Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Lena Weber, Kathrin Kohlmann |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | Jahr |
Mein Name ist Kiran Ar'heen und ich bin einer der letzten Überlebenden, der nun seinen Mut zusammennimmt, um von den Tivar Khar'assil zu schreiben. Ich weiß, die Herrscher schätzen dies nicht und so will ich mich wie zu jeder Zeit ihrem Willen beugen und nicht von den kriegerischen Taten dieses Ordens erzählen. Heute will ich von Männern und Frauen erzählen, die zwar nicht mit dem Schwert, wohl aber mit ganzem Herzen und starkem Willen den Pfad der Elemente gegangen sind. Inwiefern diese Geschichte mit den Tivar Khar'assil zusammenhängt? Nun, die meisten von uns sind mit einem ewigen Schwert, einem Wächter vor den Toren, einem Werkmeister Orphaliots oder einer Tochter der Tugend verwandt. Manche in Liebe verbunden, manche durch Blut, manche durch Glaube oder Freundschaft. Fest steht, dass wir unsere Herzen und unsere Taten in Gedenken an ihren Weg lenken wollen. Ewige Schwerter Mitrasperas wurden die Mitglieder genannt, doch es zeigte sich, dass Ewigkeit unterschiedlich definiert werden kann. Der Krieg gegen die Ratio hat die Reserven der Tivar Khar'assil verbraucht, der kompromisslose Kampf gegen die 2. Schöpfung und Orphaliots Zorn über den Pakt der 9 hat zahlreiche Leben und Seelen genommen. Und so geschah, was für uns alle unvorstellbar war: Die ewigen Schwerter wurden vernichtet. Viele fielen in den Schlachten, doch plötzlich und zur selben Zeit waren auf einmal alle von ihnen vom Antlitz Terras verschwunden - die Tapfersten ihrer Krieger, sowie die Besten ihrer Gelehrter, sogar Jevahis selbst und auch mein geliebter Verwandter Yarin waren nicht mehr gesehen. Sollten nun auch noch der letzte Erbe der Weltenkinder und seine Berufung, der mutige Abendstern und seine treuen Kampfgenossen, sowie zum Ende die fleißigen Laienorden einfach dem Vergessen übergeben werden? Die Wächter vor den Toren waren nicht mehr in der Lage, die Grenzen As'Shans zu sichern und die Töchter der Tugend wollten die Ordensfestung verlassen, um das letzte Thul'Heen-Schwert zu bergen. Doch konnten sie die zahlreichen Kinder der Festung nicht nach As'Shan bringen und auch sonst erschien ihnen kein Ort sicher, zumal die Werkmeister schon zu dieser Zeit zu gering an Zahl und zu auffällig für die Herrscher geworden waren. Und so wurden wir, die wir nur am Rande mit den Idealen der Tivar Khar'assil zu tun hatten, Teil der schrecklichsten Vernichtung eines ganzen Ordens. Noch heute erfüllt es mich mit Furcht, wenn ich daran denke, dass man unsere Verbindung erkennen könnte. Neben dem Glauben an alle fünf der Elemente verschworen wir unser Leben nun dem Schutz der Kinder. Nicht mehr die Weltenkinder, die Quihen Assil, wie Orphaliot vorgab, waren Ziel unserer Aufmerksamkeit, die tatsächlichen Waisenkinder, die der Orden durch die Vernichtung seiner Mitglieder zurücklies, war unser erstes Gebot.Umnicht in Verbindung mit unseren in Ungnade gefallenen Brüdern im Geiste zu geraten, nannten wir uns Orden der Elementwächter. So sollte für jene wenigen, die noch in Gedenken an die Ewigen Schwerter und ihre Laienorden gebunden waren, die Verwandtschaft erkennbar bleiben. Sonst erwähnten wir ihre Namen nicht mehr. Wir teilten uns auf- ein jeder nahm ein halbes Dutzend Kinder in seine Obhut und durch die weißen Portale flohen wir, jeder zu einem anderen Ort. Wir siedelten in jedem Siegel und beugten uns der dortigen Obrigkeit. Keiner von uns wollte sich mit den Leiden des Krieges auseinandersetzen und wir haben auch keinen Schwur auf den immerwährenden Kampf geleistet, doch mitnichten wollten wir untätig sein. Die Kinder, unsere größte Hoffnung, wollten wir so unpolitisch wie möglich und so nah wie irgendwie machbar zu den Elementen und nur zu ihnen erziehen. Dies taten wir und werden es immer tun. Und so hoffe ich, dass das Vergessen zumindest in unseren Herzen keinen Platz findet und die Erinnerung weniger Vertrauter aufwiegen kann, wie die Taten derer, die vernichteten, was Mitraspera nicht mehr wissen wollte. Wenn Du diesen Brief in Händen hältst, hast Du den Segen der Elemente, das größte und wertvollste Geschenk bei Dir, da nur die Hände und Worte der Kinder meine Siegel und Zauber zum Schutz dieses Pergamentes brechen konnten. Und so hoffe ich, dass Du kein Verfemter bist, sondern ein mutiger Streiter für die Elemente. Und so erhebe ich - wie ich hoffe durch Dein Zutun, ehrenwerter Finder dieser Nachricht - ein letztes Mal meine Stimme. Höre mich, Mitraspera, hört mich, Elemente: Ich bin Kiran Ar'heen, letzter Flüchtling des Ordens der Elementwächter. Ich befehle mein Leben in die Obhut der Elemente, ich verpfände meine Seele für das Wohl der Zukunft, der Kinder. Ich schwöre, niemals einem Kind ein Leid zu tun, gleich welchen Standes oder von welchem Volk es sein mag. Ich verspreche, mein Leben zu geben, um das wertvollste Geschenk der Elemente zu bewahren. Aeris höre meinen Schwur und trage ihn durch die Zeit bis zum letzten Tag Mitrasperas. Sieh in mein Herz, Ignis und bezeuge meineWorte. Magica eine meine Stimme, meinen Willen und mein Leben. Durchdringe mich, Aqua und stärke meinen Geist. Terra verleih meinem Schwur Ewigkeit.
Kiran Ar'heen