ITT Orphaliot und die Schlacht der fünf Opfer

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Stefan Max, Imke Ludwig, Joschka Krüger, Lena Weber, Kathrin Kohlmann
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:2010

Dies ist die Geschichte vom Bau der Halle hinter den Toren, die Geschichte vom Kampf des Sternensohnes gegen die Macht der Ratio. Dies ist eine Geschichte aus der Zeit des verfluchten Paktes der Neun. Orphaliot reiste also mit wenigen Getreuen nach Shan Meng-Ray um in den Arenen der Schwertmeister zu sprechen und den Frieden, welcher einst bestanden hatte, aufzukündigen. Doch als Orphaliot das alte Heiligtum erreichte, sah er Verderbnis und Schwäche, er sah den Zweifel in den Herzen jener, welche eigentlich die größten Helden der Elemente sein sollten. Er sprach in der großen Arena und rief die fünf heiligen Elemente in den Kampf. Doch nur wenige hörten und folgten Almahandirs Ruf. Einer gar, ein Kind der Ignis, welches nicht von seinem Ruhm und dem Frieden lassen wollte, obgleich das Lied des Krieges schon lange erklang, wandte sich gegen den Richter und Orphaliot zerschmetterte seinen leib im Staub von Shan Meng-Ray. Es war in jener Stunde, als die Nachricht vom Kommen der Xerikan Orphaliot erreichte. Niemand wusste, wie es dem verfluchten Element gelungen war sich dieser Kriegsmaschinen zu bemächtigen, doch sie marschierten auf die Kultstätte zu. So traf Almahandir eine Entscheidung. Zu groß war die Verderbnis jenes Ortes, zuviele Pakte waren geschlossen worden, zuviele Kompromisse mit dem Feind gemacht worden. Shan Meng-Ray musste untergehen. Doch gab es auch dort Leben, welches noch nicht verdorben war und der Almahandir sandte die Seinen in jedes Haus zu gehen und die Kinder der Gläubigen mit sich zu nehmen. Weit über 300 der Jüngsten bildeten bald eine Kolonne, welche durch die Ebene zog, doch die Xerikan griffen nicht das Heiligtum an - sie folgten Orphaliot, welchen sie wohl als größten Feind der Ratio erkannt hatten. In großer Eile strebte Almahandir also gen Norden, versucht dem Drängen des Feindes zu entkommen, und die Kinder, welche er bei sich hatte zu erretten, denn für ihn, den Richter war es nicht so, dass der Feind ihm folgte, er meinte die Ratio wollte die Zukunft vernichten. Schließlich erreichten die Tivar Khar'assil unter ihrem Helden einen Ort, den wir heute als Eisenklamm kennen. Hier ließ Orphaliot seine wenigen Getreuen und die Kinder halten, denn keiner mochte mehr gehen. Die Eisenklamm führte einen Pass hinauf in Mitarsperas Herzgebirge und war eng genug, sie lange verteidigen zu können gegen jeden Feind. So sprach Orphaliot zu Orathon, welchem sonst das Leben der Almahandra anvertraut war: "Bringe die Kinder den Berg hinauf, ich will bleiben." Und Orathon warf ein, das er nicht des Almahandirs Leben hier enden sehen wolle, während bereits der Boden unter den Schritten der fünf Abscheulichkeiten bebte.

Die Xerikan kamen näher. Orphaliot befahl dem Rest seiner Getreuen, keine hundert Mannen die Klamm zu halten, möge kommen, was wolle, während er selbst niederkniete und zu den Elementen sprach. Er bat in Demut um Sturm und Flamme, um Woge und Beben und um Magicas Segen, doch nicht für sich, denn für die Kinder. Orathon aber wich nicht von Orphaliots Seite, sondern missachtete Almahandirs Befehl, denn die Almhandra hatte vor der Reise zu ihm gesprochen und ihm geweissagt, dass von seines Herzens Entscheidung Almahandirs Leben abhängen würde. So wählte Orathon unter den Kindern ein Mädchen mit festem Blick und kühlem Äußeren, obgleich erst zwölf Jahre alt und sprach zu ihr: "Führe deines Gleichen den Pass hinauf und verbergt euch gut!" Das Mädchen, Lho'Honora mit Namen, nickte und tat wie geheißen und Almahandras Prophezeiung war gut, denn aus Lho'Honora sollte später die große Späherin werden, welche das Netz der Portale erforschte. Doch diese Geschichte handelt von Orphaliot, Orathon und der Halle hinter den Toren. Die Xerikan kamen und die Tivar Khar'assil erbebten, denn niemals waren sie auf eine derartige Macht getroffen. Doch Orphaliot war Sohn der Elemente und so zog er in die Schlacht. Auf den Lippen hatte er ein Versprechen. Jedem der fünf wollte er eines der Konstrukte opfern. Doch als die Schlacht entbrannte, wurde dem Sohn der Fünf bewusst, welche Aufgabe er sich gesetzt hatte. Nichts mochte die Xerikan zu stoppen, keine Klinge sie ritzen, kein Zauber sie brechen. Angetrieben vom Zweifel der Ratio waren sie unbesiegbar. So kam es, das Orphaliot erkannte, dass es der Zweifel war, der sie trieb. Doch er war ohne Zweifel. So trat er vor den ersten der Xerikan und blickte in die seelenlosen Augen des Monsters und sprach: "Im Namen Ignis, nichts als Leidenschaft ist in mir und kein Zweifel." Da taumelte das Monster und wurde langsam, denn Orphaliots Glaube trieb es zurück. So nahm er seine Axt und richtete es im Namen der Fünf. Doch während der Almahandir seinem Werk nachging und im Namen Aeris und Aquas zwei weitere der Kreaturen ihrem Richtspruch zuführte, da zagten und zweifelten die anderen um ihn herum, denn sie waren nicht von seinem Blut und fürchteten die Macht der Ratio. So fiel, einer nach dem anderen und nicht wenige nicht durch die Klingen der Xerikan, denn mehr durch sich selbst, denn sie zerbrachen am Wehklangen ihrer Brüder und Schwestern und der vermeintlichen Ungerechtigkeit der Elemente.

Orphaliot wandte sich gerade dem vierten Xerikan zu, Schweiß auf der Stirn und mit einer tiefen Wunde über dem Brustkorb aus welcher heißes Blut quoll und wo es fiel erblühten Blumen in tiefem Rot. Da wurden die Reihen der Tivar Khar'assil dünn und nicht mehr denn ein Dutzend suchte den letzten Xerikan aufzuhalten, während Orphaliot Terras Wahrheit gegen den Zweifel des Feindes warf und sprach: "Nichts als Terras Wahrheit ist in mir und kein Platz bleibt für deinen Zweifel." Doch war Almahandirs Glaube erschöpft und seine Wunde tief und kaum noch gelang es ihm Kraft seines Willens das Monster in Schach zu halten. Noch einmal hob er die Axt des Henkers und versenkte sie in dem Konstrukt und fällte es. Doch während er dies tat drohte Orphaliots Schwur am Unvermögen seiner Brüder zu scheitern. Das Dutzend war gedünnt und einzig Orathon stand noch auf jenem blutbesudeltem Feld und wich vor dem Xerikan zurück , welcher geblieben war und gemäss Almahandirs Wort Magicas Opfergabe war. Orphaliot aber brach auf die Knie und hustete Blut, welches zu Sturm wurde und den Xerikan noch einmal zurückwarf. So sprach der Almahandir: "Orathon, meine Arme sind lahm und meine Beine müde, doch mein Herz ist stark, wie es immer war. So bitte ich dich, Freund, sei du mein Leib." Und er reichte Orathon seine Axt und sprach, so laut, dass Donnerhall kam und Stein von den Wänden der Klamm fielen: "In mir ist nur Magicas Einheit, und kein Platz ist für den Zweifel geblieben!" Und der Xerikan wankte, doch weit nicht so stark war Orphaliots Geist, als dass er dieses Monster noch hätte wahrhaft stoppen können. So erkannte Orathon seine Zeit und focht, mit aller Hingabe, die er hatte für Almahandirs Leben, als wäre es das der Almahandra. Der Leibwächters Harnisch aus Nosgorioth brach und nimmermehr sollte er ihn ersetzen können, unter den Hieben der Konstruktes und so brach auch die Hülle des Golems unter den Hieben Orathons, gestärkt durch Almahandirs Glauben. Doch ward Orathon nicht stark genug, mehr zu tun, denn den Xerikan zu verwunden, denn schlagen konnte ihn kein Sterblicher, gleich welche Macht er hatte. So fand Orathon sein Schicksal im Kampf gegen den Xerikan und warf sich ein letztes Mal auf ihn. Doch in jenem Moment, da auch er jeden Zweifel ablegte und bereit war sein Leben zu geben im Dienste der ewigen Schwerter, da stoppte der Xerikan in der Bewegung, denn es gab nichts mehr was ihn antrieb, denn aller Zweifel war gegangen im Angesicht der beiden großen Männer.

So zerschlug Orathon den Xerikan doch noch und von hundert Mannen stiegen zwei die Klamm hinauf, zurück ließen sie ein Grab und die zerschlagenen Monster. Als sie aber oben ankamen, da sahen sie die Kinder auf einer Blumenwiese spielen in deren Mitte eine Quelle ward, welche einen See speiste und Orphaliot sprach: "Hier wollen wir zu Hause sein!"