Die Kultur des Zweifels

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Kelriothar
Urheber:innen:Simon Schwarz, Michael Rapp
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:2013
Die Kasten

Die Ratio-Kultur kennt zwei grundlegende Wesenheiten. Jene, die in ihrer Zahl gering sind, die aber die Herr:innen und Lenker:innen der Welt sind. Es sind biologische Wesen wie die Urzweifler:innen (und Herolde), die Rikan und einige wenige andere hohe Diener:innen. Diese haben mittlerweile Tricks um ihre eigene Leben stark zu verlängern oder eine gewisse Form der Unsterblichkeit zu erlangen, aber sie sind immer noch lebendige Wesen mit einer Seele.

Die anderen Geschöpfe sind die breite Masse. Manche zwar mit einem eigenen Bewusstsein und einer eigenen Persönlichkeit, doch sind sie letztlich nur transformierte Energie (in der Spiegelwelt "Sekhem" genannt). Geschöpfe, die erschaffen worden sind, um einen Zweck zu erfüllen. Sie mögen die Ratio teilweise verstehen, doch die wahre Erleuchtung wird ihnen immer verwehrt bleiben.

Dies teilt die Kultur in sechs große Kasten, welche wiederum verschiedene Abstufungen haben. Mehr dazu in den Anhängen.

Religion

Jede Art von Glaube an Gottheiten war etwas, das den Urzweifler:innen grundsätzlich widerstrebte. Und mit dem Konflikt gegen die Eisernen (insb. Orphaliots Anhängern) sowie den Pakt der Neun und ein paar Jahrtausenden des Eingekerkertseins wurde aus diesem Widerstreben purer Hass. Heute betrachten die Urzweifler:innen (bzw. ihre Herolde) Glauben als etwas, dass "einfachere" Wesen scheinbar nötig haben, um zu existieren.

Sie dulden daher die fatalistischen und vernichtungsprophetischen Kulte, auch wenn die Herolde häufig deren pessimistisches Weltbild nicht gutheißen. Zugleich erlauben sie aber in keiner Weise eine Anbetung ihrer Herolde (oder eigenen Personen). Sie erwarten nur Respekt (durch Angst) und Gehorsam. Auch alle anderen (monotheistischen) Anbetungsformen werden von ihnen verfolgt.

Glaube ist damit nichts "offizielles", sondern etwas sehr persönliches innerhalb der Ratio-Völker.

Geringere Übel

Als Geringere Übel bezeichnet man Verfemte Schöpfungen, die nicht zu den "Großen Vier" gehören (also zu UF, SE, Leere & Pestilenz).

Die Herr:innen der Spiegel waren von zentraler Bedeutung bei der Geburt dieser Welt und prägten sie auf zahlreiche Arten (siehe oben). Die Lehren der Kurator:innen sind ebenfalls von zentraler Bedeutung und quasi das kleine Einmaleins eines jeden Rikans. Ihre Konzepte zur Verwaltung und Organisation von Energien (und Ressourcen) spiegelt sich in allen Aspekten der Verwaltung in allen Ratio-Völkern wieder.

Eine weitere Einbindung der Geringeren Übel ist für die Spiegelwelt nicht vorgesehen.

Kontrolle und Organisation

Nach den Lehren der Urzweifler:innen (welche durch die Rikan gelehrt und verbreitet werden) ist die Ratio nicht ein gleichwertiges Verfemtes Element, sie ist die Quelle. Ratio hat kein Ziel, kein Motiv. Sie existiert zum Selbstzweck der Erkenntnis. Dabei ist sie geprägt von experimenteller Logik und Vernunft. Alle Dinge, die existieren, haben ihren Sinn und ihre Aufgabe. Es herrscht eine sich ständig verändernde Ordnung. Es gibt feste Metastrukturen, welche die Kultur zusammen hält.

Die Lehren der Urzweifler:innen und Anweisungen der Herolde erscheinen oft willkürlich, doch ermöglichen sie eine möglichst freie Entfaltung, soweit dies in den gegebenen Zwängen (Ressourcenknappheit, Abgeschiedenheit, Determination) möglich ist. Jeder hat seinen Platz und niemand sollte dies in Frage stellen.

Die meisten Geschöpfe in der Kultur haben ein eigenes Bewusstsein. Sie entscheiden selbst über ihr Handeln, auch wenn sie in ihren Denkstrukturen teilweise eingeschränkt sind, was insb. auf lebenslange Indoktrination zurück zu führen ist. Grundlage dieser Struktur ist das Kastensystem, welches dem Streben nach Weiterentwicklung eine strenge Ordnung voran setzt. Damit vereint sie im Grunde zahlreiche Ideale und Motive des Schwarzen Eises, des Untoten Fleisches und der Kurator:innen.

Die Völker der Ratio unterteilen sich in verschiedene „Lebensformen“ in unterschiedlichen Kasten, Dynastien und Einheiten. Jede mit anderen Aufgaben betreut und dennoch können sie nur gemeinsam als Kultur funktionieren.