Kreislauf des Lebens in der Kelriothar

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Michael Rapp, Simon Schwart
Mitwirkende:
Jahr:2009

Die Kelriothar kann kein Leben aus eigener Kraft hervorbringen. Eine natürliche Geburt eines Lebewesens gibt es nicht. Die Gesellschaft des Zweifels kontrolliert und steuert den Kreislauf des Lebens je nach Bedarf.

Die Körper

Die Körper der Bewohner der Kelriothar, werden in Brutstätten und Körperfarmen speziell herangezüchtet. Dabei greift man auf die ursprüngliche Idee zurück, welche auch der Öligen Pestilenz zugrunde liegt. Anders als die Erschaffer der Öligen Pestilenz, verstand die Gesellschaft des Zweifels aber die Idee der Großen des Zweifels, so dass sie über einen Organismus verfügen, welcher äußerst widerstands-, anpassungs- und regenerationsfähig ist. Die Körper der Ratio-Kultur sind stärker, besser und auf das harte Überleben in der Kelriothar angepasst.

Die meisten Körper werden dabei in Massenproduktionen hergestellt. Zu diesem Zeitpunkt verfügen sie aber noch nicht über eine Seele. Sie sind schlicht ein lebendiger Organismus ohne ein eigenes Bewusstsein. Doch jeder Körper verfügt über einen Eintrittspunkt für die Seele, dem sogenannten Schöpfungsmal. Bei den Kan und Rikan ist es der Schmuckstein auf der Stirn, bei den Edalphi der Kelriothar (die goldenen Pöbbel) und bei den Ouai ihre Gesichtstätowierung. Über das Schöpfungsmal wird bei einer Wiedergeburt, sei es in einer Brutstätte oder im Feld, die Seele in den Körper transferiert. Dies geschieht entweder über Apparaturen (in den Brutstätten) oder über die Shi'dai (im Feld oder abseits der Einrichtungen der Batodd-Dynastie).

Die Seelen

In der Kelriothar unterscheidet man bei der Wiedergeburt drei Arten von Seelen. Die wiedergeborenen und die Erhobenen und die neu geschmiedeten.

Die meisten tragen eine wiedergeborene Seele. Dies sind Seelen, welche bereits in einem Körper waren und gestorben sind. Über das Batodd-Netzwerk gingen diese Seelen in die künstliche Urseele ein und „warten“ dort praktisch, bis sie in einem neuen Körper wiedergeboren werden. Diese Seelen können während des Ma'at (siehe unten) durchaus Schaden erleiden. Dennoch ist bei einer Wiedergeburt genug von ihrer Substanz übrig um die ursprüngliche Persönlichkeit ihres Wesens erneut zu beleben.

Ein geringerer Teil der Bevölkerung zählen zu den Erhobenen. Sei es aus Strafe oder Notwendigkeit heraus. Dabei wurden diese Seelen mit der Kraft des künstlichen Nechatons wiedererhoben. Sie sind untote Angehörige der Gesellschaft des Zweifels. Zwar gibt es immer wieder Geschichten darüber, dass eine untote Seele durch eine normale Wiedergeburt in das Leben zurückkommen kann, doch soll dies nicht nur ein sehr gefährlicher Vorgang sein, sondern auch enorm viele Ressourcen verbrauchen. Die Erhebung durch den künstlichen Nechaton ist für die Gesellschaft des Zweifels mit einer Verdammung gleich zusetzen.

Die Shi'dai wissen um die Existenz und die Natur des künstlichen Nechatons, doch haben sie eine nicht zu erklärende Abneigung diesem gegenüber. Sie können nicht ohne weiteres auf diesen zugreifen und sie betrachten jene in ihren Reihen die sich intensiver mit dem künstlichen Nechaton beschäftigen mit Misstrauen. Auch wenn es sich dabei um kein verbotenes Wissen handelt, und ein kleiner Teil der Batodd-Dynastie sich mit dem künstlichen Nechaton beschäftigt, betrachten die Shi'dai diesen von sich aus als ein Tabu.

Die letzte Kategorie von Seelen sind zahlenmäßig die geringsten Seelen, die neu geschmiedeten. Es gibt viele Bruchstücke von Seelen, welche in das Batodd�Netzwerk eingehen. Manchmal gelingt es der Dynastie des Batodds, die ursprünglichen Seelen dieser Fragmente ausfindig zu machen und zusammenzuführen, doch meistens gelingt dies nicht. Allerdings sind diese Fragmente für die Gesellschaft des Zweifels nicht völlig wertlos. In den Seelenschmieden der Batodd-Dynastie werden diese Bruchstücke zu völlig neuen Seelen zusammengeschmiedet. Dies ist ein sehr langwieriger, komplizierter und auch ressourcenintensiver Prozess, der es der Gesellschaft des Zweifels allerdings ermöglicht, immer einen gewissen Zustrom an „frischen“ Seelen in den Kreislauf einzuspeisen.

Solche neu geschmiedeten Seelen, sind bei der ersten Einpflanzung in einen Körper praktisch unbeschrieben ohne Erinnerungen oder dergleichen. Sie sind wie Kinder, welche alles auf einen recht natürlichen Weg erlernen müssen. Eine neu geschmiedete Seele bleibt dies bis zu ihrem Tod und der darauf folgenden normalen Wiedergeburt. Ab diesem Zeitpunkt zählt sie als eine völlig normal wiedergeborene Seele.

Ma'at

Als Ma'at bezeichnet man den Zustand in dem sich eine Seele, das Batodd, zwischen Tod und Wiedergeburt befindet. Es ist der Zeitraum in der, so der gängige Glauben in der Kelriothar, man Erleuchtung erfährt ... oder diese verliert. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte und Geschichten, dass man auch im realen Leben diese erfahren kann, doch scheint es im Zustand des Ma'at am einfachsten zu sein.

Das Ma'at ist dabei etwas nicht Greifbares. Etwas das für die Gesellschaft des Zweifels viele Geheimnisse und Rätsel birgt. Jeder strebt nach Erleuchtung und das Ma'at scheint der gängiste Weg dafür zu sein. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zustand, den kaum jemand wirklich begreift und über den man keine wirkliche Kontrolle hat. Viele fürchten das Sie im Ma'at zuviel Wissen und Erkenntnisse verlieren und somit das Ma'at nicht meistern.

Die Bewohner der Kelriothar sehen den Weg zur Erleuchtung so, dass sie zu Lebzeiten viel Wissen, Weisheit und Erkenntnis ansammeln müssen. Sie bereiten ihren Geist und ihre Seele zu Lebzeiten auf den Moment des Ma'at vor. Sobald man in dieses übergeht, wird es sich offenbaren, ob diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sind oder man versagt.

Obwohl nicht mal wirklich bewiesen wurde, das es diesen Zustand wirklich gibt, hat er sich die Vorstellung des Ma'at bereits zu stark in das Bewusstsein der Gesellschaft des Zweifels festgesetzt, als das man es noch unterdrücken könnte. Obwohl die Gesellschaft des Zweifels eine Kultur ist, in der Glaube an sich eher verpönt und mit Misstrauen beäugt wird, hat die Gesellschaft des Zweifels in der Sache des Ma'at regelrecht einen Glauben entwickelt.

Die Wiedergeburt

Bei einer normalen Wiedergeburt in einer Brutstätte, wird aus der künstlichen Urseele, praktisch eine Seele herausgezogen und in einen neuen Körper transferiert. Dieser Vorgang wird dabei vor allen mit Hilfe von Apparaturen durchgeführt, welche die Seelen aus der künstlichen Urseele zufällig und unkontrolliert herausziehen. Dieser Vorgang ist im Vergleich zu den Shi'dai recht brutal und kalt, hat aber den Vorteil das er weniger Sekhem verbraucht. Allerdings ist die Gefahr das die Seele dabei Schaden nimmt auch viel höher. Ein weiterer Nachteil dieser Methode ist die Tatsache, dass die Seele irgendwo in der Kelriothar wiedergeboren wird. Ständig sind Wiedergeborene auf den, teilweise sehr langen Rückweg von einer Brutstätte zu dem Anwesen ihres Hauses. Manche werden aber auch ohne Erinnerung an ihre vorheriges Leben wiedergeboren. Diese werden dann je nach Bedarf neuen Häusern oder Dynastien zugeteilt. Trotz der Nachteile wird diese Methode dennoch immer noch von der Gesellschaft des Zweifels eingesetzt, um die geringe Zahl der Shi'dai bei ihrer Aufgabe der Wiedergeburt zu unterstützen.

Eine Wiedergeburt durch eine Shi'dai ist dagegen zielgerichteter.

Jedes Wesen hat seinen eigenen Doran, den wahren Namen seiner Existenz. Sobald eine Seele, also das Batodd, in einen Körper (Kahat) transferiert wird, bildet sich automatisch ein entsprechendes Jo'Kor (Gewissen) und Lo-Uttan (Energiespeicher). Alles zusammen ergibt das Doran, den wahren Namen des Lebewesens.

Da die Körper der Ratio-Kultur auf dem Grundgedanken der Pestilenz basieren, haben sie den Vorteil das sie auch nach dem Tod (also dem Moment wo die Seele den Körper verlässt) eine gewisse Zeit noch weiter leben. Zwar sind diese Körper ohne Seele zu keinerlei Handlungen fähig, doch als Organismus leben sie dennoch weiter. Solang der Organismus dabei seine Funktion noch nicht eingestellt hat, ist es den Shi'dai möglich, über das Schöpfungsmal den wahren Namen des Wesens herauszulesen.

Mit Hilfe des wahren Namen, können die Shi'dai (mit dem Einsatz von Sekhem) nun in das Batodd-Netzwerk (bzw. in die künstliche Urseele) eintauchen, um die entsprechende Seele dort aufzuspüren. Sobald sie diese gefunden, bzw. zu sich gerufen haben, können sie diese über ihre Fähigkeiten in die alten (noch nicht endgültig gestorbenen Körper) zurückführen.

Diese Vorgehensweise kann unterschiedlich lang dauern, ist aber bei weiten sanfter als eine Wiedergeburt durch eine Apparatur. Wie genau die Shi'dai eine Wiedergeburt durchführen und was dabei mit einer Seele im Ma'at passiert weiß niemand außerhalb der Dynastie des Batodd. Dies ist daher oft der Stoff vieler Geschichten, welche sich um die seltsamsten Erfahrungen im Zustand des Todes ranken.