ITT Brief des Silanas

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Jörg Brühmann
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:Jahr

Brief des Silanas

Niedergeschrieben und übersetzt durch Mayahuel Tamah, Meister von der Bruderschaft der Ouai

Mein Name ist Silanas und mich ereilte ein finsteres Schicksal.

Ihr die ihr diese Zeilen lest erfahrt von den schrecklichen Ereignissen, derer ich zeuge werden musste.

Es war im großen Krieg das ich der Nyame Linara'res diente. Eine der jüngsten Nyamen, die damals dieses Amt erfüllten. Dieser Brief soll euch das Schicksal der Tochter von Na'Corin A'Linara'res erzählen. Ich habe versagte. Weder mein Bitten noch mein Flehen konnten meine geliebte Herrin davon abbringen von der Seite ihres Archons zu weichen. So war es, das meine Herrin ihr zweites Kind gebar während sie im Feldlager weilte, viel zu nahe am Schlachtfeld. Doch Sie wollte nicht gehen, weder unser Bitten, noch unsere Ratschläge annehmen, sich in Sicherheit zu begeben.

Wir hörten sie nicht. Niemand von uns. Die Wachen starben lautlos, wussten wohl nicht einmal, was sie tötete. Von einem Augenblick auf den nächsten waren überall im Lager das Fußvolk des untoten Feindes. Jeder von uns kämpfte, doch wir wussten, es war umsonst. Der Archon in der Schlacht und die Truppen bei ihm, würden sie zu lange brauchen um unser Lager zu erreichen. Ich war bei ihr in ihrem prunkvollen Unterkunft, als sie ihre Tochter gebar. Ich werde nie diesen glücklichen Ausdruck ihres Gesichtes vergessen. Ich wollte ihr berichten, was ich gesehen hatte, doch sie wusste es bereits. Der Lärm der Kämpfe drang schon in die Räumlichkeiten und jeder von uns wusste, was er bedeutete. Eine der Naldar versuchte noch die Nyame zu überzeugen, das es sich um einen Zufall handelte, aber wir wussten es besser. Seid wir Amaa'Rezs jagten glauben wir nicht mehr an Zufälle. Zu gerissen ist sein Verstand, zu bösartig seine Pläne.

Linara'res Blick brach mir das Herz. Weder ich, noch die anderen konnten noch etwas tun. Wir warteten und lauschten den Lauter werdenden Schlachtenlärm. Linara'res gab während dessen ihrem Kind den Namen Minora'res. Leise sprach sie, scheinbar nur zu sich und dem kleinen Bündel auf ihrem Arm. Wie friedlich sie wirkte, so unendlich ruhig. Nur die Tränen in ihren Augen machte mir bewusst, das meine Herrin wusste, wo sie sich befand.

Dann kam der Kampfesslärm näher. Schmerzensschreie und Waffen klirren, das auf den Boden fallen von Leibern und die Rufe unserer Dienervölker. Die abartigen Anfeuerungen der Untoten und die Rufe der Garde unserer Nyame.

Sie hatten sich ihren Namen gewählt. Na'Corin A'Linara'res. Die Dienervölker hatten damit angefangen und irgendwann hatte die Garde sie übernommen. Erleichtert hörten wir wie die Krieger der Garde um das Lager Aufstellung bezogen. Ihr Anführer Betrat die Unterkunft, kein einfacher Soldat der Garde hätte es gewagt es zu betreten. Ich verstand nicht, was die Dienerin vom Volk der Naldar so entsetzte, dass sie laut aufschrie. Die Garde war doch nur hier um uns zu beschützen. Da erst bemerkte ich das Gesicht des Anführers der Garde. Er lächelte, obwohl sein Kiefer fehlte. Die Elemente wissen wie er dies vollbrachte, doch er lächelte. Sein Umhang war Blut getränkt, seine Hände weiß wie Schnee und von Narben übersät. Da wurde es mir erst klar, wir hatten uns von den Schlachtrufen und Uniformen täuschen lassen wie Kinder. Die Abscheulichkeit die den Umhang des Gardeführers trug machte Platz und Untote strömten in den Raum. Auch sie trugen die Kleidung der Garde, nur zwei nicht. Jeder von uns kannte die beiden. Amaa'Rezs selbst, der sich nicht einmal verkleidet hatte, schritt mit einem überheblichen Lächeln zwischen seinen untoten Dieners den Raum. Wahres Grauen verursachte aber sein Begleiter. Renes'nahe, immer noch ein Kind und trotz der Narben für jeden von uns sofort zu erkennen. Er trug eine Rüstung, die über und über mit Verherrlichungen der Knochenkönigin verziert war. Und er sah so glücklich aus, so friedlich. Er war einer von ihnen.

Ich erinnerte mich nicht mehr an Amaa'Rezs Worte. Er sprach voll Hohn von unserer Sache und wie er es zweimal schaffte Linara'res Kind aufzuspüren. Dann lies er Renes'nahe vortreten, er solle uns aufsagen, was er gelernt habe. Seine Stimme war die selbe geblieben, all die Jahren hindurch, die Stimme eines Kindes, "Ich bringe euch den Segen der Knochenkönigin" Mehr ertrug Linara'res nicht. Ihr Schrei klang nicht nach ihr, noch nicht einmal nach etwas vernunftbegabten. Ich sah sie schwanken, ihre Tochter fest an sich gedrückt. Amaa'Rezs hab den Befehl, er wollte Minora'res du kaum geborene Tochter Linara'res. Sofort brauch der Tumult aus. Die Untoten drängten vorwärts und wir warfen uns dazwischen. Es war ein chaotischer Kampf, wenige von uns waren Krieger und niemand hatte genug Platz zum kämpfen. Ich wehrte mich, doch zerschmetterte mit einer der Untoten ein Bein und so fiel ich zu Boden. Von dort auf musste ich zusehen wie die Verzweiflung meine Nyame überkam. Amaa'Rezs hatte sie erreicht, seine Hand auf die Schulter des armen Renes'nahe gelegt. Da hob meine Herrin ihre Tochter in die Höhe, als wolle sie Minora'res von ihm fernhalten, doch dann erkannte ich den Dolch in ihrer Hand. Sie tötete ihre Tochter, keine Tag alt und mit dem flehen um die Seele Minora'res auf den Lippen. Selbst das Scheusal von Amaa'Rezs muss ihre Tat überrascht haben, denn er stand untätig vor ihr. Tränen verschleierten mir den Blick und mein Herz brach, so kann ich euch nicht mehr genau berichten, was sich daraufhin abspielte. Nur die Hitze und Flammen weiß ich noch. Alles stand in Flammen oder glühte weiß. Fast hatten sie mich aus diesem Leben gerissen, aber war ihre Wut nicht gegen uns gerichtet. Eine leuchtende Gestalt stand dort, Forum und Statur wohl meine Herrin, doch so hell, das ich meine Augen abwenden musste und ihre Stimme war fauchend und wild. Die Geißel der Kinder lag vor ihr im Staub und flehte und jammerte. Diese Worte kann ich nicht mehr vergessen.

NEIN DU SOLLST ERFAHREN, WAS EWIGES LEBEN HEISST. DIESES SCHICKSAL HAST DU DIR GEWÄHLT.

Amaa'Rezs unterlag an diesem Tag wohl zu ersten mal. Siegreich waren aber auch wir nicht. Dies war der letzte Tag da ich meine Herrin lächeln sah. Ich fürchte für immer.