Berührte

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Michael Rapp , Simon Schwart
Mitwirkende:weitere Autor:innen
Jahr:2009

Charakterklasse der Pestilenz 2.0

Die wohl größte und stärkste Macht in der Öligen Pestilenz, stellen die Berührten da. Mit einfachen und wenigen Worten ausgedrückt, sind die Berührten das allgemeine Volk der Pestilenz. Erkrankte, die einen Pakt mit der Öligen Pestilenz eingegangen sind und nun sowohl den Preis dafür bezahlen aber auch ihren Nutzen daraus ziehen.

INFIZIERUNG

Niemand ist vor der Öligen Pestilenz sicher. Weder der wohlhabende Händler, der hart arbeitende Bauer, der arme Bettler, der fromme Mönch, der einfache Soldat, der große General, selbst der reiche Adelige nicht. Egal ob Mensch, Elb, Ork oder Exot, man kann sie alle in den Reihen der Berührten finden. Wer einmal von der Öligen Pestilenz infiziert wurde, der wird zumindest kurzfristig zu einem ihrer Diener - wenn auch unwissentlich.

In den meisten Fällen reicht es der Öligen Pestilenz, wenn die Infizierte eine Zeit lang Träger und Wirte ihrer Krankheiten sind, um sich weiter zu verbreiten.

Fressen und Vermehren.

Doch bei manchen der Infizierten passiert es, dass es zu einem direkten Kontakt mit der Öligen Pestilenz im Fieberwahn kommt. Niemand kann sagen, was die Gründe für einen solchen Kontakt sind, denn die Anhänger der Pestilenz reden nur selten darüber, aber die meisten von ihnen gehen dabei den Pakt ein.

DER ERSTE SCHRITT IN EINE NEUE WELT

Wenn ein Infizierter mit der Öligen Pestilenz einen Pakt eingeht beginnt sein langsamer Verfall aus dem es kein Entkommen gibt. In den meisten Fällen ist der neue Berührte noch in der Umgebung seines alten Lebens, umgeben von all seinen Mitmenschen. Obwohl sich der Berührte des Paktes bewusst ist, fällt es den meisten dennoch schwer ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie versuchen sich unauffällig zu verhalten und den Pakt vor ihren Mitmenschen zu verstecken. Ihre Körper werden zu Brutstätten der Öligen Pestilenz aus denen sich die SEUCHE weiter ausbreitet. Doch schon nach kurzer Zeit wird der Berührte von einem inneren Drang des Umherziehens erfasst und er verlässt sein altes Umfeld.

Der Berührte zieht oftmals wie ein Vagabund durch das Land. Lebt als Dieb und versteckt sich vor anderen, denn die Zeichen der Pestilenz sind selten lange zu verbergen. Früher oder später stößt er dabei auf andere Berührte, denn die Pestilenz führt sie immer wieder zusammen, ohne dass sich diese dessen bewusst sind. Dadurch werden mit der Zeit immer mehr Sippen und Stämme der Öligen Pestilenz gebildet.

DAS LEBEN DER BERÜHRTEN

In einem Land voller Feinde ist das nomadische Leben der Berührten nicht leicht und voller Gefahren. Sie leben vor allem als Jäger und Sammler, scheuen aber auch nicht vor Überfällen auf die Siedler und Elementarvölker zurück.

Die Gelehrten sehen den nomadischen Lebensstil der Pestilenz darin begründet, dass es so schwieriger ist diese anzugreifen und es ihnen gleichzeitig ermöglicht die Seuche weiter im Land auszubreiten. In dieser Überlegung mag zwar viel Wahrheit stecken, aber es ist grundlegend falsch, wenn man davon ausgeht , dass logisches Denken dem Lebensstil der Pestilenz zugrunde liegt. Es ist der innere Trieb des Fressens und Vermehrens, welcher das Volk der Öligen Pestilenz antreibt. Durch ihren Lebensstil sind die Berührten dazu gezwungen in einer relativ „primitiven“ Kultur zu leben.

Doch sollte man „primitiv“ nicht mit Dumm gleichsetzen. Die Stämme beschränken sich in ihrem Leben nur auf das notwendigste, aber dies haben sie perfektioniert. Ihre Lager können sehr schnell auf- und abgebaut werden und ihre Lasttiere, die ebenso wie sie von der Pestilenz gezeichnet und beschenkt sind, sind ebenso hart und ausdauernd wie ihre Herren. Das „Volk“ der Pestilenz ist weit aus stärker, ausdauernder und widerstandsfähiger als viele andere. Wo Kälte und Hitze die Siedler in die Knie zwingen, halten die Pestilenzanhänger durch. Obwohl sie Durst und Hunger verspüren können, haben sie Dank der Geschenke der Pestilenz die Möglichkeit Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, welche für andere bereits ungenießbar sind. Ihnen ist es ebenfalls notfalls sogar möglich eine gewisse Zeit ohne Nahrung auszukommen. Nicht selten haben die Stämme ihre Verfolger abgeschüttelt, nur weil sie einen längeren Atem hatten und Tag und Nacht durch das Land gelaufen sind.

Da die Berührten kaum über große Rohstoffquellen verfügen, noch die Zeit haben große kulturelle Errungenschaften hervorzubringen, sind die meisten ihrer Alltagsgegenstände von schlichter und einfacher Natur. Sie sind aus den einfachsten Materialien erschaffen, leicht zu transportieren und wenn nötig relativ schnell und einfach auf- und abzubauen. Und das was sie selbst nicht herstellen können, holen sie sich von anderswo.

Manchmal betreiben die Stämme einen einfachen Handel untereinander und mit dem Untoten Fleisch, häufiger neigen sie jedoch zu Raubzügen bei ihren Feinden. Dabei sind sie weniger auf Gold und Silber aus, sondern viel mehr auf praktischere Dinge wie Kleidung, Werkzeuge, Waffen, Rüstungen, Tiere und Nahrungsmittel.

Es wäre allerdings ein Fehler zu glauben, dass die Stämme der Öligen Pestilenz sich ständig auf dem Kriegszug befinden. Viel eher ziehen sie immer wieder zu neuen Weidegründen und bleiben dort eine Zeit lang, um ein recht einfaches und normales Leben zu führen, bevor sie weiterziehen. Es würde wohl viele Anhänger der Elemente überraschen, wenn sie wüssten, dass das Leben in der Öligen Pestilenz, sich nicht all zu sehr von ihrem unterscheidet.

Letztlich kann man sagen, dass die Berührten in ihrem Leben, Bedürfnissen und Wünschen nicht viel anders sind als die Siedler und Elementarvölker, nur dass sie sich an Stelle der Elemente einem verfemten Element verschrieben haben. Sie haben ihre eigene Weltanschauung und Moral. Aus ihrer Sicht wurde ihnen der Krieg aufgezwungen und sie kämpfen deswegen für ihre (scheinbare) Freiheit, weil sie davon überzeugt sind, dass am Ende ganz Mythodea von der Öligen Pestilenz verschlungen werden muss, um eine friedliche neue Welt zu erschaffen.


Die Sichtweisen der Berührten auf Mitraspera

Viele stellen sich wohl die Frage, wie die Berührten die Ölige Pestilenz mit offenen Armen willkommen heißen und halten sie einfach nur für wahnsinnig. Aus der Sicht der Siedler mag dies sogar stimmen, doch auch wenn der Verstand der Berührten durch den Einfluss der Öligen Pestilenz verändert wurde, haben diese ein recht klares Bild von Mitraspera.

Die Berührten erkennen die Schöpfungsgeschichte der Elemente durchaus an, denn sie war der Anfang aus dem die Ölige Pestilenz, zusammen mit den anderen Verfemten, hervorgegangen ist. Doch ist die Zweite Schöpfung eine Weiterentwicklung, denn die Fehler, welche die Erste Schöpfung hatte, wurden in der Zweiten Schöpfung entfernt.

Die Ölige Pestilenz ist verbessertes Leben. Dabei sind Krankheiten und Mutationen, welche sie mit sich bringt nicht dieses neue, verbesserte Leben, sondern lediglich das Werkzeug, um die bestehende Schöpfung in das neue, verbesserte Leben zu verwandeln.

Auf eine verdrehte Art und Weise sind die Berührten mit dem Land stark verbunden, denn obwohl sie für die Elemente nur Hass und Verachtung verspüren leben sie in der Wildnis mit ihnen auf eine viel intensivere Art und Weise als sonst jemand auf Mythodea. Von dem „weichen“ Leben der Siedler und Elementarvölkern in ihren festen Siedlungen halten die Berührten recht wenig. Diese Art des Lebens würde letztlich nur dazu führen, dass man vergessen würde, wie sich das wahre Leben anfühlt und es würde zu Neid und dadurch letztlich zu Hass und Krieg führen. Das wahre Leben kann man nur verspüren, wenn man tagtäglich darum kämpfen muss.

Auf ihren Wanderungen vergiften die Berührten Land, Tier und Mensch, doch aus ihrer Sicht ist es nichts schlimmes. Für sie ist es kein verseuchen, für sie ist es ein Umgestalten, auch wenn andere es nicht erkennen wollen.

Die Berührten glauben daran, dass erst wenn alles Lebendige von der Öligen Pestilenz infiziert wurde die große Wandlung in ein neues und besseres Leben beginnen kann. Die Tatsache, dass sie anscheinend nicht von den negativen Auswirkungen von Krankheiten und Mutationen betroffen sind, sondern aus diesen noch Kraft ziehen, untermauert ihre Ansicht für sie nur noch. Für die Berührten ist die Ölige Pestilenz eine nicht zu begreifende Schöpfungskraft. Sie sehen sie nicht als eine Macht an, die sie versklavt und auf ein direktes Ziel hinarbeitet. Für sie ist die Ölige Pestilenz schlicht und einfach das Leben und sie sehen es als ihre Aufgabe an dieses Leben zu beschützen und zu verbreiten.

Es ist für sie etwas wunderbares. Die Elemente hingegen sind für sie verdorben und unvollkommen. Sie haben ihren Zweck erfüllt und den Boden bereitet für das Leben, welches die Ölige Pestilenz bringen wird. Für die Berührten sind die Elemente gleichzusetzen mit Tod und Sklaverei. So ist der Krieg gegen die Elemente und Siedler für sie eine Art Freiheitskampf.

Die anderen Verfemten hingegen sind für die Berührten Verbündete. Man hat mit ihnen viel mehr gemeinsam als mit der Ersten Schöpfung. Am Ende werden aber auch sie dem neuen Leben der Öligen Pestilenz weichen müssen, denn sie sind nur Werkzeuge um die neue Welt erschaffen zu können.

Was denken die Berührten über sich selbst?

„Ihr, die ihr den Elementen so blind und treu ergeben seid, dass ihr nicht einmal merkt wie sich die Kette ihrer Sklaverei euch um den Hals legt, haltet uns für Monster, für schlechte Menschen mit bösem Charakter - doch das sind wir nicht. Wir sind wie ihr.

Wir waren einst wie ihr. Viele meines Stammes wollten ein neues Leben in diesem Land anfangen, doch dann kamen wir alle früher oder später mit der Pestilenz in Kontakt. Eure ach so großen Elemente konnten uns nicht helfen und auch wenn ich damals verzweifelt war, bin ich nun froh. Denn nur so konnte ich die Größe und die Herrlichkeit der Öligen Pestilenz erkennen.

Und nun stehe ich hier, stärker und zäher als je zuvor. Ich führe meinen Stamm durch die Wildnis und wir leben mit diesen Land mehr im Einklang als ihr das tut. Ihr verkriecht euch in euren Siedlungen, versucht ein angenehmes Leben zu führen, giert nach Macht und Einfluss und. Beutet das Land aus. Und das alles unter dem Deckmantel des Segens der Elemente. Ihr hasst und jagt uns, ohne uns zu verstehen. Nein, wir sind nicht die Aggressoren, ihr seid es. Doch das macht nichts, denn wir sind stärker als ihr. Dies ist unser Land und wir werden es uns Stück für Stück zurückholen.

Jeder von euch, der sich der Herrlichkeit der Öligen Pestilenz ergibt und sie mit offenen Armen empfängt, den werden wir in unseren Reihen aufnehmen. Wir werden ihm Schutz bieten, Stärk, eine Familie, denn wir sind frei und ihr, ihre seid es nicht. Und am Ende wird die Ölige Pestilenz diese Welt verschlungen haben und wir werden als einzige in ihr leben. Und endlich den Frieden erleben, den ihr uns verwehrt!“

- Orkthus, Stammesführer und alter Berührter der Öligen Pestilenz

Was denken Berührte über die Traumwandlerinnen?

„Diese Hexen sind schwierig zu handhaben. In den Träumen haben sie große Macht und sie erzählen schöne Dinge. Doch manchmal glaube ich, dass sie einfach nur verrückt sind. Ich war auch schon in der Traumwelt und es ist eine schöne Welt, man fühlt sich dort so geborgen und sicher. Doch irgendwelche Stimmen habe ich dort noch nie gehört. Die meisten von diesen Hexen benehmen sich uns gegenüber recht freundlich, manchmal aber auch etwas arrogant und mütterlich. Sie reden dann immer davon, dass sie den Willen der Pestilenz kennen und wir auf ihre Worte hören sollen. Am besten spielt man dann mit, dann sind sie glücklich und regen sich nicht auf. Kurze Zeit später fressen sie sowieso wieder ihre Substanzen, die sie von den Biothaumaturgen bekommen und dann kann man sie völlig vergessen. Dann sind sie wieder völlig weggetreten und du hast deine Ruhe.

Ich sag dir, mein Kind, lass sie ruhig denken, dass sie was besseres sind. Dann hast du weniger Probleme. Aber versprich mir das niemals zu glauben, niemals. Ohne uns wären die doch völlig verloren. Die sind meistens so was von geistig abwesend, dass sie nicht mal mitbekommen, wenn ein Pfeil sie durchbohren würde. Und ihre ach so kostbaren Pflanzen würden ohne uns auch nicht blühen. Und dann wäre für sie Schluss mit träumen und sie benehmen sich dann wie kleine Kinder. Glaub mir, sie sind von uns abhängiger als wir von ihnen, auch wenn sie es gerne anders darstellen. Lass sie in dem Glauben.“

- Sirella Nuym, erfahrene Berührte

Was denken Berührte über die Biothaumaturgen?

„Diese Hexenmeister sind krank und machen mir mehr Angst als die Traumwandlerinnen. Die sind meistens geistig völlig weggetreten, aber die Biothaumaturgen sind es nicht. Und sie beschäftigen sich mit Dingen, die ich nicht wirklich verstehe. Oh ja, pass bloß auf, dass du ihnen nicht in die Quere kommst. Ich habe gesehen, wie sie mit der Öligen Pestilenz Dinge vollbracht haben, die hätte ich nicht für möglich gehalten.

Zum Glück sind sie meistens mit ihren Forschungen beschäftigt, wie sie es nennen. Den größten Teil ihrer Zeit kümmern sie sich nicht um uns, es sei denn sie brauchen uns für ihre Experimente, oder einer von uns ist verletzt. Das kann zwar beides unangenehm und schmerzhaft sein, aber oftmals biste danach besser als zuvor dran. Lass sie am besten in Ruhe, wenn sie nichts von dir wollen. Und spiel vor allen nicht an ihren Geräten rum! Das mögen die gar nicht und wer weiß, ob du nicht doch einmal ihre Hilfe brauchst. Aber denk nun bloß nicht, dass sie was besseres sind als wir. Ganz und gar nicht. Sie reden zwar manchmal recht wichtig und sehr häufig total unverständliches Zeug daher, aber wenn man sie allein in der Wildnis lässt, dann wissen sie auch nicht weiter. Letztlich sind wir es, die den Stamm beschützen und ernähren und das wissen sie auch.“

- Albert Breitfuss, alter Berührter