Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Hendrik |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | Jahr |
Einleitung
Ich habe nun ein Jahr in der goldenen Stadt bei den Edalphi verbracht. Es ist ein faszinierendes Volk von befremdlicher Andersartigkeit als die Siedler. Die Edalphi sind ein Volk, das auf dem südlichen Kontinent von Mythodea lebt und seit vielen Generationen gelebt hat. Es ist ein extrem friedliches Volk, das dafür aber eine besondere Verbindung zur Magie hat. Obwohl die meisten Edalphi keine ausgebildeten Magier sind, so haben doch alle die Möglichkeit, sich der Macht Magicas zu bedienen.
Physiologie
Das herausragendste Merkmal der Edalphi sind wohl zunächst die goldenen Wucherungen an ihren Schläfen. Wenn diese einen Zweck erfüllen so ist mir dieser nicht bekannt, es steht aber zu vermuten, dass dies mit ihrer Verbindung zu der Magie zusammenhängen könnte.
Durch den Fluch der Urzweifler (oder auch Fluch der Ratio) hatten die Edalphi eine stark verkürzte Lebensspanne von genau 10 Jahren. Eine Schwangerschaft dauert etwa 2 Monate gefolgt von einer 3-wöchigen Stillzeit. Geschlechtsreife erreicht ein Edalphi mit etwa 6 Monaten. Nachdem im 12. Jahr n.d.E der Fluch gebrochen wurde ist noch nicht bekannt wie sich die Lebenserwartung der Edalphi entwickeln wird. Allerdings deuten Berichte darauf hin, dass die Edalphi ein dreistelliges Alter erreichen könnten.
Geschichte der Edalphi
Nach meinen Quellen wurden sowohl Edalphi als auch Eliondar von einem Mitglied der Ca’Jar, eines alten Volkes der Magie, getrennt geschaffen. Aphraîm erschuf diese beiden Völker ohne dass diese beiden voneinander wussten. Im Zuge der Frühgeschichte spalteten sich die Edalphi in 5 Stämme, die untereinander Kriege führten, dieser als "Sternenkrieg" bekannte Konflikt war eine Phase größter Zerstörungskraft die innerhalb der frühen Edalphigesellschaft gegeneinander eingeetzt wurde. Die Eliondar sahen dies als Zeitpunkt sich den Edalphi zu offenbaren und dies stellt nicht nur den Zeitpunkt dar an dem die Symbiose der beiden Völker begann, sondern markiert als „Tag der ewigen Eintracht“ auch den Friedenschluss und Schwur der Edalphi nicht die Hand gegen einen der Ihren zu erheben. Im Zuge dessen wurde der „Tempel der ewigen Eintracht“ erbaut und der Sohn Aphraîms, Timson, zeigte sich und wurde dessen Hüter, auch nach seinem Tod. Timson selbst war ein Mann von ungewöhnlicher geistiger Verfassung, die sich nach Begegnung mit seinem Geist nur als absonderlich beschreiben lässt. Nichtsdestotrotz war es ihm bestimmt dem Volke der Edalphi in Zeit größter Not ein Geschenk zu machen. Dieses zeigte sich im 11. Jahr n.d.E. als Elementar der Magie, das ein Jahr später erneut zu den Siedlern gebracht wurde um zu lernen und seine Aufgabe zu erfüllen den Edalphi zu helfen.
In der Zeit vor dem Pakt der Neun verbündeten sich die Edalphi kurzzeitig mit den Urzweiflern und der Tempel wurde von den Ouai abgetragen um seine Bestandteile sicher zu bewahren. Zudem verstießen die Edalphi ihr Schwestervolk der Eliondar, da sie sich zu sehr abhängig von Ihnen fühlten.. Noch vor der Unterzeichnung des Paktes kehrte das Volk jedoch den Urzweiflern den Rücken. Der als "Fluch der Ratio" bekannte Fluch der Edalphi wurde von unbekannten Anhängern der Urzweifler auf die Hohe Nyame Mariên de vo Canar und die Edalphi ausgesprochen, als Strafe für das Volk und um die Gegner der Urzweifler zu schwächen. Da sich Mariên allerdings in Siegelstatt aufhielt gab es ungewollte Konsequenzen, die sich auf die ganze Familie de vo Canar auswirkte.
Seitdem hat die Gesellschaft der Edalphi viel Wissen verloren und sich an ihren Zustand bemerkenswert angepasst
Der Fluch der Urzweifler
Auf dem Feldzug im 12. Jahr n.d.E. wurde der Fluch der Urzweifler gebrochen und belastet das Volk der Edalphi nicht mehr. Die folgenden Informationen sind dennoch der Vollständigkeit halber enthalten: Wie sich auf dem Heerzug im 11. Jahr n.d.E. herausstellte verbindet der Fluch das Volk der Edalphi mit 5 Personen. Esthaer de vo Canar, ihre Kinder Mariên de vo Canar, Philip Strongbow und Elisabeth Strongbow sowie ihren Enkel, das Goldene Kind. Diese 5 bilden die leibliche Familie der letzten Hohen Nyame und ihnen wurde die Lebensenergie der Edalphi zugeführt und sorgte somit für ihre Unsterblichkeit. Die derzeit gängige Theorie geht davon aus, dass der Fluch aus den Reihen der Urzweifler auf Mariên de vo Canar mit ihrer Krone als Fokus gesprochen wurde. Dies geschah zu Zeiten des letzten Feldzuges gegen die Urzweifler um die Edalphi zu strafen und Mariên zu schwächen. Da Letztere sich aber in Siegelstatt aufhielt wurde der Fluch abgelenkt, so dass ihre gesamte Blutlinie betroffen war.
Gesellschaftliche Struktur
Das Volk der Edalphi ist in 7 Kasten bzw. Berufsgruppen aufgeteilt. Es gibt zwischen den Kasten keine Hierarchie, jeder Edalphi gilt in seinem Spezialgebiet als verantwortlich. Die Kastennamen werden mit dem Suffix „’Car“ benannt (z.B. Haran’Car). Die heutigen Kasten sind: Haran- (Verwalterkaste), Dia- (Dienstleistung), Tan- (Handwerker), Salph- (Bauern), Ka- (Magier) und Had- (Krieger). Wobei die Kriegerkaste noch sehr jung ist. Zudem wurde nach Wiedererrichten des "Tempels der ewigen Eintracht" eine Priesterkaste gebildet, die sich um den religiösen Dienst an den Elementen und Magica widmet, die Ra'Car. An der Spitze jeder einzelnen Kaste steht ein fünfköpfiger Rat. Der jeweilige Name wird mit dem Präfix „Lo“ gebildet (z.B. Loharan)
Es gilt bei den Edalphi als höchst unüblich und beleidigend sich in das Spezialgebiet eines Anderen einzumischen, wenn es nicht auch das eigene ist. So würde eine Ritualwache niemals dem Magier sagen wie er das Ritual zu führen hat, während der Magier der Wache niemals sagen würde wie sie ihn zu schützen hat. Daraus folgt eine egalitäre Gesellschaft in der jeder in seinem Gebiet der Federführende ist und sich für andere Arbeiten auf die jeweiligen Berufe verlässt. Koordiniert wird die Distribution von Waren und Dienstleistungen durch die Haran’Car. Diese bildet das Bindeglied zwischen den einzelnen Kasten und bestimmt über Güterverteilung sowie Fragen welche Berufe in welcher Zahl neu ausgebildet werden müssen. (Was aufgrund der geringen Zeit die dies im Vergleich zu einem Menschen benötigt sehr gut funktioniert um schnell auf sich ändernde Situationen anzupassen). Die Gerichtsbarkeit liegt bei den Räten, wobei der Hochrat bzw. der Loharan eine Sonderstellung einnimmt, da er Entscheidungen trifft die für das ganze Volk der Edalphi von Bedeutung sind. So setzt der Loharan die Botschafter der Edalphi zu den Siedlern ein. Diese sind zurzeit:
Politisch/Militärische Diplomatie/Strategie: Ti’on
Kultureller Austausch und Schlichtung: Ti’nur
Wissensaustausch und magische Angelegenheiten: Ti’déin
Es gilt zu bedenken, dass es sich hierbei nicht um Ämter im Siedlersinne handelt sondern um Berufe und Aufgaben, die nicht mehr oder weniger Bedeutung für die Gesellschaft der Edalphi haben als jegliche andere Berufe. Inwiefern sich die gesellschaftliche Struktur und die allgemeine Flexibilität der Edalphigesellschaft mit steigender Lebenserwartung und Lerndauer ändert bleibt abzusehen.
Kultur und Verhaltensweisen
Die Edalphi kann man wohl am besten als „höflich, aber direkt“ charakterisieren. Es werden kurze und prägnante Anweisungen erteilt und höfliches Geplänkel ist ihnen fremd. Die im Vergleich umgänglichen Edalphi auf den Heerzügen sind entsprechend auf den Kontakt mit den Siedlern vorbereitet und so lässt sich erahnen, wie kurz angebunden aber effizient der normale Edalphi arbeitet und redet.
Bei den Edalphi wird auch klar unterschieden zwischen „reden“ und „sprechen“. Wenn man in Ausübung seiner Tätigkeit Informationen übermittelt, dann ist das „sprechen“. Da fasst man sich so kurz und direkt wie möglich, um die Effektivität zu maximieren. „Geredet“ wird mit Bekannten und Freunden über allgemeine und private Angelegenheiten. Und das macht man nur, wenn Zeit ist und/oder die „geschäftlichen“ Dinge bereits geklärt sind.
Kommt es in professionellen Dingen zu Meinungsunterschieden so wird darüber diskutiert bis eine Einigung gefunden wurde. Hierbei nimmt sich jede Partei Zeit seine Argumente zu überlegen und darzulegen bzw. auf die Argumente des Gegenüber zu antworten. Es gilt als sehr unhöflich den jeweils Anderen zu unterbrechen oder zu schnell zu antworten.
Den Edalphi ist das Prinzip der Übertreibung, sowie Redewendungen und, im Ideal, Lügen unbekannte Konzepte. Ein Edalphi sagt im Normalfall das was er meint, wie er es meint. „Wahrheiten müssen gesagt werden“ trifft ebenfalls zu, so dass auch Auslassungen oder höfliches Verschweigen von Tatsachen selten vorkommen. Da sie allerdings lernfähig sind wie kein anderes Volk erkennen sie auch schnell wenn jemand desöfteren die Unwahrheit sagt und werden demjenigen bald nicht so schnell wieder jedes Wort glauben.
Wirtschaftssystem
Es besteht eine Planwirtschaft. Die Kaste der Verwalter ermittelt, welche Güter und Dienstleistungen benötigt und erwünscht werden und teilen in Zusammenarbeit mit den Vertretern der anderen Kasten die Ressourcen dafür ein.
Wer einen Schlafplatz braucht geht zum zuständigen Verwalter und dieser teilt einen Platz zu, der den Bedürfnissen entspricht.
In den Dörfern wie auch in Städten gibt es Großküchen, an denen an Jeden Nahrung ausgeteilt wird. Nur sehr wenige Edalphihaushalte besitzen eigene Küchen. Da es keine Währung untereinander gibt, existieren auch keine Läden oder Verkäufer. Wer Kleidung oder irgendeinen Alltagsgegendstand benötigt, der geht in ein Lagerhaus und bedient sich. Buchführer verwalten die Lager, protokollieren den Verbrauch und sorgen für Nachschub. Reichtum und Armut sind praktisch unbekannt. Der Privatbesitz eines Edalphi beschränkt sich auf Kleidung, Schmuck, Erinnerungsstücke und berufsspezifische Werkzeuge. Und selbst die werden meist klaglos an jemand anders abgetreten, wenn der sie grade dringender braucht. Die von vielen Siedlern als Ausdruck von Reichtum um Luxus angesehene Vielfältigkeit an Schmuck und schöner Kleidung bei jedem Edalphi egal welchen Berufes geht aus einem Prinzip hervor, dass sich in der Gesellschaft der Edalphi wieder findet: Schönheit macht glücklich und ein glücklicher Edalphi ist produktiver und kann mehr beitragen.
Edalphi und Eliondar
Seit wenigen Jahren gibt es vermehrt wieder Berichte von Eliondar, die wieder gefunden werden und eine Symbiose mit einem Edalphi eingehen. Prominentestes Beispiel in der heutigen Zeit war Alusei, der ehemalige und erste Ti’on der Edalphi. Die Hüterin des goldenen Wagens, Gaheris, ist ebenfalls ein Beispiel. Einen Edalphi, der einen Bund mit einem Eliondar eingegangen ist, erkennt man in zwei parallel verlaufenden schwarzen Linien die von der Oberlippe bis hinunter zum Kinn verlaufen.
Die Symbiose mit einem Eliondar in früheren Zeiten führte zu einer Stärkung beider Seelen und somit zum Einen zu einer Stärkung des Edalphi und zum Anderen für den normalerweise körperlosen Eliondar, der weiterhin eine eigenständige Entität bildet, zum Besitz eines Körpers. Welche Effekte dies genau hatte lässt sich schwer rekonstruieren. In der heutigen Zeit ist eines der hervorstechensten Merkmale, dass die Symbiose den Fluch der Urzweifler zumindest abschwächte oder sogar neutralisierte. Zudem scheint es körperliche und magische Fähigkeiten des Edalphi zu verstärken, allerdings sind meine Nachforschungen in diesem Gebiet noch begrenzt.
Ich konnte in diesem Text nur auf eine begrenzte Zahl von Themen eingehen, denke allerdings einen umfassenden Überblick über die Gesellschaft der Edalphi gegeben zu haben. Natürlich ist der geneigte Leser gerne dazu aufgefordert den Kontakt zu suchen um weitere Details zu erfahren oder Nachfragen zu klären.
Menotos Ranmuil
Priester der goldenen Herrin Magica
Paolos Trutz - Hauptstadt des nördlichen Siegels