Spielwelt(en): | Kelriothar |
Urheber:innen: | Michael Rapp, Simon Schwart |
Mitwirkende: | zahlreiche Autor:innen |
Jahr: | 2013 |
Kampagnen-Hintergrund (Kurzfassung)
Erschaffung der Spiegelwelt
Die fünf Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft und Magie) erschufen die Welt von Mitraspera und das erste Leben darauf: die Hochkultur der Alten Herrscher, die danach selbst die Geheimnisse der Welt ergründete und neues Leben schufen. Als sie jedoch alles erreicht und alles entdeckt hatten, entschieden einige der Alten Herrscher:innen, über ihre Schöpfer:innen (die Elemente) hinaus zu wachsen und die Verfemten Elemente zu erschaffen, welche nicht im großen Plan der Elemente vorgesehen waren. Diese Urzweifler:innen wurden von den anderen Alten Herrscher:innen verbannt und flohen in ihre eigene Kreation, die Spiegelwelt ("Kelriothar" in ihrer eigenen Sprache); zurück blieb ein Mitraspera, in dem ihre Ideen und Kreationen weiterlebten. Die Schüler:innen der Urzweifler:innen und die elementtreuen Alten Herrscher:innen konnten keine Einigung erzielen und stürzten die Hochkultur und gesamte Welt in einen gewaltigen Krieg, der im Weltenbrand gipfelte. Zwar siegte die Seite der elementtreuen, doch war die Welt weitgehend zerstört. Daher verbannten die Elemente selbst auch ihre Getreuen, damit erst 1000 Generationen später ihre Erb:innen zurück kehren würden um die Welt erneut zu besiedeln und sich ihrem Erbe - den Überresten der Verfemten zu stellen.
ConQuest 2004 - 2013
Kaum waren die Erb:innen jedoch zurück, dauerte es nur wenige Jahre und erneut versank die gesamte Welt im Krieg zwischen den Siedler:innen und Abenteurer:innen der Elemente und den vier großen Verfemten: Schwarzem Eis, Untoten Fleisch, Absoluter Leere und Öliger Pestilenz (den Schöpfungen der Schüler:innen der Urzweifler:innen). Im 10. Jahr des Krieges entschieden die Archonten und Nyamen auf Geheiß der Elemente die Urzweifler:innen, die ursprünglichen Schöpfer:innen der Verfemten, zu jagen und zu vernichten. Sie stießen das Tor der Weltenschmiede auf und führten einen Heerzug der Elemente in die Spiegelwelt der Urzweifler:innen, einer Welt, die bar aller Ressourcen und der elementaren Grundkräfte ist. Durch gewaltige Opfer und die Kraft all derer, welche in der alten Welt sich die besondere Freundschaft der Elemente gesichert hatten, kann die Spiegelwelt nun für ein paar Tage im Jahr betreten werden. Dieser Schutz wird nicht lange anhalten und so hat man nicht viel Zeit die Urzweifler:innen in ihrer Schöpfung aufzuspüren und zu vernichten.
Die Entstehung Kelriothars (Langfassung)
Abstrakte Ratio
Anders als die anderen Verfemten ist die Ratio nicht erschaffen worden. Sie war weder geplant, noch ein Unfall, noch eine Entdeckung. Sie war ein Ereignis. Sie ist das Erreichen eines geistigen Zustandes, eines Bewusstseins. Die Selbsterkenntnis der eigenen Grenzen und der Blick darüber hinaus. Die Ratio beruht auf Vernunft und Logik. Sie ist die Frage „Ist das alles?“. Sie ist der Zweifel an den gegebenen Dingen. Die Ratio ist keine bestimmte Idee, sie ist vielmehr die Quelle aller Ideen.
Daher verfolgt die Ratio auch keine bestimmten Ziele. Sie will nichts bestehendes auslöschen. Sie will nichts bestimmtes erschaffen. Die Ratio existiert einfach, so wie das absolute Nichts der Leere einfach „existiert“. Der größte Feind der Ratio ist die Ratio selbst, indem sie sich immer wieder selbst in Frage stellt. Die Ratio ist kontrolliertes Chaos in einem Mantel aus kalter, logischer Vernunft. Auf Grund ihrer Natur gibt es aber auch keine reinen Ratio-Wesen. Es gibt nur jene Bewusste, die von der Ratio „erleuchtet“ wurden und jene Geschöpfe, die erschaffen worden sind, um den „Erleuchteten“ zu dienen.
Die Urzweifler:innen und ihre Schüler:innen
Anfangs waren es acht Urzweifler:innen, welche die Weltenschmiede so modifizierten, dass nicht vier absolute Kontrolleur:innen über die Mächte, sondern acht sich gegenseitig überwachende Forscher:innen daran arbeiten konnten. Dies war anfangs ein Konzept zur Sicherung gegen Unfälle, wurde aber mit der Zeit immer mehr zu einem Ausdruck ihres gegenseitigen Misstrauens. Jede:r von ihnen hatte ein charakteristisches Talent, besser gesagt eine Geisteshaltung, die er:sie zur Entwicklung des Erkenntnisgedankens einbrachte. Durch die lange Einkerkerung jedoch sind viele ihrer hehren Ziele banalen Bedürfnissen und Trieben / Zwängen gewichen (siehe unter 2., Urzweifler:innen).
Der Gründer ihrer Gemeinschaft und erster unter gleichen während ihrer wichtigsten Phase des Schöpfens war Shragga der Zweifler. Als dieser jedoch nach der Geburt der Ratio erkannte, was diese Entwicklung für die Welt, welche seiner Überzeugung nach nicht bereit dafür war, bedeuten würde, wandte er sich von den Zweiflern ab und verließ die Weltenschmiede.
Zwar entwickelten die Urzweifler:innen einst die grundlegenden Ideen der Verfemten und Geringeren Übel, jedoch immer nur in der Theorie, und übergaben die Ausarbeitung ihren Schüler:innen und Student:innen. Jene waren es viele Jahre später, welche sie verrieten und gemeinsam mit einigen aus den Reihen der Elementtreuen (Eisernen) den Pakt der Neun in Siegelstatt schlossen.
Nachdem die ersten Versuche Siegelstatts, die Urzweifler:innen militärisch zu besiegen (durch die Kan, Rikan & Xerikan), fehlschlugen, gelang es schließlich durch das Opfer / den Sündenfall Mariêns die Weltenschmiede und damit die Neuschöpfung von Verfemten Elementen einzudämmen. Nicht jedoch bevor die verbliebenen Urzweifler:innen Rache an ihren Kerkermeister:innen nehmen sollten und das Geschlecht Mariêns sowie die Verräter:innen unter den Edalphi verfluchten.
Schöpfung der Spiegelwelt
Ihr Schicksal war beschlossen und sie hatten Rache genommen an denen, die sie besiegt hatten. So gab es für sie nichts mehr zu tun, außer darauf zu warten, dass der beseelte Xerikan die Weltenschmiede erreichte, um sie einzusperren. Flucht war für sie kein Ausweg, denn sie verachteten die Welt abseits der Weltenschmiede. Ihr Zweifel an den sakralen Elementen war mit der Zeit zu Abneigung und durch Shraggas Verrat zu purem Hass geworden. Doch sie hatten keineswegs vor, sich innerhalb der Weltenschmiede einkerkern zu lassen. Schon Wochen zuvor hatten sie mit einem Projekt begonnen, das wohl ihre größte und bedeutendste Schöpfung sein sollte: Die Spiegelwelt.
Der Grundgedanke dieser Kreation war, dass sie niemals in einer Welt, die in ihren Grundzügen von den Elementen erdacht, erschaffen und gestaltet worden war, wahrhaft selbstständig schöpfen können würden. Selbst die Spiegelwelt würde immer noch ein Echo der Elemente beinhalten, da sie mit Hilfe der Weltenschmiede geschaffen wurde. Jedoch planten sie von dort aus weitere Welten schöpfen zu können, ohne auf die Urkräfte der Kral Urien (Elemente) angewiesen sein zu müssen. So enthielt die Spiegelwelt von Anfang an auch eine Spiegelung der einzelnen Elemente; zum einen aufgrund der Kraftquelle, die zur Schöpfung verwendet worden war (Weltenschmiede), zum anderen auch aus ganz pragmatischen Gründen: Die sterblichen Körper der Urzweifler:innen und ihrer Dienerschaft benötigten Luft zum Atmen, einen Erdboden, um darauf etwas errichten zu können und so weiter.
Unterschiede zu Mitraspera
Viele andere Aspekte der Alten Welt wurden jedoch aus ideologischen Gründen, auf Grund zu geringer Kenntnisse der Ersten Schöpfung oder schlicht aus Zeitmangel nicht gespiegelt bzw. nicht in die neue Schöpfung transportiert. So gibt es dort zum Beispiel keine Sphären außer der Realität und keine natürliche Magie. Es gibt sehr wohl verschiedene "Energien", die jedoch alle auf künstlichem Weg erzeugt werden. Ebenso ist es theoretisch möglich, Magie von außerhalb in die Welt zu tragen; dort würde sie jedoch binnen Stunden oder Tagesfrist schwinden. Durch all diese Effekte wirkt diese Welt an vielen Stellen unfertig (jedoch zugleich auch nicht weiter formbar).
Natürlich sind aus dieser Welt die Quihen Assil (Elementarwesen) nicht direkt anrufbar; so ist auch eine Manifestation eines Element-Avatars hier nicht möglich, Archonten & Nyamen verlieren ihre Kräfte und so weiter. Durch die Ankunft der Elementstreiter:innen verändert sich hier jedoch eine Menge. Allein die Anwesenheit derer, welche die "Freundschaft eines Elements" in sich tragen, lässt das jeweilige Element in der Spiegelwelt aufblühen. Deren vermehrtes Auftauchen führt jedoch lediglich dazu, dass aus einer leeren Einöde mit rudimentärer Vegetation, kranken Bäumen und kaltem Feuer ein halbwegs bewohnbarer Ort wird. Doch kostet dies die Träger:innen der Freundschaft eine Menge. Für jeden Tag, den sie auf dieser Welt verbringen und ihre Kraft dorthin bringen, verlieren sie einen Teil ihrer Lebenskraft. Mehr als ein paar Tage im Jahr würden sie nicht überstehen und selbst diese Tortur werden sie nicht lange aushalten. Doch sie tun es gerne, geben ihre Kraft gerne, wenn sie damit ihr Element an diesen verdammten Ort bringen können.
Verfemte und Geringere Übel
Theoretisch standen den Urzweifler:innen alle ihre Gedankenspiele und Entwicklungen zur Verfügung. Im Grunde haben sie auch alle davon mit in die Spiegelwelt genommen, jedoch dort nur einige wenige konkret als Bausteine der Welt etabliert. Grundzüge des Schwarzen Eises und des Untoten Fleisches sowie der Kurator:innen und Herr:innen der Spiegel sind in vielen Aspekten der Welt zu finden (siehe unten). Auf anderes wurde absichtlich verzichtet, etwa die Leere, Pestilenz oder die Goldenen und auch die Grauen. Das bedeutet aber nicht, dass sich jetzt - wo alles sich wandelt - diese Ideen nicht erneut herauskommen.
Die gespiegelte Weltenschmiede
Womöglich hätten die Urzweifler:innen diese neue (Zweite) Schöpfung auch ohne die Weltenschmiede vollbringen können. Jedoch war es ihnen am Ursprung aller Schöpfungskraft Mitrasperas um ein tausendfaches leichter. Sie hatten die günstigen Effekte und schier unbegrenzten Mächte dieses Ortes bereits zuvor genutzt, um die Verfemten und Geringeren Übel in die Welt zu holen. Nun benutzten sie nicht nur die Kräfte, sondern auch den Kern der Weltenschmiede und spiegelten durch ihn hindurch die Welt, erschufen jenseits davon ein Abbild Mitrasperas: Die Spiegelwelt. Die Weltenschmiede existiert dadurch in beiden Welten. In der Spiegelwelt ist jedoch alles, was ursprünglich gespiegelt wurde, nur ein Echo seiner selbst. Für die meisten Objekte und Umstände war dies den Urzweifler:innen egal, schließlich nutzten sie die Spiegelung nur als Basis, um darauf ihre wahren, eigenen Werke zu vollbringen.
Doch gerade in Bezug auf die Weltenschmiede ist es wichtig festzustellen, dass die Schmiede auf der Spiegelwelt tatsächlich kaum mehr als ein schwaches Echo des Originals ist und daher auch nur einen geringen Bruchteil ihrer Macht besitzt.
Daher, und weil sie im Grunde ja auch in Werkzeug der Elemente (Kral Urien) war, nutzten die Urzweifler:innen sie nicht weiter. Durchaus von Interesse war jedoch, dass sie über diese Spiegelung theoretisch weiterhin Zugang auf die Mächte der echten Weltenschmiede hätten.
Der Stillstand
Der Plan der Urzweifler:innen scheiterte jedoch in einem zentralen Punkt (bzw. wurde verzögert, wie sie es ausdrücken würden). Durch die Schließung des Siegels auf der Alten Welt wurde nicht nur dort die Weltenschmiede abgeriegelt. Vielmehr wurde durch die Verbindung mit der Weltenschmiede der Spiegelwelt auch diese in Zeit und Raum eingefroren. Wenige Jahre nach der Siegelung mussten die Urzweifler:innen einsehen, dass viele ihrer früheren Erfolge in der Alten Welt ohne die Weltenschmiede nicht möglich gewesen wären. Und zwar hatten sie zahllose Ideen, wie man auch ohne die Mächte der gespiegelten Weltenschmiede neue Welten erschaffen könnte, jedoch mussten sie bei all diesen Projekten von Null anfangen. Sie sahen sich also mit einer sehr langen Forschungszeit konfrontiert und konnten zugleich nicht einschätzen, wie lange es dauern würde, bis die Weltenschmiede wieder aktiv würde (oder ob dies jemals überhaupt geschähe).
So konzentrierten sie sich zuerst auf die Etablierung einer funktionierenden Gesellschaft; denn sie waren nicht allein gekommen, sondern hatten Heerscharen an Gefolge mitgebracht. Tausende von Edalphi-Sklav:innen, die Rikan- und Kan-Armeen von Siegelstatt und all ihre Schüler:innen, Diener:innen und Ouai, welche ihnen schon auf der Alten Welt gedient hatten. Als nächstes sahen sie sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit und der ihrer Diener:innen konfrontiert. Sie stellten ihre Schöpfungsforschungen zurück und mussten sich mit der Zeit mit immer rudimentäreren Problemen beschäftigen - Wärme, Kleidung, Nahrung, Transport, Bewahrung von Wissen, Austausch und Ersatz von beschädigten Apparaturen und so weiter und so fort.
Die Sphären der Spiegelwelt
Die Neuschöpfung der Urzweifler:innen war absichtlich ohne die Sphären erschaffen worden, da diese zu einem großen Teil den Element-Kern Mitrasperas ausmachten. Die vier Elementsphären und der Astralraum bildeten die direkte Macht der fünf Elemente ab, während Traum- sowie Geist-Ebene die immaterielle Welt der Kral Urien zugänglich machten. All dies war im Spiegelplan der Urzweifler:innen nicht vorgesehen.
Nachdem sie jedoch mit ihrem Gefolge aus Ouai, Edalphi, Kan und Rikan in die Neuschöpfung gewechselt waren, mussten die Urzweifler:innen feststellen, dass sie mit ihren tausenden von sterblichen Anhänger:innen auch deren Träume, Wünsche und Ängste mit hinüber genommen hatten.
Deren Lebenskraft und Seelenschalen-Kräfte (Geisterebene) sollten erst später zu einem Problem werden. Viel früher mussten sie feststellen, dass eine neue Traumebene sich zu manifestieren begann, je mehr lebende Geschöpfe in der Spiegelwelt fühlten und träumten.
Die Urzweifler:innen, allen voran Shai ksun Aret und Ahat Decyrmiron, sahen darin sowohl eine Gefährdung ihrer Weltordnung (denn sie befürchteten, dass den Träumen die anderen Sphären folgen würden) wie auch das Potential daraus Nutzen zu ziehen. Jedoch war ihnen das Feld der Träume zu chaotisch, um damit zielgerichtet umgehen zu gehen. Sie benötigten die Hilfe von Sim Sin'Karaleth; diese sträubte sich zuerst gegen die "Peinigung der Träume", wurde schlussendlich jedoch von den anderen gezwungen den "Traumdorn" zu erdenken und konstruieren.
Das Projekt erwies sich schlussendlich jedoch als doppelter Reinfall: Zum einen benötigte sie unglaubliche Mengen an Traumkräften, um zu funktionieren (der Gewinn war also nur marginal) und zum anderen erlitt Sim schwere mentale und emotionale Schäden durch Ereignisse während der Endmontage. In den folgenden Jahrtausenden erfüllte der Traumdorn jedoch seinen Zweck und verhinderte eine Manifestation einer Traumebene bis heute.
Die künstliche Urseele
Diese Ressourcenknappheit führte schon nach wenigen Jahrhunderten dazu, dass die einst gemeinsam agierenden Urzweifler:innen immer stärker eigene Ziele verfolgten. Ein Exempel wurde statuiert, als sie feststellten, dass ihre Dienerschaft keine Nachkommen gebären konnte, da ihre Welt keine Urseele besaß und so kein Leben entstehen konnte. Sie reaktivierten ein altes Projekt und konstruierten eine gigantische Apparatur tief unter der Oberfläche, welche eine künstliche Urseele erzeugen sollte. Die Apparatur benötigte jedoch eine mächtige und reine Seele, um in Betrieb genommen zu werden. Es ergab sich bald, dass die sechs mächtigeren Urzweifler:innen (geführt von Ahat Decyrmiron) den siebten und schwächsten unter ihnen (Exar Charon) in einer fast von Panik getriebenen Aktion ermordeten, um mit Hilfe seiner Seele die Apparatur zu starten. Durch diesen Akt erlangten sie die Möglichkeit ihre Diener:innen immer wieder reinkarnieren zu können (und erschufen auch einen künstlichen Nechathon, eine weitere wertvolle Energiequelle).
An dieser Stelle muss vermerkt werden, dass es auf der Spiegelwelt grundsätzlich drei Arten von "Leben" gibt: Neben einigen wenigen, welche seit der Kerkerung am Leben sind (17 Personen, sechs Urzweifler:innen und 11 Rikan), gibt es eine große Zahl an (mehrfach, oft tausende von Malen) Reinkarnierten bzw. Wiedergeborenen. Diese sind irgendwann gestorben und durch die Urseele in einen neuen Körper geboren wurden ("normale" Reproduktion).
Außerdem gibt es fast ebenso viele Erhobene bzw. Wiederbelebte. Diese dürfen nicht mit den Reinkarnierten verwechselt werden, da sie durch die Kräfte des künstlichen Nechathons erhoben wurden und nicht den (wenn auch künstlichen) Kreislauf von Leben und Tod durchlaufen haben.
Die Rikankriege
Durch den Mord an Exar Charon zerstörten sie auch den letzten Rest an Vertrauen zwischen sich (wichtig: Alte Herrscher:innen töteten sich nicht gegenseitig! Selbst zur Zeit der ersten Ratiokriege in der Alten Welt wurden Dienervölker gegeneinander geschickt!). Bürgerkriege unter den Anhänger:innen und Diener:innen der verschiedenen Urzweifler:innen waren die Folge; Kriege, in denen es in erster Linie um Ressourcen ging. Schon bald beschlossen sie selbst immer weniger in die aktiven Geschicke der Welt einzugreifen, zogen sich zurück und überließen die weltlichen Geschicke ihren herrschenden Rikan.
Doch die Rikan waren viel zu logisch in ihrer Natur, um einen sinnlosen Krieg weiter fortzusetzen. Sie griffen nur noch ihre Konkurrenten an, wenn es sich logistisch lohnte. Kriege wurden zu einem gigantischen Schachspiel, in dem schließlich Jahrhunderte vergingen zwischen einzelnen Zügen. Und häufig löste sich eine kritische Situation eher durch komplexe Verhandlungen und umfangreiche Verträge und Vereinbarungen an Stelle von Waffengewalt.
Die Gesellschaft des Zweifels
So wurde die Welt im Detail maßgeblich von den Rikan geplant und gestaltet. Grundsätzlich geprägt von den Wünschen und Idealen ihrer jeweiligen Herr:innen, doch im Grunde darauf bedacht, eine Welt für alle Ratio-Diener:innen zu erschaffen, konstruierten sie zwar konkurrierend, doch im Geiste gemeinsam die Welt. Die Urzweifler:innen selbst beobachteten die Ereignisse in ihrer Welt, griffen aber immer weniger in ihren Verlauf ein. Sie zogen sich immer mehr zurück und überließen ihren Kindern die Welt. Und die Zeiten und Momente, wo sie ihre Herold:innen direkt zu ihren Diener:innen sandten, wurde immer weniger.
Das größte Problem der Spiegelwelt und der herrschenden Rikan blieb die Knappheit an Ressourcen. Und die seltenste und daher wertvollste Ressource ist Kreativität und Schöpferische Energie (durch die Stagnation nach der Siegelung). Diese Knappheit ist der Grundbaustein, auf dem die gesamte Kultur der Ratio gegenwärtig aufbaut. Und allein dadurch, dass gerade Kreativität in einer durch Erkenntnis erschaffenen Kultur das am schwächsten vertreten Gut ist, ist diese Gesellschaft und Kultur auf allen Ebenen in sich zerrissen und in einem ständigen Untergang inbegriffen.
So entstanden unter den Rikan und anderen Diener:innen zahlreiche fatalistische Subkulturen und Religionen, welche alle in irgendeiner Form die Vergänglichkeit und das Ende aller Dinge fürchteten und verehrten. In einigen Fällen wurden zwar auch einzelne Urzweifler:innen als Gött:innen verehrt, jedoch waren es zumeist Abstrakte Konzepte und Ideale, die Verehrung genossen. Viele hofften schließlich sogar darauf, dass eines Tages das Portal in die Alte Welt sich wieder öffnen würde, um der ewigen Stagnation ein Ende zu bereiten. Diese Gedanken wurden jedoch von der Führungskaste der Rikan streng als unerwünscht bewertet und hart bestraft.
Spiegel, und damit sind allerlei reflektierende Oberflächen gemeint, bilden dabei einen wichtigen Bestandteil des alltäglichen (Aber-)Glaubens aller Bewohner:innen dieser Welt (siehe unter "Herren der Spiegel"). Zwar werden zahlreiche Effekte und Kräfte der Herolde mit Hilfe von Spiegeln gewirkt, jedoch steht diese Macht den anderen Bewohner:innen der Zweiten Schöpfungswelt nicht zur Verfügung. Über die Zeit führte dies zu zahlreichen Legenden und Geschichten darüber, was für gefährliche, mysteriöse und tödliche Dingen im Umgang mit Spiegeln geschehen könnten. Dies geht so weit, dass der:die gemeine Bewohner:in der Spiegelwelt jeden Spiegel fürchtet und es für ein schlechtes Omen hält, wenn er:sie durch einen Zufall sein:ihr Spiegelbild sehen sollte. Einzig die Rikan verstehen, was es mit den Spiegeln auf sich hat; zwar können sie deren Mächte nicht nutzen, aber sie können sie berechnen und damit planen.
Achtung: Siehe auch die Anhänge "Armeehandbuch", "Auftreten der ADZ" und "ADZ Hintergrund". Dort wird die Gesellschaft des Zweifels vollständig erklärt und durchleuchtet. Anders als beim UF & SE wird der NSC-Armee-Hintergrund der ADZ permanent Verbindungen zu allen Plots (BPLs & APLs) haben, da die Weltdarstellung über alle diese Bereiche gleichermaßen erfolgt!