Geschichte der Gesellschaft des Zweifels

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Michael Rapp, Simon Schwart
Mitwirkende:
Jahr:2009

Der Pakt der Neun

Als der Gedanke der Ratio aufkam, spaltete dies die Kultur der Alten Herrscher. Einige schlossen sich den Großen des Zweifels an, welche praktisch die angesehensten und klügsten Köpfe unter den Alten Herrschern waren. Die meisten jedoch blieben dem alten Glauben an die Elemente treu, und wurden zu den Eisernen. Doch blieb dieser Konflikt zwischen den Eisernen und den Zweiflern, immer nur ein philosophischer Streit, der in heftigen Diskussionen und Debatten geführt wurde. Aus den vorangegangenen gewaltigen Konflikten, haben die Alten Herrscher gelernt, dass aufgrund ihrer Möglichkeiten ein offener Krieg unter ihnen einfach zu verheerende Auswirkungen hätte. So lebten sie zu Beginn des Ratio-Konfliktes in einer Kultur, die trotz aller Meinungsdifferenzen, völlig auf Gewaltverzichteten.

Doch während die Debatte über die Idee der Ratio, und allem was aus ihr hervorging, weiter unter den Alten Herrschern tobte, schlossen sich einige Alte Herrscher der Verfemten und Elementen zu Pakt der Neun zusammen. So unterschiedlich ihre jeweiligen Ansichten waren, so sehr waren sie aber in ihrem Ziel geeint, dem Treiben der Großen des Zweifels ein Ende zu setzen. Sie wollten dabei diese nicht beseitigen, sondern einfach ihnen nur die Möglichkeit nehmen, neue Ideen in die Welt zu holen. Da sie allerdings kein Vertrauen in die bereits existierenden jüngeren Völker hatten, erschufen sie ein neues Volk um ihre Ziele zu erreichen. Die Kan und Rikan.

Befreiung durch die Ratio

Bereits kurz nach ihrer Erschaffung begann der Pakt der Neun, die Kan und Rikan gegen die Einrichtungen und Diener der Großen des Zweifels zu schicken. Zunächst waren es nur kleinere Polizei- und Sabotageaktionen, um die Großen des Zweifels in ihrem Wirken zu behindern. Doch schnell wurden diese zu immer brutaleren Konflikten. Während die Alten Herrscher untereinander stritten, kämpften die jüngeren Völker für ihre jeweiligen Herren einen immer blutigeren Krieg.

Während dieses recht kurzen Ratio-Krieges, gerieten aber immer mehr Kan und Rikan in die Hände der Großen des Zweifels. Diese durchbrachen die Konditionierung, welche die Kan und Rikan an den Pakt der Neun banden, auch wenn das Band zwischen beiden Geschlechtern weiterhin bestehen blieb. Dadurch schenkten die Großen des Zweifels den Kan und Rikan den freien Willen und die Möglichkeit selbst über ihr Schicksal entscheiden zu können. Natürlich taten die Großen des Zweifels dies nicht ganz ohne Eigennutz. In ihrer Naivität waren die Kan für ihre „Freiheit“ dankbar und schlossen sich der Ratio und an, im Denken der Rikan fanden die Großen des Zweifels sogar fruchtbaren Nährboden für ihre Ansichten und Ideen.

OT-Anmerkung: Objektiv betrachtet wurden die Kan und Rikan von den Großen des Zweifels manipuliert, verführt und auf die Seite der Ratio gezogen. Auf die Seite des Feindes, für dessen Bekämpfung sie ursprünglich eigentlich erschaffen wurden. Sie verrieten daher den Pakt der Neun (sprich auch die Elemente und anderen Verfemten) und fielen an die Ratio. Natürlich sehen die Kan und Rikan das Ganze etwas anders. Es war für sie kein negatives Ereignis, viel mehr sehen sie es so, dass sie von der Ratio, bzw. den Großen des Zweifels befreit wurden. Es war der Moment an dem Sie als Volk begannen aufzublühen, als man ihnen einen besseren Grund gab zu existieren als nur, einen Krieg zu führen.


Die Rikan erkannten, dass Sie und die Kan letztlich nichts als kurzfristige Sklaven des Paktes waren. Ohne eine eigene Zukunft. Ohne die Chance jemals eine eigene Kultur zu haben und ihren Platz neben den anderen jungen Völkern einzunehmen. Ebenso erkannten sie die wahre Natur der Ratio und sahen darin nichts Schlechtes sondern etwas Natürliches. Ebenso sahen sie in der Natur des eisernen Glaubens nichts weiter als Versklavung und Unterdrückung. Natürlich wurden sie dabei von den Großen des Zweifels, welche sie als Befreier und Lehrer ansahen, beeinflusst. Diese Erkenntnis breitete sich unter den Rikan immer weiter aus und erreichte schließlich auch Siegelstatt. Hinter verschlossenen Türen begannen die Rikan untereinander über den Pakt der Neun, die Alten Herrscher und die Ratio zu diskutieren und trugen ihre Erkenntnisse immer weiter in die Reihen der Kan. In kürzester Zeit wechselten immer mehr Kan und Rikan die Seiten und begannen nun sowohl für sich selbst auch die Ratio zu kämpfen.

Schnell wurden die Rikan zu den neuen Lieblingen der Großen der Zweifels und zu ihren Schülern. Darüber hinaus brachten ihre neuen Schüler ihnen eine ganze Armee von Kan, welche sich für ihre „Befreier“ mit wilder Leidenschaft in den Kampf stürzten. Trotz des Krieges, begannen die Kan und Rikan mit jedem neuen Tag in „Freiheit“, ihr eigenes kulturelles Selbstbewusstsein zu erschaffen.

Siegelung und Rebellion

Durch die Befreiung der Kan und Rikan erfuhren die Großen des Zweifels aber auch vom Pakt der Neun und dessen Plänen. Die Großen des Zweifels trieben daher die Idee einer eigenen Welt voran. Einer Welt jenseits des Einflusses der Elemente. Doch die Großen des Zweifels haben sich verrechnet und die Kelriothar wurde zu ihrem Gefängnis.

Als sie ihren Fehler erkannten, zerbrach nach kurzer Zeit das Vertrauen und Bündnis unter ihnen und sie begannen wegen Macht und Ressourcen, mit ihren Dienern übereinander herzufallen. Diese Kriege brachten die Diener der Ratio an den Rand des Untergangs.

Die Rikan, welche von den Großen des Zweifels einen freien Willen bekommen haben, erkannten dies und so lehnten sie sich auf höfliche, respektvolle und friedliche Weise gegen die Großen des Zweifels auf, um den Krieg zu beenden. Mit der Macht der Kan in ihrem Rücken, verweigerten Sie den Großen des Zweifels die Gefolgschaft und zwangen diese so zum Frieden. Diese Tat, ein Wendepunkt in der Geschichte der Kelriothar, drückte diesen vernichtenden Kriegen auch ihren Namen auf, die Rikan-Kriege.

Die Gesellschaft des Zweifels

Durch die Rikan und Kan zur Ruhe gezwungen, erkannten die Großen des Zweifels, wohin es führen würde, wenn sie weiterhin ein aktiver Teil der Kultur bleiben würden. Sie begannen sich freiwillig, wenn auch ein wenig widerwillig, immer mehr zurückzuziehen und schließlich ins Exil zu gehen.

Die Rikan übernahmen die Führung der einstigen Diener und formten die Gesellschaft des Zweifels. Zwar waren die Großen des Zweifels zu Beginn noch stark präsent und hatten sicherlich ihren Einfluss auf die Gestaltung der neuen Gesellschaft, doch waren es die Rikan, welche diese maßgeblich erdachten und gestalteten.

Obwohl die Gesellschaft auch andere Diener der Großen des Zweifels umfasst, betrachten die Kan und Rikan diese tatsächlich als ihre eigene Kultur. Auch wenn die Gestaltung der Kultur auf der Notwendigkeit des Überlebens und des Minimalismus der Kelriothar sowie deren Lebensunfreundlichkeit ruhte, sind die Kan und Rikan stolz auf sie. Für sie ist ihre Gesellschaft eine Art Nacheifern, Dank und Huldigung an die Großen des Zweifels, deren Ziele und Ansichten. Zwar mag der Pakt der Neun sie vielleicht das Volk erschaffen haben, doch sehen sich die Kan und Rikan viel mehr als die Kinder der Ratio.

Aufgrund ihrer Geschichte, ihres Ursprungs, sowie der Ansichten welche die Kan und Rikan von den Großen des Zweifels übernommen haben, ist die Idee der Ratio zum Kern des Volkes geworden. Sie hassen die Elemente an sich nicht, da sie diese als einen Teil ihres Ursprungs ansehen. Ebenso wenig wie sie die anderen Verfemten für deren Beteiligung am Pakt der Neun hassen. Das Volk der Ratio hasst und verachtet die Alten Herrscher, ausgenommen die Großen des Zweifels, welche sie ja befreit haben. Aber mit den anderen Alten Herrschern verbinden sie nur Sklaverei und Unterdrückung. Ebenso verbinden sie dies mit dem eisernen Glauben, da für sie dieser unweigerlich mit dem fanatischen blinden Gehorsam gegenüber den Alten Herrschern und den alten Regeln gleichzusetzen ist. Das Volk der Ratio sieht sich als ein freies, stolzes und vor allen erleuchtetes Volk an. Ihr Wunsch ist es den eisernen Glauben restlos auszulöschen damit alle die Erleuchtung der Ratio erfahren und sich frei entwickeln können.