten der anderen Häuser.

Dieser Konflikt weitete sich aufgrund der hochgradig rivalisierenden Art der Tanaar schnell aus und bald waren alle Häuser in den Kampf verstrickt.

Auf dem Höhepunkt des Krieges besiegte Ashranea, die Blutmutter der As'Catra- Sippe, die alte Königin und trank ihr Blut. So wurde sie zur neuen Königin. Doch die sterbende Herrscherin ließ in ihrem letzten Befehl ein furchtbares Massaker an den Ky'Bari anrichten. Neun von zehn Ky'Bari fanden in jenen Tagen den Tod und so verurteilte der Krieg zwischen den Sippen die Tanaar zum Aussterben. Über die nächsten 600 Jahre war der Niedergang nicht aufzuhalten. Schwächere Sippen wurden ausgerottet, um ihr Blut zu trinken, doch die Tanaar hatten längst nicht die schnelle Fortpflanzungsrate der Ky'Bari. Nachdem das Volk auf beinahe ein Viertel seiner Größe geschrumpft war und dennoch kaum noch Ky'Bari da waren, beschloss die Königin Ashranea, ihre älteste Tochter Asamandra auf eine diplomatische Mission zu entsenden und das einzig andere Volk um Hilfe zu bitten, welches die Tanaar kannten: die Aeuiathan. Diese amphibischen Lebewesen hatten kaltes, blaues Blut und waren für die Tanaar giftig, so dass tatsächlich eine Koexistenz möglich war. Eine machtvolle Aeiuthan namens Lhamaria de la Ron hörte den Ruf der Tanaar und schenkte dem sterbenden Volk, welches Aqua auf seine Art verehrte, die Gnade des Meeres. Sie lehrte die Tanaar den Schiffsbau, auf dass sie das Festland erreichen konnten. Doch was als Nächstes geschah, war für die grundsätzlich friedfertigen Aeiuthan nicht abzusehen. Die Tanaar fielen im aus Jahrhunderten der Zurückhaltung geschürten Blutdurst über die Küsten her. Das dort lebende Volk der Calisteron war völlig hilflos gegen die angreifenden Tanaar und hatte trotz seiner Nähe zu Ignis keine Chance, die sphärischen Krieger:innen, welche die Calisteron als Gespenster von außerhalb Mitrasperas ansahen, aufzuhalten. Der Gespensterkrieg dauerte fast 100 Jahre und forderte eine unfassbare Zahl an Todesopfern unter den Calisteron, bis diese endlich zum Gegenschlag ausholten. Die Calisteron schmiedeten die Aschekrone und jener Gegenstand wendete das Geschick des Krieges. Gemeinsam mit einem Heer aus Lavagolemiden und im Bündnis mit zwei Aerisvölkern (Rakh'hail und Aemori) griffen die Calisteron das Blut-Archipel an und errangen eine Reihe von herausragenden Siegen. Dies war vor allem der Heldengestalt Daroths (der einzige Doppel-Mitray'Kor, den Mitraspera jemals kannte - für Leidenschaft und Liebe) zu verdanken, der die Königin der Tanaar im Zweikampf besiegte, und erkannte, wie man die Fähigkeit der Tanaar sphärisch zu werden unterbinden konnte: indem man Feuergeister erschuf, die im Tanz die Tanaar in sinnlose Raserei versetzen konnten. Jener Feldzug war erfolgreich und die Tanaar wurden von Daroth an den Rand der Ausrottung getrieben. Dann jedoch erdachte Asamandra einen Waffe für den Gegenschlag. Ein Lied, welches sie die Eisrosenserenade nannte, und dem sie die Gefühle von Wettstreit, Egoismus und Stolz eingeben wollte, damit jeder, der es hörte, davon erfüllt sein würde. So wollte sie die Allianz der drei angreifenden Völker zerbrechen und den Calisteron, deren große Stärke ihre Einigkeit war, die Grundlage ihrer Siege nehmen.

Die Ascheherren und der Gespensterkrieg

Die vier Ascheherr:innen

Die Ascheherr:innen existierten nacheinander und trugen die Aschekrone, bis der letzte von ihnen im Kampf gegen die Tanaar fiel. Sie sind den Tanaar allesamt bekannt und werden mit Hass und Respekt für ihre Stärke bedacht. Sie sind:

Ashuar - Der rote Speer

Er war der erste Träger der Aschekrone, und ermordete den Vulkangeist Szzir'Aran (dessen Vulkan heute unter dem Meer liegt, da der Weltenbrand große Teile Mitrasperas veränderte) um aus dem erkaltenden Herzen des Vulkans die Krone zu fertigen. Dies tat er, nachdem sein ganzer Klan (mit Ausnahme seiner Tochter) von den Tanaar vernichtet worden war und diese ihre Lebengeister getrunken hatten. Er prägte die Aschekrone auf den Gedanken gnadenloser Rache und Verfolgung. Er selbst fiel im Kampf gegen einen Tanaar und ist seither an die Krone gebunden. Allerdings nahm seine Tochter Valascia die Krone auf, was ihn innerlich zerbrach, da er für seine Tochter ein besseres Leben wollte.

Valascia - Die Brandmutter

Valascia nutzte die Macht der Krone um aus der Asche des Vulkans Golemiden zu erheben, die ihr dienten, und diese gegen die Tanaar entsandte. Ihr Angriff war vernichtend für die Tanaar, doch setzte sie sich damit dem Gegenschlag des Jägervolks aus, dem sie nicht im Ansatz gewachsen war. Bevor sie starb, übergab sie die Krone und die Aufgabe zu kämpfen an ihre beste Freundin Ulara, welche eigentlich zum Ziel hatte, die Krone zu bändigen.

Ulara - Der Letzten Zuflucht

Ulara wollte die Krone zur Ruhe betten, wurde aber am Ende von deren Rachsucht verzehrt und stieg zur Herrscherin aller Calisteron des Ostens auf. Sie war es, die das Calisteronreich erschuf und schließlich auch den Pakt mit den Rakh'hail und Aemori (Alte Herrschervölker Aeris') aushandelte, um die Tanaar zu vernichten, als der Gespensterkrieg in aller Macht über die Calisteron hereinbrach. Als Ulara nahezu vollends von der Krone verzehrt war übergab sie ihre Macht an ihre Tochter. Dieser wollte sie auch die Krone überlassen, doch Daroth, der die Allianz in den Kampf führte, forderte sie darum und überwand sie, so dass er der neue Herr der Krone war.

Na'Merthes A'Daroth'Nahe

Er war der General der großen Allianz, die die Heimatinsel der Tanaar angriff und deren Terrorherrschaft über die damalige Ostküste Mitrasperas zerbrach. Mit Hilfe der Aschekrone und deren Macht stellte er schließlich Ashranea, die Herrin der Tanaar und eine Jahrtausende alte Wesenheit, im Kampf und verbrannte sie kraft seiner Leidenschaft von innen heraus. Mit dem Tode Ashraneas verging der Widerstand der Tanaar und sie fielen der überlegenen Zahl der drei anderen Völker zum Opfer. Übrig blieben letztlich nur Ashraneas Kinder: die beiden Töchter Asamandra und Ashantra, sowie der Sohn Asamantes. Daroth aber erkannte die grundlegende Schwäche der Tanaar, sie durch Ignis Leidenschaft auszufüllen, konnte selbst jene Tat aber nie wiederholen, da er alle Kraft, die er gehabt hatte, an Ashranea gelassen hatte.

Kultur

Die Tanaarkultur wird von drei Dingen maßgeblich geprägt.

  • Dem strengen Bezug auf die eigene Familie. Nur in ihr existiert Liebe und nur in ihr vermehrt man sich. Brüder und Schwestern sind die einzigen Bezugspunkte. Cousinen und Eltern eher Notlösungen. Alle anderen sind - zumindest aus Sicht der weiblichen Tanaar -  Fremde und mit Vorsicht zu genießen bzw. Zweckverbündete.
  • Auf der anderen Seite geht ein starker Riss durch die Tanaargesellschaft, wenn es um die Geschlechter geht. Die Aufgabenteilung in Krieger und Zauberinnen auf der einen Seite und die stark unterschiedliche Lebensspanne auf der anderen Seite trennen die Geschlechter unwiederbringlich. Die männlichen Tanaar, welche gemeinsam in den Krieg ziehen, sind sich deutlich näher, auch außerhalb der Sippen und vertrauen einander. Die Frauen der Tanaar halten die Männer aufgrund des geringen Lebensalters für Kinder und misstrauen allen außer ihren engsten Blutsverwandten. Trotz der unterschiedlichen Lebensspannen herrscht aber eine starke Abhängigkeit zwischen den Geschlechtern, gerade jetzt durch die Kriegssituation.
  • Der letzte Riss ist die unterschiedliche Stellung der Tanaar. Es gibt etliche besiegte Sippen, deren Männer getötet wurden und deren Frauen als Sklavinnen gehalten werden. Diese Sklavinnen sind nicht zwingend weniger machtvoll als die Tanaarfrauen, welche sie beherrschen, da in solchen Sippenkriegen meist die militärische Macht der männlichen Tanaar entscheidend ist. Dennoch werden weibliche Tanaarsklavinnen vor allem zu einem Zweck gehalten: sie tragen die Kinder der weiblichen Tanaar einer Sippe aus. In einem komplexen Ritual übergeben die Tanaarfrauen ihr ungeborenes Kind in der Leib der Sklavin, da eine Tanaarschwangerschaft eine blut- und kräftezehrende Angelegenheit ist, die gerne ausgelagert wird.

Bräuche und Sitten

  • Tanaarfrauen untereinander zeigen sich ihre Hierarchie durch einen Kuss auf den Hals. Jene, die unterlegen sind präsentieren den Hals, die Überlegene küsst diesen entweder tatsächlich (Anerkennung, enge Vertrautheit) oder nur angedeutet (je nach Distanz bedeutet dies höfliche Zurückhaltung oder sogar Verachtung).
  • Tanaarmänner legen sich gegenseitig zur Begrüßung oder zu intimen Gesprächen die Hand auf das Herz des anderen um dessen noch pulsierendes Blut zu fühlen. Der Brauch kommt daher, dass das Herz langsam verholzender Tanaar immer langsamer schlägt. Es ist eine Geste des Mitgefühls und der Verbundenheit.
  • Tanaarfrauen symbolisieren Begehren, aber auch Respekt gegenüber Kämpfern durch einen Biss in den Schwertarm. Sie trinken ein wenig Blut, um zu zeigen, dass sie sich von dieser Person ernähren würden.
  • Tanaarmänner zeigen Respekt durch einen Fausthieb gegen die Brust des anderen. Sympathie gegen weibliche Tanaar zeigen sie durch einen Biss in deren Herzhand.
  • Das Beträufeln der Federn der weiblichen Tanaar oder der Rinde im Gesicht der männlichen Tanaar mit dem eigenen Blut soll Weisheit/Kampfeskraft bringen.

Religion

Die Tanaar glauben an Blutvater (Aqua als Aspekt des reinen, starken und gesunden Blutes) und an Jagdmutter (Aeris in ihrem Jagd- und Wettkampfaspekt). Dieses göttliche Geschwisterpaar führt die Tanaar durch die Geschichte und hat die Tanaar ausersehen über alle anderen Völker zu herrschen. Während Jagdmutter nicht nur für den Krieg, sondern auch für die Jagd nach Klarheit (und damit indirekt Intelligenz, nicht aber Weisheit) zuständig ist, ist Blutvater für Weisheit und Ruhe vor und nach der Jagd zuständig. Er wacht über die Sippen und fördert Zusammenarbeit, wo Jagdmutter den Einzelnen begünstigt. Der Feind sind Szzir'Aran, den die Tanaar als Gott der Rache und des Hasses kennen, und ein Wesen, dass die Tanaar nur abfällig Schlammherz nennen. Diese göttliche Entität soll einst ein Tanaar gewesen sein, dessen Herz so schwach war, dass das Blut in seinem Leib dickflüssig wurde und so verschlammte. Schlammherz wird von den Ky'Bari angebetet und soll so neidisch auf die Tanaar sein, dass er die männlichen Tanaar zu seinem eignen Schicksal verfluchte. Dass "Schlammherz” Terra ist, verstehen die Tanaar nicht.