Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Anne Wagner, Christian Wagner, Olav Möhring |
Mitwirkende: | - |
Jahr: | 2013 |
Ritual der Stärkung
Der Nabel ist der Nabel. Er ist die Quelle.
Der Erwählte kann ihn nicht ändern. Er kann nicht, gleich welches Wissen und welche Macht er hat. Eine Annäherung ist unerlässlich, ein Gleichklang unumgänglich für die Bindung. Doch ist es der Erwählte, der sich dem Nabel annähern muss, nicht umgekehrt. In Körper, Seele und Geist muss er sich eine Form geben, die den Nabel ergreifen kann, ohne zerstört zu werden.
Es ist hinlänglich bekannt, wie man mit Artificien und Artefakten die Anpassung erleichtert, indem man das Abbild des Erwählten stärkt.
Es ist auch bekannt, dass man Rituale verwenden kann, um dem Erwählten die Bindung zu erleichtern. Wenig bekannt jedoch sind die Ursachen dafür und die darauf resultierenden Schlüsse und Folgen.
Der Verfasser ist überzeugt davon, dass das sogenannte Ritual der Stärkung einen irreführenden Namen besitzt, denn anders als die Gabe von Gegenständen oder die Widmung von Taten kann es nicht Ziel sein lediglich reine Energie zu transferieren oder in die Bindung zwischen dem Erwählten und den Mechanismus fließen zu lassen.
Sicherlich mag dies auch ein interessanter Aspekt sein, zumindest ausgehend von der Erwägung, dass sich gleichmäßig elementare Strömungen in das Lo-Uttan des Erwählten ergießen, woraufhin eine Zuführung solcher Kraft zwar nützlich, aber nicht im höchsten Maße effizient zu nennen ist.
Vielmehr wäre die Erwägung eine ohnehin vorhandene Prägung des Lo-Uttan zu verstärken oder eben diesen Überhang auszugleichen, im Sinne eines zu erzielenden Gleichgewichts, dass die im Wechsel miteinander konfligierenden Strömungen harmonisiert.
Ein anderer Ansatzpunkt wäre durchaus das Zusammenspiel mit den Kräfte, mit den anderen Aspekten des Seins zu fördern, was sich allerdings durchaus aus meinem Fachbereich heraus bewegt und von seinem Nutzen her durchaus philosophisch und somit höchst fragwürdig ist.
In der Tat scheitert meine Erwägung an der Erkenntnis, dass sich eben ein generisch wirksames Ritual der Stärkung aufgrund der Individualität der hohen Meister nicht generieren lässt. Vielmehr müsste ein einzelner Erwählter vor dem Hintergrund seiner Bindungsintensität eben dahingehend einer Examinatio unterzogen werden, welche Ansatzpunkte zu dem jeweiligen Zeitpunkt die höchste Effizienz bei einer rituellen Beeinflussung in Bezug auf das erstrebenswerte Ziel versprechen würden. Das Ganze ließe sich natürlich auch reversibel in Erwägung ziehen.
So obliegt mir nun lediglich diese Gedanken an meinen Lehrer heranzutragen, auf dass er mir meine Erkenntnis als wertvoll anerkennt und ich die Chance haben werden mich intensiver mit der rituellen Beeinflussung der Bindungsintensität zu befassen.
Qua-lun, wissbegieriger Schüler